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Vorstellung Volkswagen Caddy: Nummer Fünf lebt

Der Onlinehandel boomt - und mit ihm die Nachfrage nach Kleintransportern. Für Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) heißt die Antwort Caddy. Die am gestrigen Donnerstag in Düsseldorf vorgestellte fünfte Generation wurde von Grund auf neu entwickelt und rollt nun auf Basis des Modularen Querbaukastens (MQB). Mit ihm wurde der Designabteilung die Verantwortung für mehr Leben in die Hände gelegt. So holt Design-Chef Albert Kierzinger den Caddy aus der Abteilung Biedermann in die Moderne.

,,Hochdachkombi" - eine Vokabel, die Autofans erschaudern lässt. Doch nun will Volkswagen Nutzfahrzeuge mit dem Caddy nicht nur ein üppiges Raumangebot für anspruchsvolle Gewerbekunden, sondern auch ein Lifestyle-Fahrzeug für Familien und Sportler angeboten wissen. Dazu war dringend eine Schärfung im Design nötig, die ohne MQB wohl nie gelungen wäre. Die Kompaktwagenplattform aus Wolfsburg wurde von Kierzingers Designteam in Hannover für die Neuentwicklung umfangreich umgestaltet. ,,Wir setzen mit diesem Caddy Fünf neue Maßstäbe im Segment.", jubelt VWN-Chef Thomas Sedran.

Das ansprechendere Design hat viel praktischen Nutzen. So sinkt der Luftwiderstandsbeiwert um zehn Prozent auf 0,30 cw - den Bestwert im Segment. Mit neuen Abrisskanten am sechs Zentimeter breiteren Caddy (1,86 Meter) kommen senkrecht neben dem vergrößerten Heckfenster angeordnete Rückleuchten zum Einsatz, die - genau wie die Scheinwerfer - gegen Aufpreis mit LED-Technik ausgerüstet sind. In der Seitenlinie haben sich Elemente des Golf auf 4,50 Meter um neun Zentimeter in die Länge gezogen, das Dach wurde um 2,5 Zentimeter auf 1,80 Meter heruntergelassen.

Auch der Kastenwagen kann mit neuen Maßen aufwarten: Durch eine von 70 auf 84 Zentimeter gewachsene Feldbreite der Schiebetüren beim Caddy lässt sich eine Europalette längs hineinfahren, hinten geht durch die um fünf Zentimeter breitere Öffnung eine Europalette quer hinein. Das Ladevolumen beträgt 3,3 Kubikmeter im Caddy und 4,0 Kubikmeter im Caddy Maxi. Die Laderaumlängen der Kastenwagen sind auf 1,78 Meter und 2,15 Meter gewachsen.

In Innenraum sind Wolfsburger Pkw-Anleihen eindeutig identifizierbar. Mit scharfem Schliff und virtuellem Cockpit, bestehend aus einem voll digitalen Tacho (optional) und Infotainmentsystemen in den Formaten 6,5 und zehn Zoll (auch MIB 3) kann der Caddy punkten. Je nach Ausstattung lässt er sich bis zum komfortablen Crossover konfigurieren. Dafür stehen nicht nur hochwertige Bezüge, sondern auch Komfortsitze (AGR-Sitze) für Langstreckenfahrer in der Optionsliste. Darüber hinaus hält auch autonomes Fahren Einzug in den Caddy: Über das gesamte Geschwindigkeitsband arbeiten ein Spurhalteassistent und ein Abstandstempomat als ,,Travel Assist" zusammen - nur zwei der sechs Neuheiten, die den Gesamtumfang auf 19 Assistenzsysteme erweitern.

Mit an Bord ist im Caddy auf Wunsch auch das MIB 3, das neben Echtzeitinformationen auch den Konnektivitätsdienst ,,Volkswagen We" beinhaltet, der eine intelligente Sprachsteuerung bietet und per eSIM mit dem Internet verbunden ist. Knöpfe drücken ist im Innenraum kaum mehr nötig, denn berührungsempfindliche Felder führen nun zu den meisten Standardfunktionen des Hochdachkombis. Das Lenkrad verfügt über eine neue Sensorik, die das autonome Fahren erst erlaubt. Damit verbunden ist auch der Umstieg auf eine elektromechanische Servolenkung, die bis zu 18 Zoll große Leichtmetallräder in der Spur hält.

Der Caddy wird in den drei Varianten Cargo, Kombi und Van angeboten. Die Kastenwagenvariante Cargo wird mit den üppigen Ausstattungsinhalten der bis zu siebensitzigen Brüder nicht in allen Punkten mithalten. Kombi und Van kommen in den Ausstattungslinien ,,Caddy", ,,Life" und ,,Style". Je nach Paket sind dann ein 1,4 Quadratmeter großes statisches Panoramaglasdach, lackierte Stoßfänger und grimmig drein schauende LED-Scheinwerfer mit an Bord. Alle Ausstattungslinien wurden gegenüber dem Vorgänger erweitert. Behörden werden zudem ihren Spaß an dem vergrößerten Heckfenster des Caddy haben, durch das es sich noch schöner blitzen lässt.

Bei den Motoren setzt Volkswagen Nutzfahrzeuge erst einmal auf drei 75 bis 122 PS starke Dieselmotoren. Die Abgase werden per Twindosing-Technologie mit zwei SCR-Kats gereinigt. Bis zu 80 Prozent weniger Stickoxide kommen dadurch aus dem Auspuff. Der stärkste Diesel kann mit einem Sieben-Gang-Direktschaltgetriebe und dem Allradantrieb 4Motion gekoppelt werden. Für Designchef Albert Kierzinger ist der Caddy in der Allradvariante sogar das ,,perfekte SUV in dieser Klasse".

Hinzu kommen in Kürze ein 116 PS starker Turbobenziner und ein aufgeladener Erdgasmotor auf gleichem Leistungsniveau. Laut Marketing-Vorstand Heinz-Jürgen Löw ist auch ,,ein teilelektrifizierter Plug-in-Hybrid in Planung". Preise für den neuen Caddy stehen noch nicht fest. Der Vorgänger startet bei 20.800 Euro als Kastenwagen. (ampnet/deg)

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