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Gewicht von Abgas - Warum ist CO2 schwerer als Sprit?

  • In AUTO
  • 14. Januar 2020, 11:20 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Sparsame Autos stoßen keine 100 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Klingt wenig? Summiert sich aber.

Autoabgase sehen leicht und luftig aus. Doch der Eindruck täuscht: Was hinten aus dem Auspuff kommt, ist viel schwerer als das, was vorne in den Motor eingespritzt wird. Der Grund ist simple Physik.

Benzin und Diesel bestehen aus hunderten unterschiedlicher Stoffe. Hauptbestandteil sind aber Kohlenstoffatome, verknüpft zu langen Ketten. Bei der Verbrennung im Motor werden diese Moleküle aufgebrochen, die Kohlenstoffatome verbinden sich mit je zwei Sauerstoffatomen aus der vom Motor angesaugten Luft zu Kohlenstoffdioxid - CO2 entsteht. Daneben finden noch zahlreiche weitere Reaktionen statt, die wir hier aber vernachlässigen können.

Atome sind zwar winzig klein und entsprechend leicht, trotzdem haben sie ein Gewicht. Kohlenstoffatome sind vergleichsweise schwer, die aus der Luft dazu kommenden Sauerstoffatome haben sogar noch mehr Masse. Aus 15 Gramm kohlenstoffhaltigem Kraftstoff entstehen durch die Anlagerung des Sauerstoffs 44 Gramm CO2. Was aus dem Auspuff kommt, ist demnach fast dreimal so schwer wie der zuvor getankte Sprit.

Zumindest theoretisch. Weil in der Praxis noch andere Reaktionen ablaufen, gelten dort etwas geringere Werte als Faustformel. So entsteht bei der Verbrennung von einem Liter Benzin, rund 2,38 Kilogramm CO2. Bei einem Liter Diesel sind es 2,65 Kilogramm. Ein Auto mit einem Verbrauch von fünf Litern Benzin je 100 Kilometern stößt somit knapp 12 Kilogramm CO2 auf 100 Kilometern aus, bei fünf Litern Diesel sind es gut 13 Kilogramm. Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung (aktuell rund 13.700 Kilometer) emittiert ein Pkw demnach jedes Jahr ungefähr sein Eigengewicht an CO2.

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