Historie

Die mid-Zeitreise: Saab 9-5 Kombi: Mehr Fun als Lust auf Last

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  • 13. Dezember 2019, 16:56 Uhr
  • Motor-Informations- Dienst (mid)

Am 30. November 1998 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 43. Jahrgang über den Saab 9-5 Kombi.


Am 30. November 1998 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 43. Jahrgang über den Saab 9-5 Kombi.

Nach mehr als 30 Jahren bringt Saab mit dem Saab 9-5 Kombi erstmals wieder einen "Last-Esel" auf den Markt. Aber die Schweden schreiben dabei Last eher klein. Fun und Fahrfreude dominieren. Es war ein langer Weg bis zum 9-5 Kombi. Während Anbieter wie VW mit dem Passat, Opel mit dem Omega und auch Volvo schon seit Jahren einen großen Teil ihres Umsatzes neben der Limousine mit einem Kombi machen, wird es den neuen 9-5 Kombi erst ab Frühjahr 1999 geben. Es stehen dann - wie in der Limousine - drei Turbo-Motoren und zwei Ausstattungsvarianten zur Wahl. Die Preisliste beginnt bei knapp 56.000 DM für den 9-5 Kombi 2.0t und endet mit dem Spitzenmodell 9-5 SE Kombi 3.0 V6t bei 75.450 DM.

Wie bei der Limousine wird viel Wert auf Exklusivität gelegt. Mit dem schon auf dem Markt befindlichen Fahrzeug ist die Frontpartie bis zur B-Säule identisch. Dann steigt das Heck-Teil unterstützt von einer langen Linienführung leicht keilförmig an. Die hintere Fensterpartie stellt durch ihr eigenwilliges Styling einen Blickfang dar. Für Fahrer und Insassen ergibt sich insgesamt eine hervorragende Rundumsicht, wobei selbst die recht breite - und dadurch für Sicherheit sorgende - C-Säule kaum das Sichtfeld nach hinten und zur Seite einschränkt.

Die Sicherheit liegt mit Saab-typischen Details wie der aktiven Kopfstütze, verschiedenen Airbags und dem Night-Panel für blendfreie Fahrt bei Nacht auf hohem Niveau. Der Laderaum ist nicht gerade üppig. Mit 416 Litern Stauvolumen und maximal möglichen 1.490 Litern (VDA) gehört der Schwede nicht zu den Raumriesen. Dafür überzeugen die durchdachten Details. Überall im Laderaum sorgen spezielle Befestigungen und Gurte für die Sicherheit des Ladegutes. Die Heckklappe öffnet sich in einem Winkel von 91 Grad, selbst lange Erwachsene über 1,80 Meter können problemlos darunter aufrecht stehen. Zwei Leuchten erhellen den Gepäckraum und den gesamten Ladebereich davor. Eine große Hilfe beim Einladen schwerer Güter stellt eine herausziehbare Ladeplattform auf zwei Aluminiumschienen dar. Sie gibt es als Option.

An Motoren stehen die drei bekannten Turbo-Aggregate zur Verfügung. Der 2.0-Vierzylinder leistet 110 kW/150 PS, der 2.3-Vierzylinder 125 kW/170 PS und der Sechszylinder mit drei Litern Hubraum 147 kW/200 PS. Bei letzterem handelt es sich um den weltweit ersten Motor mit asymmetrischem Turbolader, der nur von den vorderen drei Zylindern angetrieben wird, aber alle sechs Blöcke mit bis zu 0,25 bar auflädt. Bei ersten Fahreindrücken konnten alle Triebwerke überzeugen. Beide Vierzylinder-Triebwerke entwickeln genug Kraft, um in allen Bereichen den Wagen zügig vorwärts zu bewegen. Unter dem Strich zeigt sich, dass die 110 kW/150-PS-Maschine für den normalen Einsatz vollkommen ausreicht.

Die Spitzengeschwindigkeiten bewegen sich je nach Motorisierung und Getriebeart zwischen 210 km/h und 235 km/h. Die angegebenen Verbrauchswerte liegen im gemischten Betrieb zwischen 9,8 und 11,7 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer. Das maximale Drehmoment steigt mit dem Hubraumvolumen von 240 Nm über 280 Nm auf 310 Nm. Diese Werte weisen den Saab als eine geeignete Zugmaschine für einen Wohnwagen oder Bootstrailer aus. Das Fahrwerk der Saab-Limousine 9-5 wurde den Anforderungen des Kombis angepasst. Die leichte Servolenkung überzeugt, ohne dabei indirekt zu sein.

Kurzum: Durchdacht bis ins Detail, mit für Saab typischen Extras und einer gelungenen Optik präsentiert sich der neue Saab 9-5 Kombi als ein zwar nicht gerade preiswerter, aber auf jeden Fall anspruchsvoller Edel-Laster. Das Unternehmen will im Jahr 2000 weltweit 30.000 Einheiten davon absetzen.

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