Förderpeis

DVR vergibt Förderpreis für Abschlussarbeiten

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DVR. Foto: Auto-Medienportal.Net/DVR

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die gesetzlichen Unfallversicherungsträger haben heute zum zwölften Mal ihren Förderpreis vergeben. Mit ihm werden herausragende Bachelor-, Master- und vergleichbare Abschlussarbeiten zum Thema ,,Verkehrssicherheit" ausgezeichnet. Den 1. Preis erhielt Felix Englert für die
,,Einführung von Sharing-Elektro-Tretrollern in Deutschland - sicherheitsrelevante ergonomische Aspekte".

Der Student der TU Berlin (Wirtschaftsingenieurswesen, Fakultät Verkehrs- und Maschinensysteme) hat in seiner Bachelorarbeit die Gründe untersucht, warum ein Großteil der E-Scooterunfälle Alleinunfälle sind. Er kommt unter anderem zu dem Schluss, dass Bremsen über zwei Hebel am Lenker ideal im Sinne der Verkehrssicherheit wären, insbesondere, wenn alle Sharinganbieter ein identisches System anböten. Weiterhin empfiehlt Englert ein größeres Vorderrad für mehr Stabilität sowie Vorrichtungen für Trinkflaschen oder das Smartphone, um unfallträchtiges, einhändiges Fahren zu vermeiden.

Den 2. Preis erhielt Ina Papen für ihre Masterarbeit ,,Aus bisher ungeklärter Ursache - Relevanz und Prävention müdigkeitsbedingter Verkehrsunfälle aus Sicht eines gesetzlichen Unfallversicherungsträgers". Sie studierte an der Dresden international University im Bereich Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Ina Papen untersuchte die Unfallursache Müdigkeit und versuchte die Bedeutung von Müdigkeit als Ursache oder begünstigenden Faktor bei Wege- und Dienstwegeunfällen im Straßenverkehr bei der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) zu ermitteln.

Sie kommt zu dem Schluss, dass Umstände wie Schichtarbeit, überlange Arbeitszeiten, fehlende Pausen und vorangegangene körperlich schwere Arbeit ursächlich für Müdigkeitsunfälle sein können. Probleme mit Schlaf- und Atemstörungen, Schlafapnoe sowie Medikamenteneinnahme begünstigten außerdem Tagesschläfrigkeit. Verschiedene Fahrerassistenzsysteme können solchen Unfällen vorbeugen, sind in Kleintransportern aber eher selten eingebaut. Ebenfalls hilfreich können organisatorische Maßnahmen sein, wie die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und optimierte Schichtplangestaltung sowie Screenings der Beschäftigten auf Schlafstörungen und gesundheitliche Probleme.

,,Potenzial- und Wirksamkeitsanalyse von Fahrerassistenzsystemen bei mittelschweren und schweren Lastkraftfahrzeugen auf Basis von Versicherungsschäden" ist der Titel der Masterarbeit von Sophia Hagl, die den 3. Preis bekam. Sie studierte an der Hochschule Coburg das Fach ,,Entwicklung & Management im Maschinen- und Automobilbau" an der Fakultät Maschinenbau & Automobiltechnik.

Sophia Hagl widmete sich der Frage, welche Wirkpotenziale Fahrerassistenzsysteme bei mittelschweren und schweren Lkw haben. Sie stellt fest, dass Notbremsassistenzsysteme und Spurverlassenwarner grundsätzlich wirken. Ihre Wirkung werde jedoch durch Möglichkeiten der Übersteuerung und technischen Grenzen der Systeme eingeschränkt.
Empfohlen wird einerseits die Erweiterung von AEBS mit Abstandsregeltempomaten. Auf politischer Ebene spricht sich Hagl für eine Erweiterung der gesetzlichen Vorschriften und Anpassung der einschlägigen EU-Verordnung für Lastwagen aus.

Coronabedingt fand die Verleihung im Rahmen einer Digitalveranstaltung statt. (ampnet/jri)

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