Ratgeber

Elektrisches Binnenschiff - Emissionsfrei dank Wasserstoff-Öl

  • In RATGEBER
  • 5. September 2018, 08:45 Uhr
  • Holger Holzer/SP-X

Die Elektrifizierung des Verkehrs erreicht auch die Binnenschifffahrt. In Hamburg hat nun ein neuartiger Brennstoffzellen-Frachter Premiere. Sein Spezial-Sprit könnte künftig auch Autos antreiben.

Ein vollelektrisches Binnenschiff stellen Portliner und H2-Industries nun auf der internationalen Schifffahrtsmesse SMM in Hamburg vor. Statt einer konventionellen Batterie kommt bei der Stromspeicherung die LOHC-Technik zum Einsatz. Dabei wird das schwierig nutzbare Wasserstoffgas in einer ölartigen Flüssigkeit gespeichert und kann daher genauso schnell getankt und gut gespeichert werden wie herkömmlicher Dieselkraftstoff. An Bord wird der Wasserstoff aus der Trägerflüssigkeit gelöst und zum Betrieb einer Brennstoffzelle genutzt wird, die einen Elektromotor mit Strom versorgt. Das Schiff emittiert kein CO2 und keine Stickoxide, wenn die Wasserstoffproduktion mit Hilfe erneuerbarer Energien geschieht, hat die Technik auch insgesamt eine gute CO2-Bilanz. Die Entwickler sehen einen großen Markt für LOHC-Schiffe, allein in der europäischen Binnenschifffahrt sind 15.000 Schiffe unterwegs, knapp die Hälfte davon Frachter.
LOHC gilt als möglicher Kraftstoff der Zukunft. Der enthaltende Wasserstoff könnte nicht nur für den Betrieb von Brennstoffzellen genutzt werden, sondern vor allem auch im Pkw direkt im Motor verbrannt werden. Bislang ist die Technik aber noch deutlich zu sperrig für den Einsatz im Auto.

STARTSEITE