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Die Herbstsonate der Reifenhersteller: Jetzt an die richtigen Pneus denken!

Ob man in der kalten Jahreszeit waschechte Winterreifen braucht oder mit Ganzjahresreifen über die Runden kommt, ist von den Einsatzbedingungen abhängig. Wer wechseln muss, sollte aber nicht bis zum ersten Schneefall warten.


Ob man in der kalten Jahreszeit waschechte Winterreifen braucht oder mit Ganzjahresreifen über die Runden kommt, ist von den Einsatzbedingungen abhängig. Wer wechseln muss, sollte aber nicht bis zum ersten Schneefall warten.

Auch wenn derzeit noch die bunten Blätter an den Bäumen hängen: Es wird Zeit, an Schnee und Eis zu denken. Zumindest was den raschen Wechsel auf geeignete Reifen betrifft. Nach der alten Regel "von O bis O" (Oktober bis Ostern) wird das Winterreifenthema jetzt ernst.

Gut dran sind Autofahrer, die in Regionen wohnen, in denen die Winter eher mild und schneearm ausfallen. Vorausgesetzt, sie sind auf Ganzjahresreifen unterwegs und bewegen sich stets in der Nähe ihres Wohnumfeldes. Ganzjahresreifen von Markenherstellern bieten sommers wie winters ordentliche Leistungen, können jedoch nicht die Eigenschaften der optimierten Räder für Sommer- oder Winterbetrieb erreichen. Insofern mag es angeraten sein, das Auto bei extrem niedrigen Temperaturen oder nach einem heftigeren Schneefall auch mal stehen zu lassen, wenn es nicht auf Winterrädern rollt.

Das hat nichts mit geldgieriger Hinterlist der Reifenproduzenten zu tun, sondern liegt in der Natur der Sache. Unterschiedliche Temperaturen erfordern einfach unterschiedliche Materialmischungen. Und soll der Grip auf Schnee oder in der Schneematschsuppe möglichst lang halten, dann spielt auch die Profilgestaltung eine große Rolle.

Noch komplizierter wird es bei Nutzfahrzeugen oder Bussen. In dieser Fahrzeugkategorie macht es bereits Unterschiede, ob die Reifen auf der gelenkten Vorderachse, auf den Antriebsachsen oder am Anhänger montiert sind. Zudem steht bei den Einsatzbedingungen mit unglaublich hohen Kilometerleistungen besonders der niedrige Rollwiderstand im Fokus. Das schont durch niedrigeren Kraftstoffverbrauch die Umwelt und drückt die Speditionskosten.

Der Reifenhersteller Continental weist darauf hin, dass die Fahrleistungen im privaten Bereich gerade im ländlichen Raum in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Der Grund: Da immer mehr kleine Läden dicht machen, steht häufiger der weitere Weg zu den großen Verkaufszentren in Ballungsgebieten an. Insofern lohnt es sich, auch unter diesem Aspekt über das sich verändernde Nutzungsverhalten und über geeignete Reifen nachzudenken.

Eine Gruppe, die ebenfalls durch stets wachsende Kilometerleistungen auffällt, ist die der ambulanten Pflegedienste. In den vergangenen zwei Jahren stieg ihre Zahl von rund 1.400 auf 1.530. Bundesweit sind rund 150.000 Fahrzeuge in dieser Funktion unterwegs, die täglich im Durchschnitt jeweils zwischen 60 und 70 Kilometer (Quelle: Caritas Aachen) zurücklegen. So nehmen die Pflegekräfte in ihrer Gesamtheit pro Jahr fast 3,6 Milliarden Kilometer unter die Räder.

Fazit: Wer jetzt an den Räderwechsel denkt - und das nicht selbst erledigt - oder gar ganz neue Pneus braucht, ist besser dran, wenn er sofort einen Termin beim Fachbetrieb ausmacht. Denn wenn der erste Schnee fällt, wird es im Terminkalender der Werkstätten eng. Die Folge sind lange Wartezeiten. Auch wichtig: Ob man Ganzjahres- oder optimierte Winterreifen bevorzugt - die Winterzulassung ist nur dann "echt", wenn das erhabene Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke sichtbar ist.

Klaus Brieter / mid

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