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Tradition: 60 Jahre Maserati Quattroporte - Majestätische Grandezza aus Modena

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Die erste Generation des Maserati Quattroporte startete 1964 Foto: Maserati

Palast-Revolution im Club der Prestigelimousinen: Vor 60 Jahre feierte der Maserati Quattroporte seine Markteinführung. Ein von Stardesigner Frua in extravagante Form verpackter V8, der als schnellster Viertürer der Welt Geschichte schrieb. Aber auch als Staatskarosse sorgt der in sechs Generationen gebaute Quattroporte für Furore   

Den majestätischen Dreizack im Chromgrill, dazu erstmals vier Türen, fünf Sitze und acht Zylinder für eine Vmax auf Weltrekordniveau: Maserati-Chef Adolfo Orsi wusste, welche Sensation seine finanziell angeschlagene Supercar-Marke 1964 zurück auf die Einkaufsliste der Reichen und Mächtigen bringen sollte. Passend zum 50. Jubiläum der einst vom Rennfahrer Alfieri Maserati gegründeten Marke ging das Modell Quattroporte in Serie. Der klangvoll-schlichte Modellname - anfangs auch 4 Porte geschrieben - betonte: Vier Türen für einen mondänen Hochleistungssportwagen mit 4,1-Liter-V8 aus italienischer Motorenbaukunst, das hatte es noch nie gegeben.

Neu war außerdem, dass der von Stardesigner Pietro Frua mit bahnbrechend lichtem Glashaus und niedriger Gürtellinie inszenierte Quattroporte nicht wie bei Supercars üblich auf Einzelbestellung, sondern in Serie gebaut wurde. Adolfo Orsi kalkulierte damit, dass die Gewinner des globalen Wirtschaftsbooms - 1964 wuchs die Weltwirtschaft um 7,3 Prozent, die bis dahin höchste Wachstumsrate - und die High Society des Jet-Set-Zeitalters seinem 230 km/h flotten Quattroporte nicht widerstehen konnten. Tatsächlich verkaufte Maserati bis 1969 beachtliche 679 Einheiten dieses damals weltschnellsten Luxusliners, aber zu wenige, um die Maserati-Finanzen zu konsolidieren. Dennoch schreibt der Gran Turismo als ,,Limousine mit Rennsportgeist" (Werbeslogan) Automobilgeschichte, wurden doch bis heute in sechs Generationen über 75.000 Quattroporte gebaut.

Den Zeitgeist mit italienischen Emotionen mitten ins imaginäre Herz treffen, wie dieses Kunststück gelingen konnte, erkannten sie bei Maserati vor 60 Jahren erstaunlich genau. Alitalia verband mit schnellen DC-8-Jets gerade erstmals alle Kontinente, in Japan kam der Shinkansen als global erster Hochgeschwindigkeitszug in Fahrt, die Deutsche Bundesbank gab im Wirtschaftswunder die ersten Banknoten mit dem höchsten Nennwert von 1.000 Mark aus, und italienische Weltstars wie Sophia Loren oder der junge Luciano Pavarotti (mit Debüt am Opernhaus in Modena, damals neuer Maserati-Stammsitz), aber auch die erst 16-jährige Gigliola Cinquetti mit dem ersten Sieg Italiens beim Grand Prix Eurovision, kündeten von Aufbruchsstimmung. Die furiosen französischen Luxusliner starben gerade mit Facel-Vega, aus UK kamen nur ultrateure Lagonda, behäbige Bentley und weniger prestigeuse Jaguar und aus Deutschland allein Sechszylinder-Mercedes oder der riesige Mercedes 600: Was in diesem Limo-Konzert fehlte, war eine V8-Berlina mit Supercar-Talenten, die gleichzeitig als Repräsentationskarosse taugte.

