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Tradition: 120 Jahre Fiat - Avanti mit bella macchina

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  • 11. November 2019, 11:12 Uhr
  • Wolfram Nickel/SP-X

Ob süße Cinquecento, schöne Spider oder flotte Familienautos, seit 120 Jahren steht Fiat für italienische Lebensfreude und eine Industriellenfamilie, die vielen Ländern bezahlbare Motorisierung brachte. Wirtschaftlich war es eine höchst wechselvolle Geschichte, die nun durch eine Fusion mit PSA wieder Fahrt aufnehmen soll.

Was für ein Finale der Geburtstags-Feierlichkeiten: 120 Jahre nach Gründung geht Italiens größtes Automobil-Imperium eine Fusion mit dem französischen PSA-Konzern ein. Fiat, dieser 1899 als Fabbrica Italiana Automobili Torino aus der Taufe gehobene Fahrzeughersteller, verstand es wie kein anderer, mit verführerisch schönen und erschwinglichen Automobilen erst Italien und dann weite Teile der Welt zu motorisieren. Ob in Osteuropa, Japan, Indien, Südamerika oder Afrika, überall hieß es Forza Fiat, wenn es um den Aufbau einer eigenen Autoindustrie ging. Treibende Kraft hinter Fiat ist dabei von Beginn an die Industriellenfamilie Agnelli, die 1916 Turin zur ersten europäischen Automobilkapitale machte, die zudem in einem Atemzug mit Detroit genannt wurde. Damals eröffnete Fiat das Werk Lingotto, das erst 1939 durch den Neubau Mirafiori übertroffen wurde, in dem bis zu 50.000 Fiat-Werktätige jährlich über eine Million Fahrzeuge bauten. Autos, die sämtlich so viel italianità ausstrahlten, dass sie als Popstars der globalen Motorisierungswelle gefeiert wurden. Sei es der Zero von 1912, der in Japan als Kaiserauto verehrt und nachgebaut wurde, der Topolino (,,Mäuschen") genannte kleine Fiat 500 von 1936, natürlich der Nuova Cinquecento von 1957, oder der Fiat 124 alias Lada, der zu den meistgebauten Autos aller Zeiten zählt. Typisch italienisch ist aber auch, dass Fiat so manches Mal fast aus der Kurve geflogen wäre, denn Drama und Emotionen müssen sein.

Tatsächlich zählte der Motorsport von Beginn an zu den wichtigsten Werbebotschaftern für Fiat, das hatte bereits Gründervater Giovanni Agnelli erkannt, der die rot lackierten Fiat-Racer bei den wichtigsten Grand-Prix-Rennen antreten ließ, wo sie auch gegen Mercedes und Benz reüssierten. Für den deutschen Kaiser Wilhelm II. ebenso wie für andere Monarchen Anlass, zuverlässige und herrschaftliche Autos aus Turin in den Hof-Fuhrpark aufzunehmen. Bis zum Kaiser von Japan drang so der Ruf des Autobauers aus Norditalien, einer Hochburg der exklusiven Textilindustrie und der Alta Moda, die sich von Beginn an in den eleganten automobilen Fiat-Formen spiegelte. Es waren aber nicht die Luxuskarossen, die die Seele von Fiat ausmachten, vielmehr wollte die Marke von Beginn an kleine Autos groß herauskommen lassen, indem diese Komfort- und Lifestyle-Attribute der teuren Klassen adaptierten. So war es 1899 beim allerersten Typ 3 ½ HP, aber auch beim Zero von 1912, dem ersten italienischen Volumenmodell, das globale Verbreitung fand. Und das bei Mitsubishi 1917 die Blaupause für das Modell A als erstes japanisches Serienauto lieferte.

