Der Mazda 2 im Praxistest

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mid Groß-Gerau - Der Mazda 2 kann auch im Facelift überzeugen. Mike Neumann / mid

Neben dem Mazda 2 Hybrid, der technisch ein Schwestermodell zum Toyota Yaris ist, bietet Mazda weiterhin einen echten Mazda 2 mit 22,5 Volt Mild-Hybridtechnik an. In unserem zweiwöchigen Praxistest haben wir den quirligen B-Segment Kleinwagen auf Herz und Nieren geprüft.


Neben dem Mazda 2 Hybrid, der technisch ein Schwestermodell zum Toyota Yaris ist, bietet Mazda weiterhin einen echten Mazda 2 mit 22,5 Volt Mild-Hybridtechnik an. In unserem zweiwöchigen Test haben wir den quirligen B-Segment Kleinwagen auf Herz und Nieren geprüft.

Der Mazda 2 ist auf den ersten Blick ein gefälliger Kleinwagen aus dem B-Segment. Optisch wurden auch beim Facelift keine wilden Experimente durchgeführt. Der Japaner hat im Vergleich zum Vorgänger etwas Chrom gelassen. Er wirkt in der Ausstattungsvariante Homura AKA mit der Sonderlackierung "Red Soul Crystal" dezent schick garniert mit einer Note Sportlichkeit durch schwarze Akzente wie die Spiegelkappen, das Dach oder den großen Kühlergrill. Die Fahrzeugbeleuchtung ist in zeitgemäßer LED-Technik ausgeführt.

Apropos Sportlichkeit: der größere e-Skyactiv G Motor mit 85 kW/115 PS Leistung ist wieder da! Diesen gab es im Vorgängermodell nicht mehr, aber Mazda ist ja bekannt dafür, öfter mal gegen Strom zu schwimmen - siehe den CX-60 mit 3,3 Liter Reihensechszylinder-Diesel statt Vierzylinder wie im Vorgänger. Wo wir gerade bei Vierzylinder sind, viele Modelle im B-Segment kommen heutzutage nur noch als Dreizylinder daher, nicht so der Mazda 2. In ihm werkelt noch immer ein 1,5 Liter Hubraum fassender Vierzylinder-Saugmotor, dem durch das Mazda Hybrid System ein 22,5 V Riemenstartergenerator mit 5 kW Leistung zur Hilfe eilt.

Eine Batterie für den Startergenerator gibt es im Mazda 2 nicht, anstelle dessen kommt ein etwas größerer Kondensator zum Einsatz, der 0,012 kWh schnell speichern und wieder abgeben kann. Diese elektrische Energie unterstützt beim Anfahren, kann aber auch für die Heizung/Klimaanlage oder als Unterstützung für die Lichtmaschine genutzt werden.

Geschaltet wird per knackiger 6-Gang Handschaltung, und auch wenn der Mazda 2 nur 151 Nm Drehmoment hat, dank des geringen Fahrzeuggewichts von nur 1.045 kg kommt doch eine gewisse Fahrfreude auf. Das merkt man auch bei den Bremsen, die knackig zupacken, die Lenkung reagiert ebenfalls präzise auf unsere Lenkbefehle und das Fahrwerk dämpft sehr gutmütig.

Wer möchte, kann den Mazda 2 bis Tempo 200 km/h über die Autobahn jagen, der Sprint von 0-100 km/h dauert 9,1 Sekunden. Beim Thema Verbrauch meldet Mazda einen WLTP-Wert von 4,4 l/100 km kombiniert, in unserem Test sind wir einen guten Liter darüber und lesen 5,4l /100 km in der Anzeige ab.

Der Kofferraum fällt mit 280 Litern angenehm groß aus, auch die Zuladung von 495 kg kann sich sehen lassen, klappt man die Rückbank um, sind 950 Liter zu verstauen. Optional kann man den Mazda 2 auch mit einer Anhängerkupplung ausstatten, dann sind nochmals 1.100 kg Beladung bis acht Prozent Steigung bei einem gebremsten Anhänger möglich.

Im Innenraum fühlt man sich wie in einem größeren Mazda Modell, alles wirkt auf den ersten Blick aufgeräumt und übersichtlich. Die Verarbeitungsqualität kann sich sehen lassen, viele kleine Kontrastspielereien in Alcantara oder den Lüftungsdüsen bringen etwas Pepp ist das sonst dunkel gehaltene Interieur. Die Fahreranzeigen sind halb digital und halb analog ausgeführt, ein großer Drehzahlmesser thront in der Mitte der Anzeigen.

Ein Head-up-Display hat die Homura AKA Ausstattungsvariante ebenfalls verbaut. Die Anzeigen dazu werden auf eine kleine Plexiglasscheibe projiziert, die sich bei Autostart von selbst ausklappt. Die Bedienelemente der Klimasteuerung sind noch klassisch gehalten, Sitz- und Lenkradheizung sind ebenfalls an Bord. Das Infotainmentsystem kann wahlweise per Touch oder bequem während der Fahrt über einen Dreh-/Drücksteller in der Mittelkonsole bedient werden. Ein Navigationssystem ist ebenfalls vorhanden, die Bedienung ist aber recht träge - zum Glück kann man beim Mazda 2 sein Mobiltelefon per Android Auto oder Apple CarPlay verbinden, das Ganze sogar kabellos. Nur eine Induktive Ladeschale vermissen wir.

Die Rückfahrkamera macht ihren Job, das Bild ist okay - für diese Fahrzeugklasse kein Standard dagegen ist die 360 Grad Ansicht und die mitlenkenden Hilfslinien, damit sollte man den nur 4,08 Meter langen und 1,69 Meter breiten Mazda 2 in jede Parklücke manövrieren können. In der zweiten Sitzreihe geht es durch die Fahrzeugklasse bedingt etwas knapper zur Sache, zwei Isofix-Halterungen sind trotzdem verbaut. Ebenfalls kein Standard bei Kleinwagen: beide Sitze in erster Reihe lassen sich in der Höhe verstellen.

Unser Mazda 2 Homura AKA mit der größtmöglichen Motorisierung startet bei 24.890 Euro. Mit der zusätzlichen "Red Soul Crystal" Lackierung (1.000 Euro), dem Mazda SD-Navigationssystem mit drei Jahren Updates (750 Euro) und dem DriverAssistance Paket (1.250 Euro) landen wir bei stolzen 27.890 Euro. Wer nicht die volle Hütte benötigt, kann mit dem 55 kW/75 PS Benziner ab 16.590 Euro einsteigen.

Mike Neumann / mid

Technische Daten Mazda 2 e-Skyactiv G 115 Mazda M Hybrid Homura AKA:

- Länge / Breite / Höhe: 4.080 / 1.695 / 1.515 Meter
- Motor: 1,5 Liter Vierzylinder Benziner + 22,5 Volt Mazda M Hybrid System
- Hubraum: 1.496 ccm
- Systemleistung: 85 kW/115 PS
- max. Drehmoment: 151 Nm
- Getriebe: Sechsgang-Handschalter
- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 9,1 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 4,4 l/100 km
- C02-Emissionen: 113 g/km
- Preis: ab 24.890 Euro, Testwagenpreis 27.890 Euro

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