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Elektroauto als Stromspeicher nutzen: Wissenswertes & Fakten

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@ andreas160578 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Das Elektroauto als Stromspeicher nutzen? Gar kein verkehrter Gedanke! Denn in einigen Ländern ist dieses Konzept bereits im Alltag angekommen und wird genutzt. Doch auch hierzulande hat sich ein heimisches Start-up an die Erstellung eines innovativen Autos gewagt. Dennoch ist Deutschland noch weit von der gängigen Verwendung entfernt, denn produziert wird das genannte Elektroauto bisweilen nicht.

Elektroauto wird zum Stromspeicher: Wie funktioniert das eigentlich?

Nicht jedes Elektroauto kann auch als Stromspeicher genutzt werden. So muss es verschiedene Anforderungen erfüllen, wie das Vorhandensein einer bidirektionalen ladefähigen Batterie. Diese können Strom somit nicht nur aufnehmen, sondern ebenso abgegeben und eignen sich daher als Stromspeicher. Damit dieser wiederum auch in großen Mengen schnell transportiert werden kann, benötigt es ein spezielles Kabel. Auch hier haben japanische Autohersteller vorgesorgt. Deren Autos sowie Tesla-Modelle werden nämlich mit einem CHAdeMO-Anschluss ausgestattet. Dieser verfügt über eine Ladeleistung von mehr als 50 kW und eignet sich somit auch für die Nutzung des Elektroautos als Stromspeicher. Doch auch andere Teile des Autos müssen für diesen Zweck entsprechend geartet sein, um die Verwendung der Smart-Grid-Technologie zu nutzen.

Was in Deutschland aber noch weit entfernt scheint, ist in Japan schon gang und gäbe. Dort versorgen die Elektroautos des Herstellers Mitsubishi bereits zahlreiche Haushalte mit Strom. Dieser wird in erster Linie für die Nutzung von Haushaltsgeräten, wie Waschmaschinen, Kühlschränken und Trocknern genutzt. Mehr als das will der japanische Autoriese die Technologie noch ausweiten und perfektionieren. Dies soll durch Funktionen, wie die Steuerung der abgegebenen Strommenge, erzielt werden.

Stromspeicher und Photovoltaikanlage: zwei Fliegen mit einer Klappe

Die Innovationen rund um das Elektroauto gehen noch weiter. Verfügen Sie nämlich über eine Photovoltaikanlage, scheint das Auto als Stromspeicher zunehmend attraktiv. So muss der Strom gar nicht erst ins öffentliche Netz eingespeist werden, sondern wird direkt selbst gespeichert und genutzt. Das Elektroauto agiert somit als Zwischenspeicher des Solarstroms, wodurch effektiv Geld gespart werden kann.

In diesem Sinne rentiert es sich bereits beim Erwerb eines Elektroautos die Smart-Grid-Technologie zu bedenken. So spart man sich in Zukunft nämlich zusätzlichen Aufwand. Stattdessen ist das vorhandene Elektroauto bereits bereit für die Speicherung von Solarstrom. Die Technologie kann demnach dann genutzt werden, wenn sie benötigt wird – und das rentiert sich. 

Denn in Bezug auf die Zukunft ist die Smart-Grid-Technologie wohl rentabel. Dieser Faktor wird erhöht, wenn außerdem ein weiterer Stromspeicher integriert werden kann. Und auch hier hat der japanische Hersteller Mitsubishi die Nase vorne. So will dieser genanntes System bald in Deutschland anbieten.

Solarstorm speichern: auch ohne Elektroauto möglich

Wird ein Elektroauto als Speicher für Solarstrom genutzt, wirkt es natürlich besonders attraktiv. Immerhin muss der Strom somit gar nicht erst ins öffentliche Netz eingespeist werden, sondern kann direkt im Auto gespeichert und von diesem abgegeben werden. Doch dieses Privileg gilt natürlich nicht nur Besitzern von Elektroautos! Denn auch separate Stromspeicher eignen sich für das Speichern von selbst erzeugtem Strom aus der Photovoltaikanlage.

Die Kosten für derartige Stromspeicher sind trotz etwaiger Senkungen aber immer noch hoch. Trotzdem lässt sich leicht berechnen, ab wann sich die Investition rentieren würde. Mit Hinblick darauf, dass die Strompreise in den folgenden Jahren wohl nicht sinken, ist die Anschaffung eines Stromspeichers für die Solaranlage also eine Überlegung wert.

Mit stromspeicherndem Elektrowagen unterwegs

Elektroautos mit Stromspeicher eignen sich selbstverständlich nicht nur für den Heimbereich. Gerade auf Reisen scheint der Elektrospeicher interessant, da hier stets auf eine Stromquelle zurückgegriffen werden kann. Da Elektroautos sich in den nächsten Jahrzehnten außerdem verbreiten werden, wird durch Modelle mit Smart-Grid-Technologie zudem für Sicherheit gesorgt. Denn so können sich Elektroautos auch untereinander Pannenhilfe leisten, indem sie per CHA-deMO-Kabel verbunden werden. So wird der Akku direkt aufgeladen und das Auto muss nicht erst an die passende Ladestation für E-Autos.

Einen weiteren Vorteil würde das Elektroauto mit mobilen Stromspeicher auch auf Reisen und beim Camping bringen. In diesem Fall können Sie sich einfach selber mit Strom versorgen und sind stets mobil unterwegs. So wird der Camping-Urlaub flexibler und macht gleich viel mehr Spaß.

Noch flexibler wird dies, wenn das Elektroauto selbst auch über Solarzellen verfügt. Ein derartiges Modell hat bereits das Start-up Sono Motors aus Deutschland konzipiert. Hier soll der kleine Wagen nicht nur Strom speichern, sondern mittels Solarzellen auch erzeugen können. Leider ist das Modell bis dato aber noch nicht auf dem Markt und ist nach derzeitiger Erkenntnis auch nicht in Produktion gegangen.

Schlussendlich eignet sich das Konzept "Vehice to Grid", also "(von) Fahrzeug zum Netz" nicht nur für den privaten Verbraucher. Dieser kann den gespeicherten und bestenfalls erzeugten Strom ohnehin nutzen. In Zukunft scheinen aber auch andere Modelle möglich. So soll der zwischengespeicherte Strom an das öffentliche Stromnetz weitergegeben werden. Dies würde dieses natürlich stabilisieren. Gleichzeitig offenbaren sich somit allerhand neue Geschäftsmodelle und Vorteile, welche die Zukunft mitbringen könnte.

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