Für Pietro Frua eine willkommene Design-Herausforderung, die er mit dem fünf Meter langen Maserati-Viertürer so stilprägend löste, dass sich bald andere an der Grandezza des Quattroporte I orientierten. Für den Glas 2600/3000 V8 etwa durfte Frua das Maserati-Konzept auf ein Coupé übertragen, das dann als bayerischer ,,Glaserati" Aufsehen erregte. Tatsächlich gaben sich die Frua-Linien in den extrem schnelllebigen 1960ern so zeitlos elegant, dass die Einführung modischer Doppelscheinwerfer (1965) und eines Leistungsnachschlags auf 213 kW/290 PS aus 4,7 Liter Hubraum genügte, um die Faszination des V8-Italieners bis 1969 aufrecht zu halten. Nicht einmal der Dampfhammer Mercedes 300 SEL 6.3 entthronte den nun 240 km/h schnellen Maserati, den Fürst Rainier III. von Monaco ebenso schätzte wie der sowjetische Staatsführer Leonid Breschnew oder die Hollywoodstars Stewart Granger, Anthony Quinn und Peter Ustinov. Als aber Citroen 1968 den finanziell maladen Autobauer aus Modena übernahm, fiel ein Jahr später der Vorhang für den ersten Quattroporte. Auch eine 1971 in frisches Frua-Design gekleidete Berlina revidierte diese Entscheidung nicht.

Stattdessen motorisierte Maserati zuerst den 1970 vorgestellten Citroen SM mit einem innovativem Vier-Nockenwellen-V6, ehe dieser Motor auch im 1974 vorgestellten Quattroporte II für artgerechte Fahrleistungen sorgen sollte. Gegen neue Businessjets wie den Jaguar XJ V12 war dieser zweite, nun von Kultdesigner Marcello Gandini bei Bertone gezeichnete Quattroporte mit einem 147 kW/200 PS starken 3,0-Liter-V6 jedoch chancenlos. Als auch Citroen das Geld ausging und die Marke von Peugeot im PSA-Konzern aufgefangen wurde, kam die Serienfertigung des Quattroporte II nicht mehr in Gang. Stattdessen übernahmen der illustre Sportwagenbauer Alejandro de Tomaso und der italienische Staatskonzern Gepi Maserati. De Tomaso hatte bereits seit 1971 den 230 km/h flotten Deauville mit V8-Motor als Alternative zum Quattroporte im Portfolio, schob aber nun die Entwicklung eines Quattroporte III für die 1980er Jahre an.

Diesmal durfte Giorgio Giugiaro die 4,93 Meter lange Berlina als stilistisches Kunstwerk inszenieren, souveräne Performance sollte ein 4,9-Liter-V8 mit 221 kW/300 PS in finaler Ausbaustufe sichern. Den Kampf um Platz eins der Vollgasbewegung konnte der Quattroporte III nie für sich entscheiden, aber er fuhr in der Spitze mit, bis Ende der 1980er die 250-km/h-Fraktion aus BMW 750i, Mercedes 560 SE und Lexus LS die Tempodebatte vorläufig für sich entschied. Stattdessen setzte der Quattroporte - speziell in der 1986 eingeführten Evolutionsstufe ,,Royale" -neue Standards in italienischem Luxus, inklusive Gläser für Kühlschrank-temperierte feinste Ferrari Riserva Spumante. Den Verkauf der Marke an Fiat im Jahr 1993 konnte jedoch weder dieses in 2.241 Einheiten ausgelieferte Flaggschiffmodell noch die erfolgreichen, bezahlbareren Maserati-Biturbo-Modelle abwenden.

Ein Biturbo-V6 befeuerte ab 1994 auch den nur 4,55 Meter messenden Quattroporte IV, dessen distinguiertes Design von Marcello Gandini stammte. Unwiderstehlich für Sportwagenfans wurde dieser Viertürer allerdings erst mit 246 kW/335 PS starkem V8, denn gegen diesen 270-km/h-Athleten blieben auch alle weit kostspieligeren V12 chancenlos. Überdies liebten italienische Politiker und Prominente die zurückhaltend dimensionierten Konturen des insgesamt etwa 2.400-mal verkauften Viertürers.

