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Pista & Piloti Flugplatzrennen - Ab durch die Kurve!

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  • 22. September 2019, 10:03 Uhr
  • Patrick Broich/SP-X

Einmal im Jahr treffen sich vorwiegend trackaffine Alfisti auf dem Flugplatz in Michelstadt (Odenwald), um in unkomplizierter Art Spaß zu haben. Dabei geht es nicht um Rundenzeiten.

Auf der Website von ,,Pista & Piloti", wie sich das von Organisator Marco Wimmer aus der Taufe gehobene Flugplatzrennen-Event nennt, heißt es simpel, es komme nicht auf die Höchstgeschwindigkeit an. Ganze 80 Startplätze bietet die Veranstaltung. Man kann den gesamten Tag über auf Tuchfühlung gehen mit altem Blech und den Eignern.

Um ein bisschen den Spirit dieser Veranstaltung zu erfahren, dürfen wir zunächst einmal selbst an das Steuer eines Alfa Romeo GT 1300 Junior, mit dem ein Teilnehmer später auf der Piste zeigt, was er kann. Der nicht nur bei Alfa-Fans beliebte Italiener im schönen Blechkleid und mit den großen, klassischen Rundskalen bereitet schon auf den ersten Metern Spaß mit seinem Vintage-Holzlenkrad und dem markanten Sound.

Dieser Kandidat hier tritt in leichtem Renntrimm an: Ohne Stoßstangen also und mit tiefem, hartem Fahrwerk geht der typisch senffarbene Bertone auf die 1.200 Meter lange Strecke, die es in sich hat mit ihren neun Kurven. Am Motor hat der GT-Eigner nichts optimiert, es bleibt beim lediglich 89 PS starken 1300er, der nicht auf der Geraden, sondern vor allem in den Kehren zeigen muss, was die Selfmade-Fahrwerktüftler ihm draufgeschafft haben. Und dort sieht man den Klassiker später rasant um die Ecken wetzen - windungsreiche Strecke kann er eindeutig.

Wer hier mitmacht, dem geht es in erster Linie um den Spaß, um einen bezahlbaren Spaß insbesondere. Lediglich 239 Euro werden für die Teilnahme fällig, Rundenzeiten werden nicht genommen, so dass keine ernsthafte Wettbewerbsdenke aufkommt. Auch bezüglich der Fahrzeuge gibt es kein Reglement, sowohl stark optimierte Exemplare wie auch zu einhundert Prozent seriengetreue Autos pesen über den Platz.

Über den Tag verteilt gibt es vier Läufe, die jeweils 15 Minuten andauern, damit die trotz Regenwetters zahlreich erschienenen Zuschauer etwas zu gucken haben. Wenn man auf den alten Hangar klimmt, tut sich ein erhabener Blick über das kleine, aber feine Gelände mit dem gesamten automobilen Besuch auf. Zwischen den Rennläufen herrscht ein buntes Treiben um den Platz herum mit Benzingesprächen und kulinarischer Begleitung, die bereits im Eintrittsgeld enthalten ist. Attraktiv sind für Zeitgenossen mit Benzin im Blut freilich auch jene Oldtimer, die die reichlich erschienenen Gäste mitbringen. Abgesehen von den vielen Bertone Coupés gibt es auch eine Hand voll heute wirklich rar gewordener Alfa 75, seines Zeichens der letzte Markenvertreter mit Hinterradantrieb. Ungeliebte Alfasud und kompakte 33 aus längst vergangenen Zeiten lassen sich ebenfalls bestaunen.

Ein paar Markenfremdlinge mischen sich zudem unter den automobilen Pulk von aufgemotzten Golf I über verhältnismäßig neumodische BMW Dreier der E36-Reihe bis hin zu Vorkriegsboliden, die allerdings nicht selten nach Replika-Versionen aussehen. Ein heißgemachter Renault 5 lässt die Herzen frankophiler Besucher höherschlagen.

Für großes Erstaunen sorgen darüber hinaus seltene Abarth- und Fiat-Modelle, die man in freier Wildbahn fast gar nicht zu Gesicht bekommt - früher wie heute. Gerne wieder nächsten Frühherbst.

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