Gebrauchtwagen-Check: Mini (Typ F54-57)

Gebrauchtwagen-Check: Mini (Typ F54-57) - Alles Mini, oder was?

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Als Lifestyle-Mobil erfreut sich der Mini seit Jahren in Deutschland großer Beliebtheit Foto: Mini

Der Mini ist Kult. Er sieht knuffig aus und sein Fahrverhalten ist schon fast legendär. Und ist er auch solide?

Die vierte Generation des Mini steht in den Startlöchern und löst die seit 2014 angebotene dritte Generation des Kult-Kleinwagens ab. Diese gab es als Dreitürer (F56, 2014 bis 2024), Fünftürer (F55, 2014 bis 2024), Clubman (F54, 2015 bis 2024) und als Cabrio (F57, 2016 bis 2014). Der Countryman (F60) war zwischen 2017 und 2023 im Angebot, ist allerdings nicht Bestandteil der Auswertung des aktuellen TÜV-Reports.

Qualität: Fährt ein Mini-Modell der dritten Generation zur Hauptuntersuchung beim TÜV vor, dürften sich die Prüfer freuen. Machen ihnen doch die Fahrzeuge wenig Arbeit. Über alle Altersklassen unterbieten sie den Mängeldurchschnitt aller geprüften Fahrzeuge. Die Prüfpunkte Fahrwerk und Umwelt erweisen sich als unauffällig, beim Licht-Check gibt es hin und wieder Beanstandungen beim Abblendlicht. Auf die Funktionsweise der Bremsen sollten Gebrauchtwageninteressenten achten, die Bremsbauteile erweisen sich dagegen als sehr haltbar.

Karosserie und Innenraum: Mit einer Länge von 3,82 bis 4,27 Metern (je nach Modellvariante) ist der Mini zwar fast 10 Zentimeter länger als sein Vorgänger, geht aber weiterhin als ,,Mini" durch. Unverkennbar sind die mini-typischen Formen mit den knappen Überhängen sowie den runden Kulleraugen und den großen Heckleuchten. Im Inneren sorgen das tellergroße und runde Zentralinstrument und die Kippschalter für Mini-Wohlfühl-Atmosphäre.  Die Platzverhältnisse vorne sind in Ordnung, im Fond sollte man keine Berührungsängste haben. Ans Kofferraumvolumen stellt man besser keine großen Erwartungen, der Dreitürer kommt zum Beispiel auf 211 bis 731 Liter. Wer Wert auf Gepäckraum legt, sucht am besten nach dem Kombi Clubman. (360 bis 1.250 Liter). Facelifts (2018 und 2021) haben den Mini optisch frisch gehalten. So gehören etwa LED-Scheinwerfer und die Rückleuchten mit Union-Jack-Grafik seit 2021 zum Serienumfang.

Motoren und Antrieb: Das Motorenangebot umfasste Benziner und Diesel (bis 2019) sowie für den Dreitürer auch eine E-Version (2019 bis 2023, Mini Cooper SE mit 135 kW/184 PS). Allrad gab es für den Clubman. Die Turbo-Dreizylinder-Benziner leisten 55 kW/75 PS (Mini One First), 75 kW/102 PS (Mini One) und 100 kW/136 PS (Mini Cooper). Beim Cooper S kommt ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 131 kW/178 PS zum Einsatz. Die Ausbaustufe mit 170 kW/231 PS hört auf die Bezeichnung John Cooper Works (JCW), als JCW GP sind es 225 kW/306 PS. Das Diesel-Angebot umfasste einen Dreizylinder mit 70 kW/95 PS (Mini One D) und 85 kW/116 PS (Mini Cooper D) sowie einen 125 kW/170 PS starken Vierzylinder (Mini Cooper SD). Die Selbstzünder sind laut Norm mit Werten zwischen 3,5 und 4,2 Litern sparsam, die Benziner kommen auf Normverbräuche zwischen 4,6 und 7,3 Litern. Das ab Werk angebotene manuelle Sechsganggetriebe (außer JCW GP) passt gut zum fahraktiven Go-Cart-Gefühl, alternativ stand außer für den Mini First One eine Sechsgangautomatik bzw. ab 2018 ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zur Wahl.

Ausstattung und Sicherheit: Die Basisausstattungen waren sehr frugal, so fehlte zum Beispiel eine Klimaanalage und auch optisch fuhren die Fahrzeuge eher reizlos vor. Allerdings dürften nur wenige Minis ohne Extras bestellt worden sein, im Schnitt investieren Mini-Käufer rund 5.000 Euro in Annehmlichkeiten und in den schönen Schein. Interessenten müssen daher ihr Wunschmodell genau unter die Lupe nehmen, was an Bord ist oder auch nicht. Das gilt auch für die Ausstattung mit Assistenzsystemen.

Fazit: Der Erwerb eines Mini ist Ausdruck eines Lebensgefühl und zeigt auch, dass man beim Autokauf nicht auf den Euro achten muss. Und Mini-Besitzer pflegen ihr Fahrzeug offensichtlich gut. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell knapp 15.000 gebrauchte Mini-Modelle der dritten Generation auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 9.000 Euro.

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