Vom elitären Manufaktur-Modell zum ,,Massen"-Modell, diesen Sprung machte der Quattroporte in den Generationen V (ab 2003) und VI (ab 2013): Bei über 75.000 Einheiten soll die Quattroporte-Gesamtproduktionszahl heute laut Maserati stehen. Dazu hatte Fiat zuerst das Werk Modena modernisieren lassen, ab 2001 auch wieder in den USA Flagge gezeigt, und für den Quattroporte V mit anfangs 294 kW/400 PS von Pininfarina emotional-muskulöse Formen schneidern lassen. Es war ein Mix, der dem italienischen Staatspräsidenten (Panzerung gab es nun ebenfalls) ebenso gefiel wie den anspruchsvollen deutschen Speedjunkies, so wurden hierzulande ab 2004 erstmals über 300 Einheiten pro Jahr verkauft. Wie souverän Länge laufen kann, demonstriert seit 2013 der 5,26 Meter messende Quattroporte VI, vor allem mit Allradantrieb und V8. Heute heißt es allerdings ,,Arrivederci V8" - ein V6 soll trösten - und warten auf den Folgore, mit dem der Quattroporte VII in die vollelektrische Zukunft startet.



Die wichtigsten Serien-Modelle:
Maserati Quattroporte, Generation I (Bauzeit 1964-1969); Motoren 4,1-Liter-V8 (191 kW/260 PS) bzw. 4,7-Liter-V8 (213 kW/290 PS);
Maserati Quattroporte, Generation II (Prototyp 1974, Kleinstserie 1976-1978); Motor 3,0-Liter-V6 (143-147 kW/195-200 PS);
Maserati Quattroporte, Generation III (Bauzeit 1979-1990); Motoren 4,2-Liter-V8 (188 kW/255 PS; nur in Italien im Angebot) bzw. 4,9-Liter-V8 (299 kW/270 PS); bzw. 4,9-Liter-V8 (221 kW/300 PS; Quattroporte Royale);
Maserati Quattroporte, Generation IV (Bauzeit 1994-2001); Motoren 2,0-Liter-V6 (221 kW/300 PS; nur in Italien im Angebot) 2,8-Liter-V6 (209 kW/284 PS) bzw. 3,2-Liter-V8 (246 kW/335 PS);
Maserati Quattroporte, Generation V (Bauzeit 2003-2012); Motoren 4,2-Liter-V8 (294 kW/400 PS) bzw. 4,7-Liter-V8 (316 kW/430 PS bzw. 323 kW/440 PS);
Maserati Quattroporte, Generation VI (Bauzeit ab 2013); Motoren 3,0-Liter-V6 (257 kW/350 PS bzw. 301 kW/410 PS bzw. 316 kW/430 PS) bzw. 3,8-Liter-V8 (390 kW/530 PS bzw. 427 kW/580 PS) bzw. 4,7-Liter-V8 (316 kW/430 PS bzw. 323 kW/440 PS) bzw. 3,0-Liter-V6-Diesel (202 kW/275 PS).

