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Sonst noch was? - Kann das weg oder ist das spannend?

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  • 5. Juli 2020, 09:40 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X

Wir beschäftigen uns dieses Mal mit Rasern, Regeln und allerlei was weg kann sowie mit neuen Ideen für eine alte Institution.

Man könnte es sich zum Sport machen, über die mehr oder weniger glorreiche Rolle von Influencern zu lästern. Davon sind wir natürlich weit entfernt, freuen uns aber insgeheim dann doch immer wieder, wenn jemand aus dieser Szene blöd auffällt. Diesen Job hat dieser Tage Star-Influencer JP Kraemer übernommen. Er schaffte es mit einem Porsche Taycan innerorts mit 142 km/h zu fahren, ohne geblitzt zu werden. Er schaffte es aber nicht, dabei seine Kamera auszulassen, weshalb dann jeder im Netz sehen konnte, wie schnell er wo war. Als er dies merkte und die redigierte Fassung der innerörtlichen Raserei in seinen Kanal stellte, war der Fehler schon erkannt und rumgereicht worden. Das Netz vergisst bekanntlich nie. Jetzt ermittelt die Polizei und es drohen durchaus saftige Strafen und ein mindestens dreimonatiges Fahrverbot. Merke: Erst Hirn einschalten, dann die Kamera.

Vielleicht wusste JP aber auch schon, dass der aktuelle Katalog mit höheren Strafen seinerseits einen Formfehler enthielt und unter Umständen nicht angewendet werden kann. Darauf hoffen auch all die, die seit Inkrafttreten der neuen Regeln geblitzt wurden sind.

Regeln gelten in Deutschland bekanntlich überall und auch für alle. Sogar für Tesla. Weil sich wohl ein großer Teil der Einsprüche gegen das neue Werk in Brandenburg auf den hohen Wasserbedarf der Fabrik bezog, wurde die Planung nun angepasst. Der Bau wird flacher, die Batterieproduktion entfällt und es werden wohl ein paar Autos weniger gebaut. In den Unterlagen ist an manchen Stellen nur noch von 100.000 Einheiten pro Jahr die Rede, an anderen immer noch vom Fünffachen. Der Bau wird flacher, dafür steigt an andere Stelle der Waldbedarf, weil mehr Fläche für Logistik, Teststrecke, Feuerwehr und Parkplätze gebraucht wird. Wobei an dieser Stelle über das Fällen der Fichtenplantage nicht mal die Grünen schimpfen. Andernorts fallen Fichten gerade zuhauf dem Borkenkäfer zum Opfer, von wegen Klimawandel und zu warme Sommer. Also weg damit!

Das gilt auch für vierstrahlige Flugzeuge. Die Zukunft kommt mit zwei Triebwerken aus. Und wir wetten, sie kommt mit insgesamt ziemlich wenigen davon aus. Zumindest was die nähere Zukunft angeht. Nachdem Airbus den A 380 schon aus dem Programm genommen hat, ist bei Boeing das Ende der 747 abzusehen. In zwei Jahren sind die letzten Aufträge abgearbeitet, allesamt Frachtflugzeuge, dann dürfte das Kapitel der Riesenflieger geschlossen sein. Der allerletzte Jumbo geht übrigens an den US-Präsidenten. Trump hat noch eine neue Air Force One bestellt. Die bekommt dann wohl (hoffentlich) sein Nachfolger, weil erfreulicherweise auch in den USA immer mehr Menschen erkennen, dass der Troll im Weißen Haus einfach wegkann. Das ist vielleicht das einzig Gute an dem blöden Virus, der die Welt noch immer in Atem hält, auch wenn wir hier und anderswo zunehmend Normalität spielen.

Nicht normal, aber spannend finden wir das dieser Tage vorgestellte Konzept der IAA in München. Das einstmals ,,größte Autohaus der Welt" soll zum ,,Davos der Mobilität" werden. Das wird nicht leicht und wir sind gespannt, ob die Umsetzung gelingen mag. Einerseits soll eine Blue Lane die ,,Summit" genannte Messe und die Innenstadtausstellung alias ,,Open Spaces" verbinden, andererseits ist just diese Fahrstrecke eine der besonders staulastigen in der bayerischen Hauptstadt. Einerseits sollen die IAA-Besucher privilegiert werden und neue Mobilität direkt erleben, andererseits plant OB Dieter Reiter aber keine VIP-Spur und sieht die Staulage als eine der noch zu meisternden Herausforderungen. Wir wünschen dabei viel Glück. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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