Ratgeber

Ladestrom E-Fahrzeug: Eigenes E-Ladenetz als Ökostromer

Immer mehr Verbraucher entscheiden sich auch aus ökologischer Sicht für E-Autos und E-Roller. Dabei ist es vielen auch wichtig, nicht den Standartstrom zu nutzen, um ihre Fahrzeuge aufzuladen. Aus diesem Grund suchen sie lieber umweltfreundliche Anbieter.

Eigenes E-Ladenetz – das ist wichtig!

Wer als Eigenheimbesitzer dort ein eigenes Ladenetz installieren möchte, der muss auf verschiedene Dinge achten, damit das E-Auto und der E-Roller zuverlässig mit Strom versorgt werden können. Am wichtigsten ist es, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Batterie des Elektro-Fahrzeugs schnell und sicher aufgeladen werden kann.

Vor allem muss man eine private Ladestation beim Stromversorger anmelden. Bis zu einer Leistung von 11 kWh bedarf es nur der Anmeldung, aber keiner Genehmigung durch den Stromanbieter. Ein Ladenetz mit 22 kWh hingegen darf nur installiert werden, wenn der Versorger dies genehmigt. Hier lässt sich beim Strom Geld sparen, wenn man eine Wallbox und einen separaten und steuerbaren Stromzähler installiert. Mit einem Preisvergleich für Ladestrom-Tarife findet man schnell den günstigsten Anbieter.

Prinzipiell lassen sich Elektrofahrzeuge auch an einer ganz normalen Steckdose aufladen. Aufgrund der geringen Ladeleistung und dem meist nicht vorhandenem Starkstrom inklusive der notwendigen Sicherung, dauert das Laden aber extrem lange und ist nicht sicher. Für eine Wallbox entstehen, abhängig von ihrer Ladeleistung und dem Typ, Kosten zwischen 500 und 2.500 Euro sowie für die Installation in Höhe von etwa 1.000 Euro.

Wichtiger Tipp: Seit dem Jahr 2020 kann man sich einen Teil der Kosten für eine Wallbox vom Staat erstatten lassen, denn der Bund gewährt für die Anschaffung einen einmaligen Bonus von 900 Euro. Darüber hinaus gibt es Förderungen durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) sowie von verschiedenen Bundesländern (z. B. Baden-Württemberg und Bayern). Auch Metropolen wie München oder Kommunen fördern die Installation von Ladestellen. Hier ist es lohnenswert, bei den zuständigen Institutionen am Wohnort über mögliche Förderungen zu informieren.

Schnell den günstigsten Ladestrom-Tarif finden

Ein Preisvergleich der verschiedenen Anbieter für Ladestrom funktioniert mit Hilfe von Vergleichsportalen sehr einfach. Man gibt einfach seine Postleitzahl ein, nennt die Anzahl der Personen im Haushalt und trägt den bisherigen Jahresverbrauch im Bereich Ladestrom in das Formular ein. Der Vergleichsrechner ermittelt dann passende Stromanbieter, die Stromkosten im ersten Vertragsjahr und vor allem den Betrag, den man durch einen Wechsel sparen würde. Manche Stromversorger zeigen dem Suchenden zusätzlich noch, wie viel CO2 bzw. wie viel radioaktiven Abfall er durch einen Wechsel pro Jahr vermeiden würde.

Vor allem für Vielfahrer bieten Stromversorger besonders günstige Strompreise an. Wer beispielsweise mindestens 10.000 Kilometer pro Jahr mit seinem Elektro-Auto zurücklegt und ein privates Ladenetz besitzt, erhält vergünstigte Tarife. Zusätzlich vergeben die Anbieter spezielle Ladekarten, mit denen der Vertragspartner alle mit dem Anbieter verbundenen Ladestationen nutzen kann.  Oft erhält man darüber hinaus noch Gutscheine für Ladezubehör, beispielsweise eine mobile Wallbox für unterwegs.

Ausgereifte Technik beim Ladenetz daheim

Technisch gesehen sind Ladenetze auf einem sehr guten Stand. Die von verschiedenen Herstellern angebotenen Wallboxen sind kompakt und dadurch leicht installierbar. Die meisten Wallbox-Varianten gelten als „intelligente Wandladestationen“, da sie in der Lage sind, als Schnittstelle zu fungieren und zwischen der vorhandenen Strominfrastruktur, dem Ladekabel und der Elektronik des Fahrzeugs eine rasche und sichere Kommunikation herzustellen.

Eine Wallbox kann sowohl in Innenräumen wie einer Garage oder im Außenbereich (z. B. an der Außenfassade neben einem offenen Carport) montiert werden und verfügt über sinnvolle Sicherheitsvorrichtungen, die das Laden des E-Fahrzeugs noch sicherer machen. Dazu gehören (abhängig vom Modell) beispielsweise:

- Leitungsschutzschalter (LS-Schalter): er dient dem Schutz der Leitung vor Überhitzung zwischen Stromanschluss und Wallbox
- Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter): gewährleistet den Schutz des Fahrzeugs, der Wallbox sowie der Leitung bezüglich eventueller Gleich- und Wechselstromfehler.
- Electric Vehicle Charge Controller: er dient der Kontrolle der Leistung sowie des Ladevorgangs und erlaubt das Laden erst, wenn das Ladekabel korrekt mit dem Fahrzeug verbunden ist und es zu einer Identifizierung zwischen Fahrzeug und Wallbox stattgefunden hat.

Ökologische Aspekte in Sachen Wallbox für ein privates Ladenetz

Wer heute auf ein E-Fahrzeug umsteigt, der tut dies nicht allein aus Kostengründen, sondern oft auch der Umwelt zuliebe. Konsequenterweise suchen sich viele Nutzer für die Versorgung des privaten Ladenetzes einen Stromanbieter, der Tarife für Ökostrom anbietet, auch als Ladestrom für die Wallbox. Zugegebenermaßen amortisiert sich ein privates Ladenetz mit Wallbox meist erst nach vielen Jahren, denn der durchaus reduzierte Stromverbrauch gleicht die Kosten für die Anschaffung und Installation nicht wirklich aus.

Eine Möglichkeit, das private Ladenetz mit günstigem Strom zu versorgen, führt aber nicht nur über einen Stromversorger mit gutem Ökoladestrom-Tarif. Eine Alternative besteht in der Nutzung von selbsterzeugtem Strom aus Sonnenenergie (Stichwort Photovoltaik-Anlage). Die Kosteneinsparung ist durchaus beeindruckend, denn mit jeder selbstverbrauchten Kilowattstunde spart man bis zu 18 Cent.

Für Strom aus dem Stromnetz liegt der Preis hingegen zwischen 26 und 30 Cent/kWh. Wer selbsterzeugten Photovoltaik-Strom im öffentlichen Stromnetz zwischenspeichern muss, dem entstehen ebenfalls hohe Kosten. Daher ist es sinnvoll, privat erzeugten Strom möglichst selbst zu verbrauchen, z. B. durch das Betreiben eines privaten Ladenetzes für Elektro-Fahrzeuge.

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