Modellgeschichte:
1914: Am 1. Dezember wird die ,,Officine Alfieri Maserati SA" im Bologneser Stadtteil Pontevecchio offiziell gegründet
1920: Alfieri Maserati kehrt zurück in den Motorsport und beginnt mit der Entwicklung eigener Fahrzeuge. Mario Maserati entwirft das Unternehmenslogo mit dem Dreizack
1926: Als erster Maserati wird der Tipo 26 vorgestellt. Die Typenbezeichnung bezieht sich auf das Jahr seinen ersten Renneinsatzes. Tatsächlich gewinnt der Tipo 26 auf Anhieb die 1,5-Liter-Klasse der Targa Florio
1932: Alfieri Maserati stirbt im Alter von 44 Jahren an den Spätfolgen eines Rennunfalls. Das Unternehmen wird von seinen Brüdern Ernesto, Ettore und Bindo fortgeführt
1937: Der italienische Großindustrielle Adolfo Orsi übernimmt alle Geschäftsanteile von den drei Maserati-Brüdern, die jedoch weiterhin im Unternehmen arbeiten
1940: Der Stammsitz von Maserati wechselt von Bologna nach Modena
1946: Der Prototyp des ersten reinen Straßenfahrzeugs, der Maserati A6, wird präsentiert
1948: Auf dem Turiner Salon debütiert die Serienversion des Maserati A6 1500 mit Karosserie von Pininfarina. Die drei Maserati-Brüder verlassen zwischenzeitlich das Unternehmen, kehren nach Bologna zurück und gründen den Rennwagenhersteller Osca
1957: Juan Manuel Fangio krönt seine Karriere mit dem fünften WM-Titel in der Formel 1 auf Maserati. Als erster Straßensportwagen in größerer Serie wird der Maserati 3500 GT eingeführt
1959: Maserati setzt nun auch auf Straßenfahrzeuge mit V8-Motoren, erstes Modell ist der 5000 GT Scià di Persia (Schah von Persien). Technisch basiert der auf 5,0 Liter Hubraum vergrößerte Motor auf einem Triebwerk aus dem Rennwagen Maserati 450 S  
1961: Maserati-Chef Adolfo Orsi entscheidet sich gegen die Bedenken seines Sohns Omer für die Entwicklung einer Hochleistungslimousine; aus Kostengründen basiert der Viertürer (Quattroporte) auf dem verlängerten Radstand des Maserati 5000 GT, der neue 4,1-Liter für die Limousine wird abgeleitet vom bekannten 5,0-Liter-V8. Die Designentwicklung übernimmt Pietro Frua, so zeigen sich die Linien des Quattroporte verwandt mit dem 5000 GT ,,Aga Kan" von 1961   
1963: Ein bei der Carrozzeria Frua fertiggestelltes Vorserienfahrzeug des Maserati Quattroporte (vier Türen) debütiert am 30. Oktober beim Turiner Autosalon mit 4,0-Liter-Aggregat, dies alles parallel zum zweitürigen GT Maserati Mistral
1964: Start der Serienproduktion des 5,0 Meter langen Quattroporte (Tipo 107) mit 4,1-Liter-V8 als schnellste Limousine der Welt (230 km/h mit manuellem Fünfgang-Getriebe; 0-100 km/h in 8,5 bis 9,0 Sekunden; Verbrauch 19 Liter/100 km laut Werk). Preis in Italien ab 5,8 Mio Lire, in Deutschland ab 50.200 Mark. Optional gibt es den Quattroporte mit unterschiedlichen Hinterachsübersetzungen, Borg-Warner-Dreigang-Getriebeautomatik und Klimaanlage. In erster Serie wird die Limousine bis 1966 in einer Auflage von etwa 260 Einheiten produziert. Einige Einheiten werden bei Frua finalisiert, aber die eigentliche Serienproduktion erfolgt bei Maggiora in Moncalieri (Karosserie) mit nachfolgender Montage bei Vignale in Turin (Antrieb, Interieur und Lackierung). Produktionsende für den Maserati 5000 GT
1965: Das auf der IAA in Frankfurt gezeigte und gleichfalls von Frua designte Coupé Glas 2600 V8 adaptiert die Linienführung des Quattroporte. Der Glas, später auch die Evolution BMW-Glas 3000 V8, erhält deshalb den Rufnamen ,,Glaserati". Ab November gibt es den Maserati Quattroporte als facegelifteten Tipo 107A, äußerlich an neuen Doppelscheinwerfern zu erkennen. Unter der Haube des Tipo 107A arbeitet ein von Ingenieur Giulio Alfieri auf 4,7 Liter vergrößerter V8 mit 290 PS Leistung für 240 km/h
1966: Das neue, mit Vignale entwickelte Coupé Maserati Mexico wird als Nachfolger des 5000 GT produziert und steht mit vier Sitzen in hausinterner Konkurrenz zum Maserati Quattroporte, bis 1968 entstehen 250 Maserati Mexico
