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Der treibt es bunt: Praxistest Kia Stonic Mild Hybrid

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mid Groß-Gerau - Der Kia Stonic punktet beim im B-Segment besonders wichtigen Design. Jutta Bernhard / mid

Der Stonic verbindet in der Kia-Familie seit 2017 als kleines Crossover SUV-Elemente, Stadttauglichkeit und Sportlichkeit. Für das Modelljahr 2021 wurde der kleine Koreaner vor allem technologisch umfassend aufgefrischt. Zum Test beim Motor-Informations-Dienst (mid) erscheint er in unübersehbar gelbem Outfit, mit einem sanft elektrifizierten Antrieb, zeitgemäßem Infotainment und aufgerüsteter Assistentenarmada.


Der Stonic verbindet in der Kia-Familie seit 2017 als kleines Crossover SUV-Elemente, Stadttauglichkeit und Sportlichkeit. Für das Modelljahr 2021 wurde der kleine Koreaner vor allem technologisch umfassend aufgefrischt. Zum Test beim Motor-Informations-Dienst (mid) erscheint er in unübersehbar gelbem Outfit, mit einem sanft elektrifizierten Antrieb, zeitgemäßem Infotainment und aufgerüsteter Assistentenarmada.

Kunden im B-Segment bleiben ihrer Marke eher selten treu. Nahezu ein Viertel der Käufer von Kleinwagen steigt auf die kleinsten am Markt erhältlichen, aber überaus erfolgreichen Crossover um. Vor allem die Optik gibt den Impuls, für welche Marke man sich entscheidet. Da kommt der auf dem Kia Rio basierende Stonic mit Unterfahrschutz und Dachreling genau richtig. Auch die in diesem Segment nicht zu unterschätzende Farbenlehre greift der koreanische Hersteller geschickt auf: Zur Individualisierung stehen immerhin 29 Lackierungen, davon ausstattungsabhängig 20 Zweifach-Kombinationen, zur Wahl.

Mit 4,14 Metern Länge und 1,76 Metern Breite bleibt der Stonic im Gegensatz zu anderen Vertretern brav im Rahmen seines Segments und wächst nicht über sich hinaus. Trotzdem haben die Passagiere vorne wie hinten ordentlich Bein- und Kopffreiheit, allerdings sollte der Mittelplatz hinten zumindest von Erwachsenen nur über kurze Strecken genutzt werden. 352 Liter Laderaumvolumen sind für die Crossover-Fahrzeugklasse ein gutes Angebot. Klappt man die Rücksitzbank um, wächst es auf 1.155 Liter an. Das reicht für die meisten Anforderungen des Alltags, wenn da nicht die recht hohe Ladekante wäre, über die sich schwere Gepäckstücke etwas mühsam wuchten lassen.

Im ordentlich aufgeräumten Innenraum wartet der kleine Koreaner mit einem gut durchdachten Bedienkonzept auf. Gegen den allgemeinen Trend zum digitalen Cockpit bleibt es beim Einsatz von Knöpfen und Drehreglern für ständig genutzte Funktionen wie Musiklautstärke, Klimatisierung und Sitzheizung. Was die Stunde schlägt, kann man auf klassischen Uhren mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund gut ablesen. Erfreulich schnell arbeitet das Multimediasystem mit dem acht Zoll großen Touchscreen, über den sich die verschiedenen Menüs leicht erschließen.

Verbindungen zu Android Auto und Apple CarPlay werden kabellos hergestellt. Via Bluetooth lassen sich auch zwei Handys gleichzeitig in das Multimediasystem einbinden, die Split-Screen-Funktion sorgt dafür, dass Fahrer und Beifahrer auf Wunsch auch verschiedene Funktionen gleichzeitig nutzen können. Verkehrsinformationen in Echtzeit, Wettervorhersagen, aktuelle Kraftstoffpreise und nahegelegene Parkmöglichkeiten kann man über Online Dienste (UVO Connect) abrufen.

Über die UVO-App lassen sich zum Beispiel zu Hause und in Ruhe geplante Routen vom Handy an das Navigationssystem schicken. Wenn das Auto geparkt ist, läuft die Führung zum Ziel bis auf den letzten Meter auf dem eigenen Smartphone weiter. Sehr praktisch ist auch die Standortermittlung, wenn man sich nicht mehr genau daran erinnern kann, wo man das Auto geparkt hat.

Die Turboaufladung des Einliter-Dreizylinder-Benziners verhilft dem Stonic in Kombination mit dem zügig und sanft schaltenden Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zu einer erfreulichen Spritzigkeit. Beim Beschleunigen unterstützt die 48-Volt-Lithium-Ionen-Polymer-Batterie den Verbrennungsmotor nach besten Kräften, was durch Verringerung der Motorlast zur Reduktion von Emissionen führen soll. Zu spüren ist das aber während des Fahrens ebenso wenig wie die Energierückgewinnung und Stromerzeugung beim Bergabfahren oder Ausrollen vor roten Ampeln. Reine Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Versionen sind für den Stonic nicht vorgesehen, genauso wenig ein Allradantrieb.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h lässt sich das kleine SUV 10,4 Sekunden Zeit. In der Spitze sind 185 km/h möglich. Für den Verbrauch gibt Kia 4,7 Liter auf 100 Kilometer an. Bei den Testfahrten in einer Kombination aus Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn zeigte sich das Mini-SUV mit knapp sechs Litern nicht ganz so sparsam.

Preislich geht es beim Kia Stonic los mit 16.650 Euro für den 84 PS starken Benziner in der untersten Ausstattungslinie Edition 7. Für den 100 PS starken Benziner muss man mindestens 18.350 Euro investieren und der 120-PS-Benziner mit Mild-Hybrid-System kostet ab 19.950 Euro. Im erfrischend auffälligen "Floridagelb-metallic"-farbenen Karosseriekleid ( Aufpreis 880 Euro), mit dem nur in Kombination mit dem DSG erhältlichen Technologiepaket und dem Kia-Navigationssystem kostet der gefahrene Stonic Spirit 27.030,92 Euro.

Ein stolzer Preis für ein kleines Auto. Im Gegenzug sind dann für die Sicherheit Assistenten wie unter anderem eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, ein aktiver Spurwechselassistent mit Totewinkelwarner, Müdigkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung und der sehr praktische Querverkehrswarner mit an Bord. Da bleiben dann wirklich kaum noch Wünsche offen.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 Mild-Hybrid:

- Länge / Breite / Höhe: 4,14 / 1,76 / 1,52 Meter

- Motor: Dreizylinder-Benziner

- Hubraum: 998 ccm

- Leistung: 88 kW/120 PS

- max. Drehmoment: 200 Nm

- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe

- Beschleunigung: 0 - 100 km/h in 10,4 s

- Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h

- Normverbrauch: 4,7 l/100 km

- CO2-Emissionen: 107 g/km

- Preis: ab 24.174,79 Euro

- Testwagenpreis: 27.030,92 Euro

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