Nach dem Ersten Weltkrieg hieß es bei Fiat ,,Avanti Popolo", die italienische Volksmotorisierung war das Ziel und die kostengünstig gefertigten Typen Fiat 501 und 509 bereiteten die Massenmotorisierung vor, zumal Fiat ab 1925 nach Vorbild des Rivalen Citroen Kreditverkaufsprogramme auflegte. 1932 war es endlich soweit: Kurz bevor Fiats neuer genialer Chefkonstrukteur Dante Giacosa mit dem Kleinstwagen 500 Topolino einen rund 20 Jahre gebauten 5.000-Lire-Bestseller vorstellte, gewann schon der 1,0-Liter-Typ 508 Balilla den Ruf eines Volksautos in Italien und Polen (Polski-Fiat), aber auch in Deutschland (NSU-Fiat) und sogar in Frankreich, wo er als Simca Achtungserfolge einfuhr. Es war die wohldosierte Mischung aus Robustheit, Sportlichkeit und unvergänglich hübschen Formen, die Dante Giacosas automobile ,,Bambini" fortan die Straßen der Welt erobern ließ.

Gleich ob Fiat 1100 Nuova in Pontonform (ab 1953), die Heckmotortypen Fiat 600 (ab 1955), Fiat Nuova 500 (ab 1957) und Fiat 850 (ab 1964), die konservative Mittelklasse 124 (ab 1966) oder der innovative Frontantriebstyp 128 (ab 1969) und der für 1971 vorbereitete Fiat 127, alle von Giacosa mit Herzblut verfolgten Projekte machten Fiat noch gigantischer und alle Modelle trugen dem Ingenieur in Italien eine Bekanntheit ein, die der Industriellenfamilie Agnelli nicht nachstand. Als dann auch noch der Cinquecento von 1957 in schulischen Unterrichtsbüchern als historischer Meilenstein der italienischen Geschichte aufgenommen wurde und Giacosa seine Abneigung gegen wenig erfolgreiche Fiat-Luxusmodelle wie den Typ 130 (ab 1969) oder den Sportwagen Dino (ab 1966, nach der Ferrari-Übernahme) kund tat, wurde der weitsichtige Ingegnere besonders von Arbeitern und Bauern sogar als Nationalheld verehrt. Ein Status, den so wahrscheinlich kein anderer Autokonstrukteur jemals erlebte. 1970 ging Giacosa in den Ruhestand, da war Fiat Europas größter Autobauer, der Konzern hatte die Marken Autobianchi, Lancia und Ferrari übernommen und in rund 30 Ländern eine nationale Automobilfertigung aufgezogen.

Andererseits waren es ausgerechnet die in übermächtigen Gewerkschaften organisierten Arbeiter, die in der Folgezeit dazu beitrugen, dass Fiat an den Rand des Untergangs geriet. Die Ölkrisen der 1970er Jahre hatten Fiat nachhaltig geschwächt und uninspirierte Modelle wie die konventionellen Typen 131 und 132 verfingen nicht, da kam es auch noch zu monatelangen Arbeitskämpfen, die den Turiner Giganten ins Wanken brachten. Die Agnellis lösten diese Probleme durch den Start in eine neue Ära: Als einer der ersten Autobauer setzte Fiat auf automatisierte Produktionsabläufe, die Zahl von 360.000 Mitarbeitern wurden bis 1994 um zwei Drittel reduziert und in neuen pfiffigen Produkten fand Fiat seine Persönlichkeit zurück. Was 1980 mit der ,,tollen Kiste", dem minimalistischen Panda begann, führten der kleine Millionseller Punto, das Weltauto Palio und das kompakte Duo aus Bravo/Brava fort. Dazu gab es Emotionsträger wie die bella macchina Coupé Fiat und Fiat Barchetta. Und die gehobenen Klassen versorgten fortan Lancia und Alfa Romeo (1986 übernommen) und ab 1993 auch Maserati - denn alle großen Fiat waren seit Ende der 1950er Jahre unverstandene Wesen, gleich ob 2300, 130, Argenta oder zuletzt Croma.

