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Juice-App - Wenn das Handy mit Auto und Steckdose spricht

  • In AUTO
  • 27. Mai 2021, 08:17 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X
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Die App zeigt unter anderem auch die Vampir-Verluste durch Selbstentladung an Foto: Juice

Der Markt für E-Mobilitäts-Apps wächst. Nun steigt mit Juice auch ein Ladesäulenhersteller in das Geschäft ein.  

Ladesäulenhersteller Juice legt eine eigene E-Mobilitäts-App auf. Der ,,J+ Pilot" will sämtliche Funktionen rund ums Fahren, Laden sowie das Fahrzeug bündeln und so zahlreiche Einzel-Apps ersetzen. Neben Nutzern der Juice-Ladegeräte zählen auch alle anderen E-Auto-Fahrer zur Zielgruppe.  

Die App kommuniziert entweder direkt mit dem Fahrzeug oder über einen in Kürze erhältlichen Dongle-Stecker für die OBD-Schnittstelle. Abrufbar sind unter anderem Informationen zum Stromverbrauch während der Fahrt und im Stand, zu Rekuperation, Fahrprofil und Batterie-Zustand. Integriert ist zudem ein elektronisches Fahrtenbuch, das laut Hersteller auch vom Finanzamt anerkannt wird.  

Eine Vernetzung ist jedoch nicht nur mit dem Fahrzeug, sondern auch mit den Wallboxen, Ladesäulen und -kabeln der J+-Reihe von Juice möglich. So lassen sich die Ladevorgänge direkt überwachen und steuern. Unter anderem können Nutzer einzelne Autos im Ladenetz priorisieren oder andere Lastmanagement-Funktionen festlegen. Das soll unter anderem für Flottenbetreiber oder Privatnutzer mit mehreren Fahrzeugen interessant sein. Darüber hinaus soll die Software an geeigneten Säulen auch das Bezahlen per Smartphone ermöglichen.  

Die Juice-App ist kostenlos herunterladbar. Die ersten vier Monate der Nutzung sind gratis, danach wird eine Gebühr erhoben. Die soll laut Hersteller gering ausfallen, genaue Angaben machen die Schweizer jedoch nicht. Für Besitzer eines vernetzten Juice-Ladegeräts ist die Nutzung der App dauerhaft kostenlos. Fahrzeugseitig ist die Software auch ohne Dongle zunächst mit Audi E-Tron, Opel Corsa-e, Peugeot e-208, BMW i3 und allen Modellen von Tesla kompatibel. Weitere Modelle sollen folgen.  

Mobilitäts-Apps für Autofahrer dürften in der elektrifizierten Zukunft wachsende Bedeutung erlangen. Nicht nur Zulieferer und Infrastruktur-Unternehmen, sondern vor allem auch die Autohersteller arbeiten an Software, die einerseits das Autofahrerleben erleichtern soll und andererseits als Differenzierungsmerkmal gegenüber Konkurrenten funktioniert. Gleichzeitig lassen sich in die Apps neue Geschäftsmodelle integrieren, etwa der kostenpflichtige Download von Dienstleistungen oder das Freischalten von Ausstattungs-Optionen. 

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