1968: Die italienische Industriellenfamilie Orsi verkauft Maserati an Citroen, dort soll ein Maserati-Sechszylinder das künftige Spitzenmodell SM antreiben. Fiat erwirbt rund 15 Prozent der Unternehmensanteile von Citroen, denn der französische Hersteller leidet unter knapper Kassenlage und der französische Staat will keine weiteren Darlehen geben, droht zudem mit Verstaatlichung wegen der roten Zahlen
1969: Die Produktion des ersten Quattroporte läuft nach 679 Exemplaren aus, der Abverkauf erfolgt aber noch bis ins Folgejahr. Zu den prominenten Käufern oder Eignern eines Quattroporte erster Generation zählten Fürst Rainier III. von Monaco, Leonid Breschnew, Hollywoodstar Stewart Granger, Marcello Mastroianni, Anthony Quinn und Peter Ustinov
1970: Auf dem Genfer Salon debütiert der Citroen SM als weltweit schnellster Frontantriebs-Pkw (Vmax über 220 km/h) mit Voll-Alumnium-4-Nockenwellen-Sechszylinder von Maserati und 170 PS Leistung
1971: Auf dem Pariser Salon zeigt Pietro Frua einen neu karossierten Quattroporte I, der aber nicht in Serie geht
1973: Mit 738 ausgelieferten Automobilen erzielt Maserati einen vorläufigen Allzeitbestwert
1974: Maserati durchlebt während der ersten Ölkrise wechselhafte Zeiten. Das Sportwagen-Produktionsprogramm umfasst noch die Modelle Indy (Auslaufmodell), Bora und Merak sowie den neuen Khamsin, die Maserati-Gesamtproduktion geht auf 571 Einheiten zurück. Im November debütiert der Maserati Quattroporte II auf dem Turiner Salon, dies mit 3,0-Liter-V6 und hydropneumatischem Fahrwerk aus dem Citroen SM und mit durch Marcello Gandini bei Bertone gezeichnetem Design. Außerdem präsentiert Ital Design (Giugiaro) den Medici als Studie einer sechssitzigen Limousine, die auch als Staatskarosse eingesetzt werden konnte. Hoffnungen auf eine Serienproduktion ab 1975 realisieren sich nicht, zumal Maserati-Eigner Citroen finanziell in Schieflage gerät, die Übernahme durch Peugeot wird eingeleitet. Auch andere Supercar-Hersteller geraten in Probleme, Monica (Frankreich) gelingt es nicht, eine Limousine im Quattroporte-Segment auf nennenswerte Stückzahlen zu bringen, Lamborghini bekommt Probleme, Ferrari war schon seit 1969 zu 50 Prozent Fiat-Eigentum
1975: Citroen meldet den Konkurs von Maserati an. Das italienische Staatsunternehmen Gepi und der Automobilkonstrukteur Alejandro de Tomaso übernehmen Maserati
1976: Maserati kündigt den Bau des Quattroporte II mit standesgemäßer V8-Motorisierung für das Folgejahr an, es bleibt allerdings bei Ankündigungen. Stattdessen beginnt 1976 die Einzelfertigung von zwölf Quattroporte II, die bis 1978 ausgeliefert werden, vor allem nach Spanien und den Nahen Osten. Der Ital-Design-Entwurf Maserati Medici II mit nunmehr vier Sitzen bleibt ebenfalls ein Einzelstück, die Limousine wird an den Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, verkauft
1978: Der De Tomaso Deauville startet mit überarbeitetem Fahrwerk (plus Motor zehn Zentimeter nach hinten versetzt), dessen Layout auch für den kommenden Maserati Quattroporte III genutzt wird  
1979: Der 4,93 Meter lange Maserati Quattroporte dritter Generation (Tipo 130) debütiert, dies mit 280 PS kräftigem 4,9-Liter-V8 (Vmax 235 km/h mit manuellem Fünfganggetriebe) bzw. 4,2-Liter-V8 (255 PS) für den italienischen Markt. Die Formen wurden von Ital Design (Giugiaro) gezeichnet
1980: Auf dem Genfer Salon wird der Quattroporte mit Dreigang-Automatik präsentiert, damit reduziert sich die Vmax um etwa zehn km/h
1981: Die Sechszylinder-Typen der Maserati-Biturbo-Familie werden eingeführt, der Quattroporte III erlebt sein bestes Jahr mit 383 Einheiten
1984: Maserati und Chrysler kooperieren, allerdings wenig erfolgreich. So scheitert das Gemeinschaftsmodell Chrysler TC am Markt
1986: Als aufgewerteter 4,94 Meter langer Maserati Quattroporte Royale leistet die Limousine 300 PS, genug für jetzt wieder 240 km/h Vmax (mit Automatik 230 km/h). Das luxuriöse Interieur umfasst nun einen Kühlschrank, Gläser in Türablagen, Picknick-Tische etc.  
