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Ratgeber: So wird der E-Roller winterfest - Der Akku ist das sensibelste Teil

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  • 22. Oktober 2019, 13:07 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Die Nutzung von E-Rollern ist für die meisten noch Neuland. Vielen fehlt deshalb das Knowhow für den Saisonwechsel. Der Winter bietet jedenfalls einige Tücken.

Die Zahl der E-Roller ist in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Gemeint sind allerdings nicht die Scooter im Tretroller-Stil, sondern die mit Sitzbank im Format eines 50er-Rollers wie der Vespa. In Deutschland müssen sich ihre Nutzer im Winter meist mit widrigen Verhältnissen und kalten Temperaturen rumplagen. Wer aus diesem Grund sein E-Moped einmotten will, sollte ein paar Tipps und Tricks beachten. Grundsätzlich bleibt eine Nutzung eines E-Rollers auch im Winter möglich. Auch für diesen Fall sollte man paar Hinweise beherzigen.

Auf niedrige Temperaturen reagiert vor allem die Batterie von E-Scootern sensibel. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Blei-Gel- oder einen Lithium-Akku handelt. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass dieser auch bei Minusgraden eingesetzt wird, allerdings sorgt Kälte für deutliche Reichweiteneinbußen. Um diese geringer zu halten und den Akku zu schonen, sollte man den Grundsatz ,,warm laden, kalt fahren" beherzigen. Viele E-Roller bieten den Vorteil eines herausnehmbaren Stromspeichers, der ein Laden als auch Lagern in einer warmen Umgebung erlaubt. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich grundsätzlich im Winter. Fallen die Temperaturen unter minus 10 Grad, sollte eine Batterie nach Möglichkeit nicht draußen bleiben, da sie sonst langfristige Schäden davontragen kann. Wird ein Fahrzeug im Winter selten oder gar nicht genutzt, empfiehlt sich zudem ein regelmäßiges Laden der Batterie. Bei Lithium-Ionen-Akkus sollte dies alle 3 bis 4 Wochen geschehen, allerdings nicht bis 100 Prozent. Blei-Gel-Akkus darf man hingegen randvoll machen.

Ist der Stromspeicher fest montiert, wird der Roller in kalten Perioden idealerweise in einer Garage oder Keller abgestellt, wo eine Raumtemperatur von mehr als 10 Grad herrschen sollte. Auch dort empfiehlt sich ein regelmäßiges Laden der Batterie, selbst wenn das Fahrzeug nicht genutzt wird. Ein warmer und trockener Standplatz schützt das Fahrzeug zudem vor Nässe. Außerdem minimiert ein geschützter Stellplatz die Gefahr von Rost und porös werdenden Gummiteilen. Findet sich keine geeignete Unterstellmöglichkeit, kann alternativ eine Faltgarage oder Winterplane helfen. Diese sollte wasserdicht und zugleich atmungsaktiv sein, damit sich möglichst wenig Staunässe bildet. Letzteres droht, wenn man eine einfache Plastikplane überstülpt. Selbst atmungsaktive Planen sollten regelmäßig gelüftet werden. Wird ein Roller unter einer solchen an der Straße geparkt, wird er idealerweise der Länge nach zur Straßenrichtung abgestellt, was die Gefahr des Umstoßens durch Windböen verringert.

Mathieu Caudal, Mitgründer und COO der E-Roller-Marke Unu, empfiehlt vor dem Einmotten des E-Rollers zudem noch eine gründliche Reinigung. Von lackierten Teilen, Plastikverkleidungen und Chrom wird idealerweise Staub und Schmutz entfernt. Um Rost zu verhindern, ist außerdem das Einölen von Gelenken, Zügen und Hebel mit Multifunktionsöl sinnvoll, was ein ansammeln von Wasser und damit die Korrosionsgefahr verringert. Auch Oberflächen lassen sich konservieren. Auf Lack helfen Politur und Hartwachs, für Chrom Hartwachs und Wachsspray.

Längere Standzeiten können sich auch negativ auf den Zustand der Reifen auswirken. Grundsätzlich empfiehlt sich bei einer Überwinterung eine Anhebung des Luftdrucks um 0,3 bis 0,5 bar über der Herstellerempfehlung fürs Fahren. Hat der Roller einen Hauptständer, verringert das Aufbocken Standschäden an den Reifen. Idealerweise haben Reifen keinen Bodenkontakt, denn eine dauerhafte und einseitige Belastung sorgt für Verformung der Pneus. Gibt es keinen Hauptständer, kann man alternativ das Fahrzeug etwa auf eine Getränkekiste aufbocken.

Apropos Reifen: In Deutschland gibt es seit 2010 eine situative Winterreifenpflicht, die auch für E-Roller gilt. Wer sich trotz Schnee, Schneematsch, Reifglätte oder Glatteis in den Verkehr wagt, ist deshalb verpflichtet, mit M+S-Reifen zu fahren. Nach einer Fahrt an einem Wintertag empfiehlt es sich, Metall- und Gummiteile von möglichen Streusalzresten zu befreien.

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