Volkswagen Nutzfahrzeuge

,,Fuck.up"-Night: Aus Misserfolgen und Niederlagen lernen

Jeder macht Fehler; wir lernen daraus! Das ist ein Motto der ,,Fuck.up-Night" von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Auch bei der dritten Auflage der Veranstaltung in Hannover mussten die rund 120 Teilnehmerplätze unter den Interessierten aus den Reihen der Belegschaft verlost werden. Außerdem war es dem Organisationsteam aus den unterschiedlichsten VWN-Bereichen erneut gelungen, eine Führungskraft davon zu überzeugen, einen persönlichen Moment der Niederlage, einen Misserfolg darzulegen und zu berichten, welche positiven Schlussfolgerungen sie daraus für ihre weitere Karriere gezogen hat. Dieses Mal war es VW-Aufsichtsratsmitglied und VWN-Betriebsratsvorsitzende Bertina Murkovic.

Nicht eine Sekunde habe sie gezögert, als sie die Anfrage, an diesem Abend mitzuwirken, erreicht habe, unterstrich Murkovic. Ihr ,,Fuck up"-Erlebnis war die Betriebsratswahl 2010, die 2013 vom Bundesarbeitsgericht aufgrund eines technischen Fehlers bei der Durchführung für unwirksam erklärt worden war. Damit waren von einer Minute zu anderen rund 14.000 Mitarbeiter für drei Monate ohne eine funktionierende Vertretung gegenüber der Geschäftsführung. Für insgesamt 41 Betriebsräte bedeutete das, umgehend und ohne Klarheit über die weitere Zukunft an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurückkehren zu müssen. Für Bertina Murkovic war diese dreimonatige Phase geprägt von einer Erweiterung ihres persönlichen Wissens- und Erfahrungshorizontes. Für die Belegschaft hatte sie die Botschaft, dass es wichtig sei, die notwendigen Dinge anzupacken und bei Misserfolgen immer wieder aufzustehen und weiterzumachen.

Neben einer Führungskraft berichten stets auch Mitarbeiter über ein persönliches ,,Fuck.up". Janine Steinmann aus dem Team ,,Agile Booster", das den kulturellen Wandel im Unternehmen voranbringen soll, schilderte, wie aus einer visionären Präsentation vor dem Vorstand ein absolutes Desaster wurde. Der Vorstand wollte nur wissen, wie die nächsten Schritte für die nahe Zukunft aussehen sollen: ,,Darauf hatten wir keine Antworten", erinnerte sich Steinmann und weiter: ,,Ich hatte anschließend das Gefühl, nichts mehr richtig zu machen." Erst nach einer beruflichen Auszeit in Schweden und zahlreichen Gesprächen fasste sie wieder Tritt: ,,Es gibt Momente, in denen gesagt werden muss, jetzt erst recht!" und ,,Wenn Du aufhören willst, überlege, warum Du angefangen hast!" sind zwei Lehren, die Janine Steinmann für sich aus der persönlichen Niederlage gezogen hat.

Der dritte Referent des Abends war traditionell ein Externer: Markus Scheele, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Hannoveraner Event it AG, berichtete, wie er nach dem Unfalltod seines 19-jährigen Bruders dessen bereits absehbare Rolle in der Familie übernahm: Er absolvierte neben seinem Wirtschaftsstudium eine Dachdeckerlehre, um den väterlichen Betreib übernehmen zu können. Erst Jahre später in der Meisterschule gestand er sich und seinem Vater, dass er diesen Weg nicht mehr weitergehen könnte: Es war einfach nicht mehr das, wofür er jeden Morgen aufstehen wollte. Seit diesem entscheidenden Punkt in seinem Leben ist Scheeles Credo: ,,Arbeit muss Spaß machen". (ampnet/av)

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