Reisemobil

Der Challenger 240 und die begehbare Garage - Rein durchs Hintertürchen

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Die französische Marke Challenger hat den Ruf besonders innovationsfreudig zu sein Foto: Challenger

Eine Heckgarage, die sich auch als Umkleide- und Stauraum nutzen lässt, und ein multifunktionaler Wohnbereich als Fernsehlounge, Sofa-Landschaft oder Schlafzimmer. Die Marke Challenger hält zur neuen Saison wieder eine spezielle Neuheit parat.

Die französische Marke Challenger hat den Ruf besonders innovationsfreudig zu sein, wobei sich der Ideenreichtum hauptsächlich auf ungewöhnliche Innenraum-Entwürfe bezieht. Auch zur neuen Saison hat der zur französischen Trigano-Gruppe gehörende Hersteller mit dem Modell 240 einen Grundriss für ein teilintegriertes Fahrzeug kreiert, der mit neuartigen Detaillösungen aufwartet. Keine spleenigen, auf Effekthascherei angelegten Ideen, sondern praxisnahe Umsetzungen, die das sieben Meter lange Reisemobil in einen multivariablen Teilintegrierten verwandeln.

Die auffälligste Veränderung entdeckt der Neugierige schon von außen: Auf der Fahrerseite befindet sich im hinteren Bereich - neben dem üblichen Portal auf der anderen Seite - eine zweite Aufbautür. Sie erlaubt direkten Zutritt in einen deckenhohen und wagenbreiten Raum, der gleichermaßen als Heckgarage, Umkleidezimmer oder sonstiger Stauraum für sperrige Gegenstände genutzt werden kann. Ein Oberschrank als geräumiges, offenes Regal und ein weiteres ausklappbares Hängeregal sorgen dabei für die nötige Ordnung.

Als Erfinder der begehbaren Heckgarage darf sich Challenger dennoch nicht feiern lassen. Carado hatte dieses praktische Detail bereits 2019 in einem Konzeptfahrzeug präsentiert. Bei der I449-Studie handelte es sich allerdings um ein 40 Zentimeter längeres, voll integriertes Fahrzeug, bei dem der Heckraum breiter ausfiel. Und weil zwei Fahrräder zudem in einer eigenen Vorrichtung ,,hochkant" verstaut werden konnten, war das Extraabteil gleichzeitig als Garage und dank einer zusätzlichen Sitzmöglichkeit als bequeme Umkleide verwendbar.

In puncto Funktionalität erfüllt die etwas schmälere Kammer im kürzeren Challenger 240 den gleichen Zweck: den bequemen Zugang durch die Hecktür und die Verwendung als ,,Nassraum", egal ob bei der Rückkehr mit feuchten Badesachen vom Strand oder mit nassen Klamotten nach einem überraschenden Sommergewitter. Praktischerweise gelangt man über eine Schiebetür auch gleich in einem kompakten Bad-Toiletten-Raum, der sich dank eines schwenkbaren Waschbeckens im Handumdrehen in eine gut nutzbare Dusche verwandelt. Unterwegs, wenn in dem Hinterzimmer bereits zwei Bikes verzurrt sind, ist allerdings kein Platz mehr zum Umziehen.

Während das Carado-Unikat keine Aussicht auf Verwirklichung hatte, wird der Challenger 240 nach dem Caravan-Salon Ende August in Serie gehen. Und er bietet noch ein zweites Highlight: ein 1,60 Meter breites Sofa, das längs an der Fahrerseite angebracht ist und sich mit den beiden Drehsesseln des Fahrerhauses und zwei modularen, leicht umzustellenden Beistellsitzen zu einer U-förmigen Rundumsitzgruppe formen lässt, an der bis zu sieben Personen in geselliger Runde zusammenfinden können.

Die beiden Hocker können aber auch zur Fußbank für einen gemütlichen Fernsehabend zu zweit umfunktioniert werden. Gegenüber dem Sofa ist nämlich ein breites Sideboard angebracht, aus dem sich ein 32-Zoll-Flachbild-TV hervorzaubern lässt. Die quadratische Tischplatte dient abgesenkt als Couchtisch, kann mittels vier ausklappbarer Teile auf doppeltes Ausmaß vergrößert werden und wird dann zum Esstisch.

Da keine fest installierten Betten an Bord sind, verwandelt sich der multifunktionale Wohnbereich mit einem elektrisch absenkbaren Hubbett, das mit einer Breite von 1,60 Meter punktet, in ein Schlafzimmer. Ein Gläser-Rack als Blickfang sorgt für die optische Abtrennung zur Küche, die mit einem 140-Liter-Kühlschrank und Zwei-Flammen-Kocher samt Spüle eingerichtet ist.

Der Challenger 240 wird ausschließlich auf Basis des Ford Transits angeboten und steht, ordentlich ausgestattet, zu Preisen ab 61.000 Euro in der Preisliste.

Ein weiteres Novum präsentiert die französische Marke mit den neuen Slim-Line-Modellen S194 (5,99 Meter lang) und S217 (6,59 Meter). Bei dem kleineren der beiden, nur 2,10 Meter breiten Teilintegrierten ist das quer im Heck eingebaute Doppelbett als ,,Schmetterlingsbett" ausgeführt, das sich von vorn und von hinten in der Mitte zusammenklappen lässt. Das erweitert bei Bedarf den Stauraum in der Heckgarage für sperrige Gegenstände nach oben und ermöglicht zudem den Zugriff auch vom Innenraum aus.

Der Rest ist nach klassischem Muster aufgeteilt: Vierer-Sitzgruppe mit Halbdinette, dahinter die Küche und ein Bad mit schwenkbarem Waschbecken. Der Grundpreis für den Challenger S194 auf Ford-Transit-Basis liegt bei 48.490 Euro. Der 60 Zentimeter längere S217, bei dem anstelle des Querbetts zwei Längs-Einzelbetten das Schlafzimmer im hinteren Abteil bilden, startet bei rund 51.000 Euro.

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