Ratgeber

Mit dem Auto in den Urlaub – Wie hoch sind Vignettengebühren und Co. in beliebten Reiseländern?

img
@ tomwieden (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

In den meisten Ländern der EU werden Benutzungsgebühren für Autobahnen und ähnliches erhoben. Eine Ausnahme in Mitteleuropa stellen ausschließlich Deutschland sowie die Benelux-Länder dar. In das Urlaubsbudget sind deshalb nicht nur die Spritkosten, sondern auch die Ausgaben für die Autobahn- sowie etwaige Tunnelgebühren etc. einzuplanen. Sowohl die jeweiligen Bestimmungen als auch die Höhe der Aufwendungen sind von Land zu Land verschieden – Verstöße können teuer werden.

Vignetten decken teils die Tunnel-/Passgebühren ab

Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Berechnungsart der Gebühren. In Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal sowie Spanien bezahlen Fahrzeugführer für die zurückgelegten Kilometer. Nicht immer ist das gesamte Schnellstraßen- und Autobahnnetz kostenpflichtig. Bezahlt wird entweder beim Ein- oder Abfahren auf die bzw. von der Trasse.

In Bulgarien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, der Schweiz und Slowakei müssen Vignetten für die Nutzung der Autobahnen und Schnellstraßen gekauft werden. Je nach Land gelten sie für unterschiedlich lange Zeiträume. Erhoben wird darüber hinaus teilweise für Brücken, Gebirgspässe und/oder Tunnel eine Maut. Frankreich, Österreich, Dänemark, Italien, Schweden sowie die Schweiz bitten unter anderem in diesem Fall zur Kasse.

Elektronische Bezahlsysteme

Frankreich, Polen und Portugal setzen auf elektronische Bezahlsysteme. In diesen Ländern erfolgt die Erfassung der gefahrenen Kilometer über einen zu erwerbenden Transponder. Beispielsweise in Ungarn, Rumänien, Tschechien und der Slowakei benötigen Fahrzeugführer eine E-Vignette.

Die elektronische Erhebung der Gebühren war bis vor Kurzem in Frankreich ausschließlich für Fahrer möglich, die über ein Bankkonto im Land verfügten. Mittlerweile erhält man die Mautboxen im Internet auch ohne französische Bankverbindung. Hierfür ist allein eine Online-Registrierung erforderlich, die Übersendung des Transponders erfolgt am individuell vereinbarten Tag.

Kosten für Vignetten

Mit Stand 01.01.2021 (Angaben ohne Gewähr, Abweichungen durch Wechselkurs sind möglich) stellen sich die Vignettenpreise wie folgt dar:

Bulgarien: 7 Tage/8 €, 1 Monat/15 €, 1 Jahr/50 €
Österreich: 10 Tage/9,50 €, 2 Monate/27,80 €, 1 Jahr/92,50 €
Rumänien: 7 Tage/3 €, 1 Monat/7 €, 3 Monate/13 €, 1 Jahr/28 €
Schweiz: 1 Jahr/38,50 € (es gibt ausschließlich Jahresvignetten)
Slowakei: 10 Tage/10 €, 1 Monat/14 €, 1 Jahr/50 €
Slowenien: 7 Tage/15 €, 1 Monat/30 €, 1 Jahr/110 €
Tschechien: 10 Tage/12 €, 1 Monat/17 €, 1 Jahr/57 €
Ungarn: 10 Tage/10,10 €. 1 Monat/13,80 €, 1 Jahr 123,90 €

Mautpflichtige Tunnel und Pässe in den Alpen

Gleich, ob man eine Vignette benötigt oder streckenabhängig Maut bezahlt, für zahlreiche Tunnel und manche Pässe sowie Brücken in den Alpen fallen zusätzliche Extrakosten an. In der Regel bestimmt vor allem die Länge der entsprechenden Strecke die Mauthöhe. Wer genau wissen möchte, welche Autobahngebühren etc. im Urlaub zu erwarten sind, nutzt am besten einen Online-Routenplaner. Mögliche Tunnel-/Passkosten sind zum Beispiel:

Mont-Blanc-Tunnel (FRA) – 46,30 €
Großer-St.-Bernhard-Tunnel (CHE) – 27,80 €
Lötschberg-Tunnel Autoverladung (CHE) – 27 CHF/29,50 CHF (freitags bis sonntags und feiertags)
Arlberg-Tunnel (AUT) – 10,50 €
Brenner-Pass (AUT) – 10 €
Felbertauern-Tunnel (AUT) – 11 €
Großglockner Hochalpenstraße (AUT) – 37 €
Tauernschleuse Autoverladung (AUT) – 17 €
Tauern- und Katschberg-Tunnel (AUT) – 12,50 €
Karawanken-Tunnel (SVN) – 7,60 €
Bosruck-Tunnel (AUT) – 6 €
Gleinalm-Tunnel (AUT) – 9,50 €

Drohende Bußgelder bei Nichteinhaltung der Landesbestimmungen

Wer ohne Vignette reist oder sie nicht exakt nach den jeweiligen Vorgaben anbringt, muss teils tief in die Tasche greifen. So werden in Slowenien Bußgelder in einer Höhe von bis zu 800 Euro verhängt. In Österreich drohen mindestens 120 Euro,  in Tschechien ab 185 Euro und in der Schweiz 190 Euro zuzüglich Vignettenkosten.

Wie sich Stress an Zahlstationen vermeiden lässt

Grundsätzlich sollte man sich rechtzeitig einordnen. Abrupte Spurenwechsel sind zu vermeiden, sie stellen eine häufige Unfallursache an Mautstationen dar. Für einen schnellen Ablauf hält man das (möglichst abgezählte) Geld sowie die Kreditkarte bereit. Geht das Verlassen der Autobahn mit der Vorlage eines Tickets einher, sollte es griffbereit sein.

Tipp für Italien:
Ist die Schranke bereits geöffnet, sollte man auf jeden Fall vor der Durchfahrt die Hilfetaste drücken und die Quittung entnehmen. Sie ist an Bezeichnungen wie „auto-help“, „richiesta di intervendo“ oder assistenza“ erkennbar.

STARTSEITE