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Mazda fährt mit Wankelmotor in die Elektromobilität

Den Menschen und seine Bedürfnisse hat Mazda nach eigenen Bekunden bei der Entwicklung neuer Produkte stets im Blick. Genauso gehört aber das ,,Anderssein" zum Geschäftsmodell des japanischen Herstellers. Das dürfte mit der Autoshow in Tokyo (24.10.-4.11.2019) einmal mehr deutlich werden. Dort wird die in Hiroshima beheimatete Marke ihren ersten elektrischen Personenwagen präsentieren.

Dieser kommt zwar spät, doch im weiteren Verlauf der Entfaltung der Elektromobilität soll auch ein weiteres Antriebskonzept seinen Weg in den Markt finden: Batteriegetriebene Fortbewegung mit einem Wankelmotor als Reichenweiten-Verlängerer. Der Range Extender wird ein Ein-Scheiben-Drehkolbenmotor sein, jenem Aggregatkonzept, das einst vom Deutschen Felix Wankel entwickelt und von Mazda in mehreren Serienmodellen fortgeschrieben wurde. Letztlich errang die Marke damit sogar in Le Mans einen legendären Rennsport-Erfolg: den ersten und einzigen Sieg eines Wankelautos.

Mazda hat sein ,,Anderssein" nicht nur damit untermauert, dass sich der Hersteller erfolgreich dem Trend zu turbo-befeuerten Benzinmotoren entzog. Die Marke brachte stattdessen hochverdichtete Otto-Aggregate auf den Markt. Bei seinen Selbstzündern verzichtet Mazda auf die technisch anspruchsvolle Abgasreinigung per Adblue-Zusatz und erreicht die gesetzlichen Vorgaben offenkundig auch so. Dieses Jahr erregte die Vorstellung eines Benziners mit Kompressionszündung Aufsehen. Diese Kombination aus Diesel-Prinzip und Otto-Kraftstoff ist einzigartig im Pkw-Bereich.

Gleichzeitig hat Mazda im Unterschied zu anderen Herstellern die All-Inklusive-Angebote wiederbelebt, die bereits in der Basisversion des jeweiligen Modells ein so umfangreiches Ausstattungsniveau bieten, wie es andernsorts nur gegen saftige Aufpreise zu haben ist. Verkaufszuwächse oberhalb des Durchschnitts zum Beispiel im deutschen Markt sind der Lohn dafür. Die Marktanteile der beiden Mazda-Verkaufsschlager hierzulande, CX-3 und CX-5, in ihren Segmenten liegen deutlich höher als es dem Marken-Anteil im Gesamtmarkt entspricht.

Und während Diesel-Angebote bei verschiedenen Marken eingedampft werden oder ganz verschwinden, wird Mazda neue Selbstzünder entwickeln. Wie während der Vorstellung des neuen Crossovers CX-30 zu erfahren war, ist eine weitere Generation von Motoren in der Pipeline. Sowohl im Diesel- als auch im Benzin-Bereich wird es Sechszylinder geben. Sie werden auf einer Plattform für größere Limousinen und SUV Verwendung finden, die ebenfalls bei Mazda in Vorbereitung ist. Von etwa drei Litern Hubraum ist die Rede, die dazu gehörenden Fahrzeuge dürften im so genannten D-Segment angesiedelt sein und deshalb hohe Ansprüche nach komfortabler Beförderung erfüllen. (ampnet/afb)

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