Gebrauchtwagen-Check: Ford Mondeo (V)

Gebrauchtwagen-Check: Ford Mondeo (V) - Viel Platz, aber nicht mängelfrei

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Der Ford Mondeo der fünften Generation ist auch wieder als Kombi zu haben Foto: Ford

Der Ford Mondeo ist wie der VW Passat ein Liebling der Dienstwagenfahrer. Das sieht man am Motorenangebot und an der bevorzugten Karosserieform.

Der Ford Mondeo der fünften Generation startete mit Verspätung in Europa und Deutschland. War der weitgehend baugleiche Ford Fusion schon ab 2012 in den USA erhältlich, dauerte es bis Ende 2014 bis das Mittelklasse-Fahrzeug nach Europa kam. Mittlerweile sind seine Tage gezählt; Ford beendet die Produktion seines Mittelklassemodells im März 2022 und schickt das Modell ohne direkten Nachfolger in Rente. Eine gute Gelegenheit, gebrauchte Mondeos unter die Lupe zu nehmen.

Karosserie und Innenraum: Der Mondeo der fünften Generation wird in drei Karosserievarianten angeboten: als Stufen- und Fließheck sowie als Kombi (Turnier). Letztere war und ist die erste Wahl bei Dienstwagenberechtigten. Die Fahrzeuge unterscheiden sich bei Länge (4,87 Meter) und Radstand (2,85 Meter) nicht. Der Turnier weist mit 525 bis 1630 Litern allerdings einen etwas größeren Kofferraum auf als das Fließheck (458 bis 1.446 Liter), das viertürige Stufenheck kommt auf 383 Liter.

Scharfe Linien und Karosserieknicke sorgen für Abwechslung. Der Auftritt wirkt selbstbewusst und nicht so nüchtern wie der Platzhirsch im Segment, der VW Passat. Innen gibt es ein klar gezeichnetes und übersichtliches Armaturenbrett. Die Materialqualität ist gut. Ein weiterer Pluspunkt: sein Platzangebot gerade auf den hinteren Plätzen. Hier können zwei Erwachsene auch länger verweilen.

2019 erhielt der Mittelklässler ein Facelift. Kühlergrill, Stoßfänger, Nebelscheinwerfer und LED-Tagfahrlichter wurden modifiziert, dazu gab es andere Heckleuchten und Felgen.

Motoren und Antrieb: Für den Vortrieb stehen Benziner und Diesel zur Wahl. Basis-Otto ist der Einliter-Dreizylinder-Turbo mit 92 kW/125 PS und 170 Nm. Ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 118 kW/160 PS (ab 2018: 121 kW/165 PS) und 240 Nm sowie ein Zweiliter mit 149 kW/203 PS (ab 2018: 176 kW/240 PS) und 345 Nm runden das Benzinerangebot nach oben ab. Das Toptriebwerk ist bis zu 240 km/h schnell, der Einstiegsmotor schafft Tempo 200. Die Kraftübertragung erfolgt beim 1,0- und 1,5-Liter über ein manuelles Sechsgang-Getriebe; alternativ ist für den 1.5er eine Sechsgang-Automatik zu haben. Diese gehört beim 2,0-Liter ab Werk zum Serienumfang. Die Verbrauchswerte liegen zwischen 5,1 und 7,3 Liter. Sparsamer ist der seit Ende 2014 angebotene Hybrid, der auf eine Systemleistung von 138 kW/187 PS kommt. Er begnügt sich mit durchschnittlich 4,2 Litern. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 187 km/h angegeben, ein CVT-Getriebe sorgt für die Kraftübertragung.

Der kleinste Diesel ist ein 1,5-Liter mit 88 kW/120 PS. Ein Zweiliter in den Ausbaustufen mit 110 kW/150 PS, 132 kW/180 PS sowie 154 kW/209 PS haben sich besonders bei den unter Zeitdruck stehenden Dienstwagenfahrer großer Beliebtheit erfreut, zumal die Varianten mit 150 PS und 180 PS auch mit Allrad kombinierbar waren. Im Schnitt fließen zwischen 4 und 4,8 Liter Diesel durch die Leitungen.

Das Facelift bedeutete für die Benziner das Aus: Einzig die Hybridvariante ist noch zu haben. Die Diesel wurden überarbeitet und heißen EcoBlue statt Duratorq und werden 88 kW/120 PS, 110 kW/150 PS sowie 139 kW/190 PS angeboten. Alternativ zum Sechsgang-Handschaltgetriebe bietet Ford für die stärkeren Varianten optional eine Achtgang-Automatik an. Der 190-PS-Diesel kann zudem mit Allrad kombiniert werden.

Ausstattung und Sicherheit: Zunächst gab es nur die Ausstattungsvarianten Trend und Titanium, diese wurden ab 2016 um die Versionen Vignale und ST-Line ergänzt. Wer Luxus sucht, ist bei Vignale gut aufgehoben. Zur Serienausstattung zählen hier unter anderem Lederbezug des Armaturenträgers, der Mittelkonsole und Armauflagen, Leder-Sportsitze mit Sitzheizung, Ambientebeleuchtung in LED-Technik, LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera, 8-Zoll-Touchscreen, Sprachsteuerung sowie Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung. ST-Line setzt auf sportive Designelemente wie schwarzer Kühlergrill und Diffusor am Heck. Sportsitze und Sportfahrwerk zählen ebenfalls zum Serienumfang. Als Extras für den Mondeo lockten unter anderem Massagesitze, Navigation, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Fond-Gurtairbags, Parkassistenten und ein Panorama-Schiebedach. Beim Euro-NCAP-Crashtest erzielte der Mondeo eine Fünf-Sterne Bewertung.

Qualität: Im Vergleich zur Vorgängergeneration liefert der Mondeo V eine deutlich bessere Vorstellung bei der TÜV-Hauptuntersuchung ab. Den Fahrwerkscheck absolviert er fast ohne Probleme und auch die Auspuffanlage macht keinen Ärger. Für solchen sorgen aber weiterhin die Beleuchtungsanlagen, verschlissene Bremsscheiben sowie Ölverlust.

Fazit: Ob Fließ- oder Stufenheck oder doch lieber Kombi: Der Ford Mondeo bietet gute Platzverhältnisse und eine ansprechende Optik. In den Gebrauchtwagenbörsen dominieren die Kombiversionen mit Dieselantrieb. Rund 8.000 Euro müssen Interessenten für Exemplare mit hoher Laufleistung anlegen. Benziner sind deutlich weniger vertreten, dafür aber teurer und mit geringerer Laufleistung. Hier geht es ab rund 10.000 Euro los.

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