Motorrad

Cake Ösa - Alles kann, nichts muss

  • In MOTORRAD
  • 8. November 2019, 15:20 Uhr
  • Mario Hommen/SP-X

Ob als smarter Ökoflitzer für die Stadt oder als multitalentiertes Lasten-Bike - das neue Elektro-Zweirad Ösa aus Schweden ist für so ziemlich jedes Transportszenario gerüstet.

Cake heißt ein Start-up für Elektro-Zweiräder, dass sich bereits mit der Leichtbau-Enduro Kalk einen Namen gemacht hat. Jetzt hat das junge schwedische Unternehmen mit der Ösa eine zweite Baureihe auf der EICMA in Mailand vorgestellt. Sie zeichnet durch ein aufs Wesentliche reduziertes Design und extreme Modularität aus. Dabei sind mit Lite und Ösa+ zwei Antriebsvarianten vorgesehen, die bis 45 oder bis 100 km/h schnell fahren.

Vor allem mit ihrem Design verblüfft die Ösa. Die Rahmenkonstruktion besteht aus einem Längsträger, der unter anderem als Aufnahme für Sattel und Lenkkopf dient. Darunter befindet sich eine Doppelschleifen-Rohrkonstruktion, die Batteriepaket, Leistungselektronik und Motor trägt und zudem von der Hinterradschwinge angelenkt wird. Die Ösa verdeutlicht, wie einfach der Aufbau eines elektrischen Zweirads sein kann.  

Anders als beim einfachen Aufbau wird es hingegen bei den mehr als 1.000 Konfigurationsmöglichkeiten kompliziert. Diese große Zahl verkündet zumindest Cake. Dank einer Schnellverschlusstechnik ist sogar spontane Modularität möglich. So lassen sich ein oder zwei Sitze montieren. Zudem gibt es verschiedene Transportlösungen, wie verschieden große Heckträger und ein Frontträger. Dieser kommt übrigens mit dem Scheinwerfer in Konflikt, weshalb sich das Frontlicht dank Spiralkabel alternativ am den vorderen Gepäckträger befestigen lässt.  

Wo bei Motorrädern in der Regel der Verbrennungsmotor steckt, befindet sich bei der Ösa der Batteriekasten. Dahinter ist der Motor, der von der Hinterradschwinge umklammert per Riemenantrieb das Hinterrad antreibt. In beiden Antriebsvarianten kann diese bis zu 10 kW/14 PS und 151 Newtonmeter entfesseln. Die Dauerleistung liegt bei der Version Lite bei 4 kW/5,5 PS, bei der Version ,,+" bei 7 kW/9,5 PS. Die stärkere Ösa wird angesichts der maximal 100 km/h als Leichtkraftrad klassifiziert. Die auf 45 km/h limitierte Lite gilt als Kleinkraftrad. Beide Antriebsvarianten lassen sich mit einer 1,5 kWh oder 2,5 kWh großen Batterie kombinieren. Letztere soll 100 Kilometer Reichweite erlauben. Die Ladezeit wird mit drei Stunden angegeben.

Ansonsten ist die Ösa wie ein modernes Motorrad mit Upside-down-Gabel, einem Zentralfederbein fürs Hinterrad, Scheibenbremsen und einem TFT-Display als Cockpit gerüstet. Obwohl Komponenten und Technik einen erwachsenen Eindruck hinterlassen, wiegt die Ösa nur 65 Kilogramm.

Vor allem aber wirkt das neue Elektrozweirad von Cake wie ein Konzept, weit entfernt von einer Marktreife. Die Schweden sehen das allerdings anders und haben bereits die Bestellbücher geöffnet. 4.500 Euro kostet die Lite, die ,,+" 2.000 Euro mehr. Allerdings ist dann noch keine Batterie an Bord, die 2.000 beziehungsweise 3.000 Euro kostet. Darüber hinaus sind in größerer Zahl vor allem Gepäckoptionen bestellbar. Wer die Möglichkeiten ausschöpfen will, kann bei über 11.000 Euro landen. Vorbestellungen werden gegen eine Anzahlung von 200 Euro entgegengenommen. Erste Auslieferungen sind für März 2020 geplant. 

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