1989: In diesem Jahr werden nur noch 12 Maserati Quattroporte Royale produziert
1990: Nach 2.241 Einheiten (davon 53 Royale) läuft die Fertigung des Quattroporte III aus, nur neun Einheiten entstanden im finalen Jahr  
1993: Maserati wird von Fiat gekauft
1994: Im April debütiert der nur 4,55 Meter lange Maserati Quattroporte IV auf dem Turiner Salon, zunächst mit 3,0-Liter-V6, bekannt aus dem kleineren Maserati Biturbo. Auf dem Heimatmarkt steht der Quattroporte IV auch 2,0-Liter-V6 und 305 PS sowie 374 Nm Drehmoment im Angebot, damals das höchste Drehmoment für einen 2,0-Liter-Benziner
1995: Der Quattroporte IV wird auch mit 335 PS kräftigem V8 verfügbar, genug Leistung für 270 km/h Vmax
1997: Fiat gibt Maserati unter die wirtschaftliche Führung von Ferrari. Das Werk in Modena wird vorübergehend stillgelegt und mit neuen Maschinen ausgestattet zugunsten besserer Produktqualität. Derweil müssen die Maserati-Mitarbeiter in Maranello arbeiten
1998: Als erster Maserati der neuen Ära geht das Coupé 3200 GT an den Start, dies mit einem in Maranello gefertigten Motor. Der Maserati Quattroporte IV fährt im Mai als überarbeitete Version Evoluzione an den Start mit zahlreichen Detailverbesserungen
2001: Maserati meldet sich auf dem weltweit größten Markt für Luxusautos, den USA, zurück. Nach insgesamt gut 2.400 Einheiten läuft die Fertigung des Quattroporte IV aus
2003: Auf der IAA in Frankfurt debütiert der 5,05 Meter lange Quattroporte V (Tipo M139) im Pininfarina-Design und mit 400 PS starkem V8. Anfangs ist der V8 an ein sequentielles Schaltgetriebe gekoppelt, ab 2007 ist eine Sechsgang-Wandlerautomatik verfügbar. Der italienische Staatspräsident und der italienische Regierungschef werden in gepanzerten Quattroporte chauffiert
2004: Rückkehr von Maserati auf die Rennstrecken, u.a. mit dem Supersportwagen MC12, der abgeleitet wurde von einer Ferrari-Konstruktion. In Deutschland erlebt der Quattroporte sein bisher bestes Jahr mit 335 Zulassungen
2008: Facelift für den Quattroporte V, optisch u.a. erkennbar an neuem Kühlergrill und LED-Blinkleuchten. Neu ist u.a. die Version Quattroporte S mit 430 PS starkem 4,7-Liter-V8 und ab 2009 der Quattroporte GTS mit 440 PS
2012: Ende des Jahre Produktionsauslauf des Quattroporte V
2013: Im Januar feiert der 5,26 Meter langen Quattroporte VI (Tipo M156) mit einer Karosserie weitgehend aus Aluminium seine Weltpremiere auf der NAIAS in Detroit. Ein 530 PS starker 3,7-Liter-V8 macht den Quattroporte 307 km/h schnell, weitere Motoren sind 3,0-Liter-V6-Biturbo, optional auch mit Allradantrieb. Mit der Limousine Ghibli geht der erste Maserati mit Dieselmotor (gebaut beim Motorenspezialisten VM Motori in Ferarra) in Serie. Der Quattroporte erzielt sein bisher bestes Verkaufsjahr mit weltweit 7.800 verkauften Einheiten
2014: Erstmals ist der Quattroporte mit einem Dieselmotor (275 PS starker V6) lieferbar, passgenau zum 100-Jahre-Jubiläum von Maserati, das aber auch mit der Studie Alfieri Maserati gefeiert wird
2016: Modellpflege für den Quattroporte  
2020: Neuer Spitzentyp Quattroporte Trofeo mit 580 PS Leistung. Der Diesel entfällt
2023: Maserati beendet nach über 100.000 Achtzylinder-Fahrzeugen die Ära der Achtzylinder-Motoren mit zwei Sondereditionen des SUV Levante und der Limousine Ghibli, die als Ghibli 334 Ultima exakt 334 km/h schnell sein soll, und von Maserati als schnellste Limousine der Welt gefeiert wird. Der Quattroporte wird für das Modelljahr 2024 nur noch als Modena Ultima 3.0 V6 Q4 mit 316 kW/430 PS Leistung angeboten
2024: Der Maserati Quattroporte feiert den 60. Jahrestag seines Produktionsstarts, Insgesamt wurden laut Maserati bereits über 75.000 Quattroporte ausgeliefert. Im Zuge der Elektrifizierung der Marke Maserati ist ein vollelektrischer Quattroporte Folgore in Vorbereitung

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