Alles sah so gut aus und dennoch begann das 21. Jahrhundert für Fiat wieder dramatisch mit Gewinneinbrüchen und verlorener Dominanz auf vielen Märkten. General Motors galt kurzzeitig als Käufer des Turiner Herstellers, dann aber gelang es dem neuen CEO von Fiat Auto, Sergio Marchionne, Italiens industriellen Motor, mit erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen zurück auf Kurs zu bringen. Seit dem Jahr 2007 ist die Neuerfindung des Fiat 500 globaler Inbegriff eines bezahlbaren Autos für die italienischen Momente im Leben. Konsequent baute Fiat den 500 zur großen Modellfamilie aus, ergänzte diese um einige neue Weltautos wie den Tipo und um glücklose Derivate des amerikanischen Chrysler-Konzerns. Denn dieser gehört seit 2014 zum neu formierten Fiat-Konzern. Fiat Chrysler Automobiles (FCA) heißt das Unternehmen seitdem, in dem Fiat nur eine von elf Marken ist. Nach einer Fusion von FCA mit PSA Peugeot Citroen wird die Markenwelt noch bunter. Für Fiat dürfte es entscheidend sein, den seit 120 Jahren gepflegten Markenkern zu bewahren, also kompakte Autos zu günstigen Preisen mit viel Dolce Vita auszustatten.



