Beim Rückblick auf die Woche fällt uns immer jede Menge auf, worüber man sich ärgern könnte. Aber wir üben uns in Gelassenheit und berichten ein wenig aus dem Alltag mobiler Menschen.
Eigentlich wollten wir uns diesmal so richtig aufregen. Über 500 von mental zumindest derangierten Nutzern versenkte E-Scooter im Rhein und den zunächst bekundeten Unwillen der Besitzer, diese zu bergen beispielsweise. Da uns unser innerer Buddha aber zu mehr Gelassenheit rät - das ist auch besser für den Blutdruck - nehmen wir diese und ähnliche Informationen eben mit einem lässigen Achselzucken hin und berichten lieber von Dingen des Alltags, die Menschen in unserem Umfeld neulich so passiert sind.
Nicht mal mehr gezuckt hat beispielsweise die 12-Volt-Batterie des E-Autos unseres Nachbarn. Das gute Stück ist zwei Jahre alt, wird regelmäßig bewegt und meldet Fehler, was dann zum Systemstopp führt. Er hat ohnehin einen Inspektionstermin und sowieso noch Garantie - also kein Grund für Unmut.
Auch nicht bei unserer Nichte, die den neu geleasten Premium-Plug-in-Hybriden von Mama fahren darf: Aber ach, das gute Stück zeigt Mängel im Detail. Mal geht die Rückfahrkamera, mal nicht, mal wähnt sich das Fahrzeug in einem Parkvorgang und schaltet mit dieser Begründung vorsorglich das Telefon stumm, obwohl man mit 50 durch die Stadt düst. Kein Problem. Das Auto ist ja auch schon fast drei Wochen alt. Weshalb es jetzt erstmal in die Werkstatt muss, um ein Update der Elektronik zu erhalten. Der Fehler ist wohl schon länger bekannt.
Den Fehler erst noch finden musste der Nachbar ein paar Häuser weiter. Sein neues E-Auto lud nicht mehr an der gleichfalls neuen Wallbox, zeigte aber selbst keinen Fehler an. Die Wallbox auch nicht, trotzdem geriet sie in Verdacht. Also, weil ganz neu, einmal ausgetauscht und - keine Ladung. Zur Probe wurde dann das Fahrzeug an unserer Box erfolgreich geladen und zu Hause die Software der Wallbox neu aufgespielt. Nachdem anschließend auch die Lade-App erst gelöscht und dann neu installiert wurde, ging auch schon wieder alles ganz normal.
Dass ein Dauertestwagen in der Redaktion nach einer Woche wegen eines Fehlers im Abgassystem erstmal mehrere Wochen in die Werkstatt muss - kein Ding. Völlig normal. Ebenso, dass bei einem hochpreisigen Testwagen die Verkleidung der B-Säule plötzlich nur noch an einem Befestigungspunkt hängt. Auch dass der private Hochdachkombi nach gut einem Jahr merklich klappert und gelegentlich zu einer Art Teile-Inkontinenz neigt - erst fällt ne Dichtung, dann ein Gelenk, am Ende geht die Klappe nicht mehr -, geschenkt. Das regt uns nicht mehr auf.
Aber es muss nicht unbedingt ein Auto sein. Unser E-Bike verlor neulich eine Schraube des Ständers. In der Folge fiel der Teil davon, der den Kontakt mit der Straße herstellt, unterwegs ab. Wir haben ihn eingesammelt, das Malheur betrachtet und sind, nachdem wir im heimischen Werkzeugkasten nicht fündig wurden, zum Baumarkt, um eine passende Schraube zu erwerben. Erfolglos.
Also zum Fahrradhändler unseres Vertrauens, der uns damals auch das Rad verkaufte. Passende Schraube - Nada. Und den Ständer gibt es so auch nicht mehr, aber den Nachfolger, bei dem der Fehler mit der sich lösenden Schraube nicht mehr vorkommen kann. Da man bei unserem Rad auch nur markeneigenes Zubehör sinnvoll montieren kann, jedenfalls, wenn man den Rahmen nicht umbauen will, wurde also ein neuer Ständer nötig. Normal und kein Grund zum Aufregen.
Also jedenfalls für unsereins. Nachbar gegenüber lachte nur und meinte, er hätte mir doch schnell eine passende Schraube drehen können, schließlich wären alle Maschinen vorhanden. Muss man halt drauf kommen. Aber das ist wahrscheinlich nicht normal. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.
