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Gebrauchtwagen-Check: VW Sportsvan - So sollte es sein

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Der VW Sportsvan (2014 bis 2020) war der Nachfolger des Golf Plus Foto: VW

Der VW Sportsvan hat es in sich. Er überzeugt die TÜV-Prüfer, und hat noch praktische Talente.

Der VW Sportsvan (2014 bis 2020) war der Nachfolger des Golf Plus. Die geänderte Bezeichnung und eine schickere Linienführung sollten den Sportsvan moderner wirken lassen. Tatsächlich blieb er weiterhin ein praktisches Fahrzeug, dass mit Sport wenig zu tun hat, dafür aber mit Zuverlässigkeit überzeugt.

Qualität: Im aktuellen TÜV-Report belegt der VW Sportsvan gleich vier Spitzenpositionen. Er ist Gesamtsieger aller Fahrzeugklassen und überzeugt auch als Bester in der Kategorie Van. Er ist zudem Mängelzwerg bei den 2- bis 3-jährigen Fahrzeugen sowie bei den 4- bis 5-jährigen - hier teilt er sich den ersten Platz mit dem VW T-Roc. Der Sportsvan schlägt sich über alle Jahrgänge bei den TÜV-Hauptuntersuchungen im Vergleich zu allen untersuchten Fahrzeugen deutlich besser und meistert alle Prüfpunkte problemlos. Viel falsch machen, kann man also mit einem gebrauchten Exemplar nicht.

Karosserie und Innenraum: Der Sportsvan sieht Im Vergleich zum Golf Plus nicht nur flotter aus, er wuchs auch in der Länge um 24 Zentimeter auf 4,43 Meter. Der Radstand legte um 11 Zentimeter auf 2,69 Meter zu, die hinteren Passagiere haben so reichlich Beinfreiheit. Die Insassen sitzen etwas erhöht auf bequemen, aber straffen Polstern mit viel Seitenhalt. Die Rückbank lässt sich geteilt zugunsten von mehr Knieraum oder Gepäckvolumen (590 oder 500 Liter) in Längsrichtung bis zu 18 Zentimeter verschieben. Klappt man die Rückenlehnen um, steigt das Kofferraumvolumen auf bis zu 1.520 Liter. Die Facelift-Modelle (2017) erkennt man geänderten Stoßstangen, LED-Tagfahrlicht und LED-Rückleuchten. Optional gab es auch LED-Scheinwerfer.

Motoren und Antrieb: Von der Bezeichnung Sportsvan darf man sich nicht irritieren lassen. PS-Protzerei findet man hier nicht. Je zwei Benziner und Diesel standen zunächst zur Wahl. Den 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner gab es in den Ausbaustufen mit 63 kW/83 PS und 81 kW/110 PS, den 1,4-Liter-Turbo mit 92 kW/125 PS und 110 kW/150 PS. Die Normverbrauchswerte liegen zwischen 4,9 und 5,6 Liter. Wer eine Automatik sucht, muss zum 1.4 er greifen. Statt eines manuellen Sechsganggetriebes konnten Erstkäufer ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) ordern. Mit dem Facelift ersetzte ein Einliter-Dreizylinder den 1.2er, bei fast identischen Leistungsdaten. Ein 1,5-Liter-Vierzylinder verdrängte den 1.4 er. Auch hier ändert sich an den PS- und Verbrauchsangaben nicht viel.

Das Dieselangebot bleib weitgehend unverändert. Der 1,6-Liter-Selbstzünder leistet 110 PS (ab 2016: 85 kW/115 PS) und begnügt sich im Schnitt mit 3,6 bis 4,1 Litern, der Zweiliter kam auf 150 PS und einen Durchschnittsverbrauch von 4,4 Litern. Wie bei den Benzinern erfolgte die Kraftübertragung auf die Vorderräder, manuelle Fünf- und Sechsganggetriebe und Siebengang-DSG standen zur Wahl.

Ausstattung und Sicherheit: Der Sportsvan wurde in den Komfortlinien ,,Trend", ,,Comfort" und ,,Highline" und in der sportlichen R-Line angeboten, wobei ,,Trend" eher mager ausgestattet war. Wer eine Klimaautomatik sucht, greift zu den höheren Ausstattungsstufen. Mit dem Facelift hielten Optionen wie ein Infotainment-Navigationssystem mit durchgängiger Touch-Bedienung und großem 9,2-Display Einzug in die Preisliste. Beim Euro-NCAP-Crashtest erreichte der Sportsvan fünf Sterne.

Fazit und Markt: Der VW Sportsvan ist zwar kein Sportler, dafür überzeugt er aber als grundsolider Siegertyp mit praktischen Eigenschaften wie Platzangebot und Variabilität. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 3.000 gebrauchte Sportsvan-Modelle auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 7.000 Euro für Diesel. Benziner sind ab rund 8.500 Euro zu haben.

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