Chronik:
1899: Am 11. Juli 1899 wird die Gründungsurkunde der ,,Fabbrica Italiana Automobili Torino", kurz Fiat, unterzeichnet. Gründer sind neun Personen, darunter Giovanni Agnelli Senior. Das erste Modell ist der Fiat 3,5 HP, von dem in den Jahren 1899 und 1900 rund 20 Einheiten gebaut werden
1900: Neu ist der Fiat 6/8 HP aus dem in den folgenden Jahren 8 HP und 10 HP hervorgehen
1902: Fiat nimmt den Export auf und gründet Werksniederlassungen. Als erster Auslandsmarkt wird Frankreich beliefert, es folgen England, die USA und Deutschland. Der prominenteste deutsche Fiat-Kunde dieser Zeit ist Kaiser Wilhelm II. In den USA erregt Fiat in den Folgejahren durch Motorsporterfolge besonderes Aufsehen
1907: Austro-Fiat in Österreich in Wien beschleunigt mit Lizenzfertigungen den Aufstieg der österreichischen Automobilindustrie
1909: Lizenz-Produktion in den USA von Fiat 16 HP im Bundesstaat New York
1912: Der Fiat Zero wird als erstes echtes Volumenmodell eingeführt, von dem über 2.000 Einheiten als Torpedo und Spider produziert werden
1916: Fiat errichtet das Automobilwerk Lingotto als europaweit größte und innovativste Produktionsanlage im gleichnamigen Stadtteil von Turin. Auf dem Gebäudedach gibt es eine Teststrecke. Die Fertigstellung des Werks erfolgt bis 1923
1917: In Japan baut Mitsubishi das Model A als erstes japanisches Auto in Serie. Tatsächlich ist der Mitsubishi eine Kopie des Fiat Zero
1919: Der Fiat 501 geht in Serie und zeichnet sich durch kostengünstige Fertigungsweisen aus. Der Typ 501 wird als Limousine, Spider und Torpedo angeboten und bis Ende 1926 in 45.000 Einheiten ausgeliefert
1922: Am 5. Mai Gründung der Vertriebsgesellschaft ,,Deutsche Fiat-Automobil-Verkaufs-Aktiengesellschaft" in München. Geschäfts-Gegenstand: ,,Die Herstellung und der Handel mit motorisch betriebenen Fahrzeugen, sowohl für den Luxus, als auch für geschäftliche Zwecke". Zahlreiche Motorsportmodelle festigen das Image von Fiat als Hersteller schneller und qualitativ hochwertiger Fahrzeuge. Auf den 12-Zylinder-,,Superfiat" folgen Fiat 805 mit Achtzylinder, zahlreiche Grand-Prix-Sieger und das Weltrekordfahrzeug Mefistofele (1924 Rekordtempo 234,98 km/h)
1925: Fiat 509 mit 1,0-Liter-Motor geht in Großserie und wird über Kreditverkauf vermarktet
1926: Sitz der Fiat Aktiengesellschaft in Deutschland wird nach Berlin verlegt
1929: Fiat produziert in Deutschland. Für zwei Millionen Reichsmark kauft Fiat das Heilbronner Zweigwerk der Neckarsulmer Fahrzeugwerke AG (NSU). Bereits zwei Jahre zuvor beteiligte sich Fiat bei NSU finanziell. Gegründet wird die NSU-Automobil AG, die Autos unter der Marke ,,NSU/Fiat" und ab 1959 unter dem Namen ,,Neckar" produziert
1932: Fiat erreicht mit 22.122 Einheiten einen neuen Produktionshöchstwert, darunter sind auch die ersten Fiat 508 Balilla, der in verschiedenen Generationen bis 1953 gebaut wird. Der Balilla mit 1,0-Liter-Motor gilt als Auto für das Volk. In Lizenz wird der Balilla in Polen (Polski-Fiat), Frankreich (als Simca) und in Deutschland (als NSU-Fiat) gebaut
1936: Marktstart für den ersten bezahlbaren Fiat 500 Topolino
1937: Der Nutzfahrzeughersteller O.M. wird von Fiat übernommen
1938: Mit 7.155 Zulassungen erzielt Fiat in Deutschland die bisher besten Verkaufszahlen. Mit dem Erwerb der Karosseriewerke Weinsberg baut NSU/Fiat eine zweite Produktionsstätte auf
1939: Das Werk Mirafiori mit 22.000 Arbeitsplätzen wird eröffnet, auf dem Höhepunkt im Jahr 1975 sind dort 50.000 Werktätige engagiert auf einer Betriebsfläche von 2,5 Millionen Quadratmetern
1947: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Heilbronn Sitz der deutschen Fiat-Niederlassung. Im gleichen Jahr werden die ersten in Deutschland montierten Nachkriegs-Fiat ausgeliefert. Gebaut wird unter anderem der Fiat Topolino aus der Vorkriegszeit (Marktstart 1936)
1950: Erste Nachkriegs-Neuentwicklung und erstes Fiat-Modell mit selbsttragender Karosserie ist der Fiat 1400, der zwei Jahre durch den Fiat 1900 ergänzt wird. In Spanien wird Seat gegründet und mit Fiat-Lizenzmodellen erster spanischer Massenhersteller
1953: Der Fiat 1100 Nuova geht in Produktion und wird in diversen Evolutionsstufen bis 1970 gefertigt, dies auch in Deutschland. In Indien ist der Fiat 1100 als Premier Padmini das erste Massenmodell, das dort bis 2001 gebaut wird. Erstmals werden in Italien in einem Jahr rund 100.000 Fiat verkauft
1954: In Jugoslawien geht Zastava mit Fiat-Modellen als erste nationale Massenmarke an den Star. Es folgen Fiat-Engagements in Portugal, Irland, Marokko, Sambia, Ägypten, Südafrika, Indonesien, Korea (mit Kia), Thailand, Malaysia, Neuseeland, Chile, Venezuela, Uruguay
1955: Der Fiat 600 wird als neues italienisches Volksauto eingeführt. Lizenz-Produktion auch in Deutschland, in Spanien, in Südamerika und in Osteuropa
1957: Produktionsstart des Fiat 500 Nuova
1959: Weil NSU wieder Automobile fertigt, wird der Markenname der in Heilbronn produzierten Fahrzeuge in Neckar geändert. Die NSU Automobil AG wird in Neckar Automobil AG umfirmiert
