Gebrauchtwagen-Check: Porsche Cayenne (2. Generation)

Gebrauchtwagen-Check: Porsche Cayenne (2. Generation) - Solide und teuer

Modelle von Porsche sind auch gebraucht gefragt. Das liegt am Image und an der Qualität. Und natürlich sind sie gebraucht auch teurer als andere.

Als Porsche 2002 das SUV Cayenne auf den Markt brachte, waren eingefleischte Fans des Sportwagenherstellers nicht eben begeistert. Die Stuttgarter gewannen aber mit dem Cayenne so viele neue Kunden, dass sie diese Missbilligung gut verschmerzen konnten. Porsche hat sich seit 2002 sukzessive zum SUV-Spezialisten entwickelt. Der damals eingeführte Cayenne legte den Grundstein für den Wandel vom reinen Sportwagen- zum Sport-Utility-Vehicle-Hersteller. Seit Ende 2017 gibt es bereits die dritte Generation des großen SUV, der sich nach wie vor Gene mit dem VW Touareg teilt. Fahrzeuge der zweiten Generation (2010 bis 2017) sind mittlerweile im Gebrauchtwagenmarkt häufig anzutreffen.

Karosserie und Innenraum:

Im Vergleich zum Vorgänger bringen die Modelle der zweiten Generation deutlich weniger auf die Waage, bis zu 190 Kilogramm sparte das Dickschiff ein. Außerdem erhöhte sich die Steifigkeit. In der Länge wuchs der Cayenne um 5 Zentimeter auf 4,85 Meter. Hinsichtlich Höhe, Breite und Radstand legte das SUV ebenfalls zu. Der Innenraum wirkt frischer und aufgeräumter als beim ersten Cayenne. Designelemente des Panamera sorgen für einen hochwertigen Eindruck. Das Kofferraumvolumen von 670 bis 1.780 Litern bietet reichlich Möglichkeiten, Güter von A nach B zu bringen. Zum Jahrgang 2015 gab es eine Auffrischung, die Front- und Heckpartie wurden überarbeitet, die Heckklappe kann elektrisch geöffnet und geschlossen werden und der Innenraum wurde aufgefrischt.

Motoren und Antrieb: Der Cayenne war der erste Porsche überhaupt, der mit einem Diesel vorfuhr. Auch in der zweiten Generation sorgten zwei Selbstzünder für Vortrieb, ein Dreiliter-Sechszylinder mit zunächst 180 kW/245 PS und ein V8 mit 281 kW/381 PS. Die Diesel stammten von Audi und mussten im Rahmen des Dieselskandals wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen in der Motorsoftware zurückgerufen werden. Das Angebot an Ottomotoren umfasst Sechs- und Achtzylinder von 220 kW7300 PS bis zu 419 kW/570 PS. Außerdem gab es ab 2015 den Cayenne S E-Hybrid, einen Plug-in Hybriden, der bis zu 36 Kilometer rein elektrisch fährt. Die Kraftübertragung erfolgte ab 2015 ausschließlich über eine Achtgang-Automatik. Allrad gehört bei allen Varianten zur Standardausführung.

Ausstattung und Sicherheit: Ein Cayenne verließ selten in der Basisausstattung den Hof des Händlers. An Bord sind oft unter anderem Bi-Xenon-Scheinwerfer, Navi mit Touchscreen, Zweizonen-Klimaanlage, Rückfahrkamera oder ein höherwertiges Soundsystem. Zahlreiche Assistenten wie ein adaptiver Fernlicht-Assistent oder ein Abstandsregeltempomat sorgen für Sicherheit.

Qualität. Grundsätzlich gibt es an der Qualität der Cayenne-Fahrzeuge wenig zu bemängeln. Die meisten Besitzer haben ihre Fahrzeuge regelmäßig zur Inspektion und Wartung geschickt. Augenmerk sollte man jedoch auf die Bremsen richten. Die hochmotorisierten Fahrzeuge wurden nicht immer geschont. Hat das Fahrzeug Keramikbremsen geht eine Erneuerung ganz schön ins Geld. Ebenso sollte man laut TÜV bei den Sechszylinder-Benzinern auf die Steuerketten achten. Ist eine Luftfederung an Bord, lässt man besten ihre korrekte Funktionsweise überprüfen. Licht und die komplexe Fahrwerksgestaltung geben selten Anlass zu Kritik.

Fazit: Wer einen solides Oberklassen-SUV sucht, sollte sich ruhig bei den Cayenne-Angeboten umschauen. Allerdings sind Schnäppchen eher selten. Die Neuwagenpreise für den Cayenne lagen zwischen rund 66.000 und 130.000 Euro. Der Name Porsche und das oftmals hohe Ausstattungsniveau sorgen auch bei den gebrauchten Exemplaren für ein hohes Preislevel. Für ältere Diesel (Baujahr 2011) mit hoher Laufleistung werden mindestens 22.000 Euro aufgerufen. Benziner starten bei rund 25.000 Euro.

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