Fahrrad

Radeln ohne Schmerzen

  • In FAHRRAD
  • 29. Mai 2020, 10:35 Uhr
  • Rudolf Huber

Ein Fahrradsattel muss nicht nur perfekt zur Anatomie von Mann und Frau passen und bequem sein, sondern das Körpergewicht auch nach medizinischen Gesichtspunkten verteilen. Schmerzen, speziell bei und nach langen Ausflügen, müssen und sollen jedenfalls nicht sein.


Ein Fahrradsattel muss nicht nur perfekt zur Anatomie von Mann und Frau passen und bequem sein, sondern das Körpergewicht auch nach medizinischen Gesichtspunkten verteilen. Schmerzen, speziell bei und nach langen Ausflügen, müssen und sollen jedenfalls nicht sein. Die Spezialisten von Sattel- und Zubehörhersteller Sqlab geben Tipps für ein gesundes Radfahren ohne Schmerzen.

Mythos weicher Sattel
Nach rund 15 Minuten Fahrzeit sinken die Sitzknochen so tief ein, dass selbst das weichste Polster und der samtigste Bezug an tieferliegendem Gewebe und an Muskel- und Sehnenansätzen scheuern. Fahren Sie deswegen einen straffen Sattel. Der muss nicht steinhart sein, aber so, dass man wenig darin einsinkt. Das ist zunächst mal ungewohnt und kann anfangs auch etwas schmerzhaft sein. Aber nach einer Gewöhnungsphase von drei bis vier Ausfahrten wird es immer angenehmer, auch bei Strecken über 30 Minuten.

Der Sattel muss passen wie Schuhe
Weltweit wird fast kein Sattel mehr ohne vorherige Sitzknochenvermessung verkauft. Ob kostenlos im Fachhandel oder als ebenso kostenloses Vermiss Mich-Set von der Sqlab-Website: Die Sättel gibt es dann wie Schuhe in passender Größe und für jeden Einsatzbereich.

Frau und Mann - der gleiche Sattel?
Die Unterscheidung zwischen Damen- und Herrensattel ist aus anatomischer Sicht nicht notwendig. Und die Vermutung, dass Frauen einen breiteren Sattel als Männer benötigen ein Trugschluss. Entscheidend ist der Sitzknochenabstand - siehe oben. Nur wenn die Sitzknochen vollflächig auf dem Sattel aufliegen, können der empfindliche Dammbereich beim Mann und der meist tieferliegende Schambeinbogen der Frau entlastet werden.

Hilft das "Entlastungsloch"?
Früher waren die Sättel schmal und stark gewölbt. Als sich die Beschwerden häuften, machten manche Hersteller einfach ein "Entlastungsloch" in die Satteldecke, aber auch das half nichts. Druckspitzen an den Randzonen des Loches beflügelten sogar noch die Schlagzeilen von impotenten Radfahrern. Inzwischen gibt es Sättel mit weniger stark gewölbten Sitzflächen und wenn das noch nicht hilft, gibt es den sogenannten Stufensattel mit einem leicht erhöhten Heck und einer tieferliegenden Sattelnase. Dies sorgt nicht nur für eine bessere Blutversorgung der Genitalien, sondern bringt auch mehr Halt und damit mehr Leistung beim Bergauffahren.

STARTSEITE