Motorsport

DTM vor dem Aus? "Strietzel" Stuck schlägt Alarm

  • In MOTORSPORT
  • 3. Dezember 2019, 15:36 Uhr
  • Ralf Loweg

Seit 1984 gibt es die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Doch vom Glanz der glorreichen Vergangenheit ist nicht mehr viel geblieben. Viele Fans fürchten, dass schon bald die Lichter ausgehen könnten - für immer. Und jetzt auch noch das: Wenige Tage vor Weihnachten schlägt sogar Rennfahrer-Legende Hans-Joachim Stuck mit deutlichen Worten Alarm.


Seit 1984 gibt es die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Doch vom Glanz der glorreichen Vergangenheit ist nicht mehr viel geblieben. Nach dem Ausstieg von Mercedes sind mit Audi und BMW nur noch zwei deutsche Premium-Hersteller am Start. Ein Desaster. Viele Fans der Rennserie fürchten, dass schon bald die Lichter ausgehen könnten - für immer.

Und jetzt auch noch das: Wenige Tage vor Weihnachten schlägt sogar Rennfahrer-Legende Hans-Joachim Stuck mit deutlichen Worten Alarm. Die Zukunft der DTM mache ihm Sorgen, verrät der "Strietzel" im Interview mit dem Kicker: "Auf Dauer kann so eine Meisterschaft mit drei oder sogar weniger Marken nicht funktionieren." Fünf bis sieben Hersteller sollten im Idealfall in der DTM schon am Start sein, fordert Stuck, der seit 2012 Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) ist.

Stuck geht mit den Verantwortlichen hart ins Gericht. Er moniert vor allem den hohen finanziellen Aufwand. In den fetten Jahren lag der Saison-Etat der Tourenwagenserie bei mehr als 30 Millionen Euro. Inzwischen hat die DTM zwar abgespeckt, doch die notwendigen Summen sind noch immer schwer zu stemmen. Wenn die Serie wirklich überleben will, gibt es für Stuck nur eine Lösung: "Es muss billiger werden."

Aktuell stehen zehn Veranstaltungen in der Saison 2020 auf dem Programm. Zuviel, wie Stuck meint: "Man könnte das auf sieben Events zusammenstreichen, dann aber richtig geile Motorsport-Wochenenden daraus machen." Das ist ganz schön bitter, denn das bedeutet im Umkehrschluss: Selbst der deutsche Motorsport-Boss hält die DTM nicht mehr für "geil".

Stuck schlägt die Beteiligung verschiedener Rennserien vor, wie beispielsweise GT-Masters oder Rallye-Cross. "Will man die DTM retten, muss man offen sein für neue Idee", betont der "Strietzel". Selbst im Motorsport müsse man mal Dinge ändern. Die Fans haben schon längst die Nase voll und kehren der DTM in Scharen den Rücken. Auch die ARD ist als Fernsehpartner längst ausgestiegen. Dort wollte man nicht länger wertvolle Sendezeit für langweilige Autorennen mit nahmenlosen Rennfahrern vor leeren Tribünen opfern.

Vielleicht sollten die DTM-Verantwortlichen mal über Stucks Verschläge nachdenken. Das heißt: Eine Pause machen und danach mit einem neuen Konzept voll durchstarten. Schlechter kann es ja nicht mehr werden.

Ralf Loweg / mid

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