1962: Erstmals verkauft Fiat mehr als 100.000 Fahrzeuge in einem Kalenderjahr in Deutschland
1966: Fiat erwirbt eine Beteiligung an Ferrari. Neu ist der Fiat 124, der 1970 auch in der Sowjetunion in Lizenz als Lada gebaut wird, das Fiat-Engagement in Russland begann aber schon 1912. In der Türkei erfolgt die Lizenzfertigung als Tofas, in Spanien als Seat. In Italien werden in diesem Jahr erstmals mehr als eine Million Fiat gebaut (1.151.000)
1967: 20 km von Turin entfernt entstehen die Rivalta-Werke auf 2,4 Millionen Quadratmetern
1968: Von Autobianchi (seit 1957 in Fiat-Besitz) wird das Werk Desio bei Mailand übernommen, dort werden ab 1969 Autobianchi A111, A112 (auch Lancia A112) und später auch Fiat Panda gebaut
1969: Produktionsende für Autos unter dem Markenzeichen Neckar. Seit Kriegsende wurden in Heilbronn über 360.000 Autos gebaut. Erster Fiat mit Frontantrieb ist das Modell 128. Der Fiat 130 ist neues Sechszylinder-Flaggschiff von Fiat. Lancia wird übernommen und in den Fiat-Konzern integriert. Auch Ferrari gehört nun zu Fiat
1970: Die Karosseriewerke in Weinsberg werden verkauft. Dort wurden zum Schluss vor allem Wohnmobile gefertigt. In Süditalien gehen in Bari und Palermo Werke an den Start, zwei Jahre später das Werk Cassino. Die italienische Fiat-Produktion erreicht in diesem Jahr mit 1.633.088 Einheiten einen Allzeit-Rekord, davon werden 866.498 Einheiten in Italien zugelassen
1971: Neuer Kleinwagen Fiat 127. Abarth wird von Fiat übernommen
1972: Der Fiat 126 geht in Serie und löst 1975 den Typ 500 ab. In Polen wird der in Lizenz gebaute 126 später das erste Massenmodell. Fiat wird größter europäischer Autobauer vor Volkswagen. Werbeslogan ,,Fiat - jede Größe, jede Leistung, von 18 bis 180 PS".
1978: Die Fiat-Belegschaft umfasst 360.000 Mitarbeiter und die Unternehmensgröße erreicht einen vorläufigen Höhepunkt
1979: In Rivalta besteht die automatische Produktionsanlage aus 90 Robotern, ab 1985 sind es 1.000 Roboter. PSA Peugeot, Citroen, Talbot verdrängt Fiat und VW von der Führungsposition als größter europäischer Autobauer
1980: Markstart des Fiat Panda. Der Fahrzeugabsatz ist seit Ende der weltweiten Energiekrisen rückläufig und das Unternehmen durch zahlreiche Streiks der italienischen Gewerkschaften geschwächt. In Italien wird eine 35-tägige Bestreikung der Fiat-Werke beendet und Kurzarbeit angeordnet. Bis 1985 wird die Mitarbeiterzahl um rund ein Drittel auf 215.000 Personen reduziert, im Jahr 1994 sind es noch 119.699 Personen
1983. Die Fiat-Produktionszahl in Italien beträgt nur noch 1.008.800 Einheiten, erholt sich aber in den Folgejahren
1986: Alfa Romeo wird als weitere Marke in den Fiat-Konzern integriert
1993: Maserati wird übernommen
1994: Mit dem Punto hat Fiat einen neuen Kleinwagen-Bestseller im Programm, der bereits im ersten Jahr 735.000 Bestellungen sammelte. Insgesamt werden in diesem Jahr weltweit 2,3 Millionen Fiat ausgeliefert. Global ist Fiat noch immer auf Erfolgskurs, etwa in Brasilien mit 31 Prozent Marktanteil, in Polen mit 53 Prozent, in der Türkei über Tofas mit 51 Prozent und in Indien und Marokko soll der Punto neues Volksauto werden  
1996: Fiat Deutschland bezieht eine neue Zentrale in Frankfurt
2002: Fiat ist in eine neue Krise gerutscht mit Gewinneinbrüchen, Massenstreiks, rückläufigen Fahrzeugabsätzen und verlorener Dominanz auf vielen Märkten. General Motors prüft ein weitergehendes Engagement bei Fiat, denn seit 2000 gibt es eine ,,industrielle Allianz", die aber dann 2005 beendet wird
2007: Der Fiat 500 wird im Juli vorgestellt und mit diesem kleinen Erfolgsmodell beginnt für Fiat ein neuer Höhenflug. In diesem Jahr entsteht außerdem der Geschäftsbereich Fiat Professional für leichte Nutzfahrzeuge
2009: Fiat übernimmt 20 Prozent der Anteile an Chrysler
2010: Der Fiat-Konzern liefert 1,55 Millionen Fahrzeuge aus
2011: Im Zuge der Übernahme der Chrysler LLC durch die Fiat S.p.A. übernimmt die Fiat Group Automobiles Germany AG den Vertrieb der Marke Jeep in Deutschland
2012: Fiat ist seit 90 Jahren mit einer eigenen Gesellschaft auf dem deutschen Markt präsent. Die Deutschlandzentrale ist verantwortlich für den Vertrieb von sechs Marken: Fiat, Fiat Professional, Abarth, Alfa Romeo, Lancia und Jeep
2014: Fiat S.p.A als Eigentümer der Fiat Gruppe geht auf in der Holding Fiat Chrysler Automobiles NV (FCA) mit Sitz in den Niederlanden. FCA wird neuer Eigentümer der Fiat Gruppe. Zu FCA gehören die Marken Fiat, Fiat Professional, Alfa Romeo, Lancia, Maserati, Chrysler, Ram Trucks, Dodge, Mopar und Jeep, sowie Ferrari zu 90 Prozent.
2016: FCA schließt die Ausgliederung von Ferrari ab
2018: Sergio Marchionne, seit 2004 erfolgreicher CEO bei Fiat, stirbt kurz vor seinem geplanten Rücktritt. Als FCA-CEO folgt ihm Mike Manley nach
2019: Fiat feiert 120 Jahre Autobau. Tatsächlich ist Fiat gemeinsam mit Opel der vierälteste bis heute aktive Automobilhersteller nach Daimler/Benz, Peugeot und Renault. PSA und FCA fusionieren

