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Sonst noch was? - Gute Ideen

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  • 29. November 2020, 10:33 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X

Diese Woche haben wir eine pfiffige Idee gefunden, ein wenig altes Zeug recycelt, und wir machen ein, zwei gut gemeinte Vorschläge.

Digitalisierung hilft, auch gegen Viren. Das wussten wir schon längst, schließlich gibt es Virenschutzprogramme schon ungefähr so lange wie Computer für den persönlichen Bedarf. Aber im Ernst: Tatsächlich bietet aktuell gerade Google-Maps eine Zusatzfunktion, mit der man die Auslastung öffentlicher Verkehrsmittel in Echtzeit sieht und entsprechend abschätzen kann, wie es denn um das Sicherheitsthema ,,Abstand halten" im fraglichen Bus oder der gewünschten S-Bahn so steht. Allerdings agiert Google hier nicht allein mit der dem Unternehmen eigenen künstlichen Intelligenz, sondern setzt auf tatkräftige humane Mithilfe.

Die aktuellen Nutzer von Bussen und Bahnen müssen also schon aktiv mitteilen, wie voll es gerade ist, nur dann kann die App korrekte Ergebnisse zeigen. Wir haben das natürlich sofort ausprobiert und siehe da, in der Londoner U-Bahn wären noch Plätze frei. Für deutsche Städten gab es leider keine Angaben. Jetzt sollte man meinen, dass es der lokal mobilen Menschheit ziemlich egal ist, wie das mit den Daten so geht, die sie so freiwillig von sich geben, schließlich werden Facebook und Instagramm ja permanent fleißig gefüttert. Aber es scheint schon etwas anderes zu sein, wenn man mit der Angabe seiner Daten anderen nützt und nicht direkt sich selbst. Da fällt dem mobilen Deutschen bestimmt doch der Datenschutz ein. Vielleicht - wir wollen das mal hoffen - weiß er aber auch nur noch nichts von den Vorteilen, die ihm ja dann auch zugute kämen. Wenn denn genügend andere ebenfalls mitmachten. Ist ein bisschen wie Masken tragen, nur mit App.

Gut, weil nachhaltig, finden wir die Idee von Audi und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aus Plastikresten Öl zu machen. Quasi zurück zu den Wurzeln, pardon Tropfen. Schließlich ist Öl ja immer noch die Basis der allermeisten Kunststoffe. Das so gewonnene Pyrolyseöl ersetzt dann echtes Mineralöl in der Autoproduktion. Mal schauen, was draus wird.

Apropos Recycling: Die Lufthansa will kommende Woche eine Cargo-Maschine von Frankfurt nach Shanghai fliegen lassen, die unterwegs nur Essensreste verfeuert. Jedenfalls entstand der künstliche erzeugte Bio-Sprit mit dem schönen Kürzel SAF aus Abfällen von Nahrungsmitteln. Für die Lufthansa wird es der erste CO2-neutrale Frachtflug und dann noch auf der Langstrecke. Für die Kunden wird es nicht ganz so toll, denn der verwendete Sprit ist fünfmal teurer als Kerosin und das dürfte sich schon auf die Transportkosten auswirken. Aber ein Anfang ist jedenfalls mal gemacht. Hoffen wir zumindest.

Gefreut hat uns dieser Tage auch die Meldung, dass Elon Musk jetzt reicher ist als Bill Gates, zeigt es doch, dass man mit Autos mehr Geld verdienen kann als mit Software. Oder so ähnlich. Jedenfalls zeigt es, dass es jede Menge Menschen gibt, die glauben, dass man irgendwann mit E-Autos und Zertifikate-Handel richtig gut verdienen kann und deshalb schon mal vorsorglich Aktien kaufen, auch wenn das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit althergebrachten Börsenregeln in diesem Fall eher weniger zu er tun hat. Wie dem auch sei: Es wäre nun an der Zeit für Elon, das Geld zu nehmen, eine Stiftung zu gründen und ein paar Dinge zum Wohle der Menschheit zu tun, die nichts mit Hyperloops, Raumfahrt oder Batterien zu tun haben. Aber auf uns hört er wahrscheinlich mal wieder nicht. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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