Wichtige Pkw-Modellreihen nach 1945:
1947-1955: Fiat 500 C ,,Topolino"
1950-1958: Fiat 1400
1951-1955 NSU/Fiat 500 C
1952-1955: Fiat 8V
1952-1958: Fiat 1900, Fiat Campagnola
1953-1970: Fiat 1100/1200
1953-1965: NSU/Fiat 1100 und Neckar 1100/Europa
1953-1954: NSU/Fiat 1400 und 1900
1955-1973: Fiat 600/770
1956-1970: NSU/Fiat bzw. Neckar 600/Jagst
1957-1975: Fiat 500
1959-1963: NSU/Fiat bzw. Neckar 500 Weinsberg
1959-1968: Fiat 1800/2100/2300
1960-1972: Fiat 500 Giardiniera
1961-1966: Fiat 1300/1500
1961-1968: Fiat 2300, Fiat 2300 S Coupé
1961-1968: Fiat 1500 / 1500 C/ 1500 Cabriolet
1964-1981: Fiat 850 N, 850 Coupé, 850 Spider, Fiat 850 T, Fiat 900 T, Fiat 900 E
1965-1967: Neckar 850 SD, Adria
1966-1975: Fiat 124
1966-1985: Fiat/Pininfarina 124 Spider
1966-1973: Fiat Dino
1966-1968: Neckar bzw. Fiat Millecento (1100)
1967-1976: Fiat 124 Coupé
1967-1972: Fiat 125
1969-1976: Fiat 130
1969-1983: Fiat 128
1971-1987: Fiat 127
1971-1977: Fiat 130 Coupé
1972-2000: Fiat 126, Fiat 126 BIS
1972-1988: Fiat/Bertone X1/9
1972-1981: Fiat 132
1974-1984: Fiat 131
1974-1979: Fiat 133
1978-1988: Fiat Ritmo
1980-2003: Fiat Panda
1981-1986: Fiat Argenta
1983-1995: Fiat Uno
1983-1989: Fiat Regata
1985-1996: Fiat Croma
1988-1995: Fiat Tipo
1990-1996: Fiat Tempra
1991-1998: Fiat Cinqecento
1993-1999: Fiat Punto, 1. Generation
1994-2000: Coupé Fiat
1994-2002: Fiat Ulysse
1995-2001: Fiat Bravo und Brava
1995-2005: Fiat barchetta
1996-2017: Fiat Palio
1996-2002: Fiat Marea
1998-2009: Fiat Seicento
1999-2010: Fiat Multipla
1999-2007: Fiat Punto, 2. Generation
2001-2008: Fiat Stilo
2003-2011: Fiat Idea
2003-2012: Fiat Panda, 2. Generation
2005-2010: Fiat Croma, 2. Generation
2005-2018: Fiat Grande Punto, Punto Evo, Punto
2006-2014: Fiat Sedici
2007-2018: Fiat Linea
2007-2014: Fiat Bravo
Seit 2007: Fiat 500
Seit 2009: Fiat 500 C
2011-2016: Fiat Freemont
Seit 2012: Fiat Panda, 3. Generation
Seit 2012: Fiat 500L
Seit 2014: Fiat 500X
Seit 2016: Fiat Tipo
2016-2019: Fiat Fullback
Seit 2016: Fiat 124 Spider.

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