Ratgeber

Autokauf in Corona-Zeiten

  • In RATGEBER
  • 15. September 2021
  • Redaktion
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@ Raten-Kauf (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Die Anschaffung eines Fahrzeugs wird seit der Pandemie kontinuierlich teurer. Dennoch gehen die Autoschlüssel und Kaufverträge über die Ladentheke – wegen Autokreditzinsen, die weit im Keller sind.

Der Autokauf ist in den letzten Jahren teurerer geworden. Im Jahresvergleich 2019/2020 sind die Preise für Neuwagen um 8,2 Prozent gestiegen; Gebrauchte waren 2020 5,2 Prozent teurer als im Jahr vor der Pandemie. Im Jahr 2021 ging es mit den Preisen weiter bergauf.

Warum die Nachfrage nach Fahrzeugen dennoch groß ist, liegt an der Option, die besteht und die nur allzu verlockend ist, denn bei den Autokreditzinsen zeigt sich ein Bild, das in die andere Richtung geht: Hier lassen sich buchstäblich Tiefststände vermerken. Bei den aktuellsten Kreditangeboten liegen die Zinsen knapp sechs Prozent unter Vor-Corona-Niveau oder anders: Die Autokreditzinsen sind in 2021 gerade mal halb so teuer wie im Jahr 2013.

Warum sind die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen gestiegen?

Es ist die hohe Nachfrage, die die Preise steigen lässt. Das ist im Gebrauchtwagensektor deutlicher als im Bereich der Neuzulassungen. Bei Gebrauchten lässt sich ein wahrer Boom festmachen; im Neuwagensektor liegen die Verkaufszahlen (nicht die Preise) noch unter vor Corona-Niveau, heißt es in einer aktuellen Auswertung des ADAC.

Die Jahre 2019 und 2020 waren von einer beinahe schon wohlbekannten Kurve im Diagramm der Autokäufe geprägt. Am teuersten waren Gebrauchtwagen in Februar und März; auch in November und Dezember lagen die Preise über 21.000 Euro. Wer ein Schnäppchen auf dem Gebrauchtwagenmarkt finden wollte, konnte dies am ehesten in Juni, Juli und August finden. In diesen Monaten lagen die Preise durchschnittlich unter 20.000 Euro.

Das Jahr 2021 ist mit Blick auf die Kurve der Verkaufszahlen gänzlich anders. Unter 22.000 Euro für einen Gebrauchtwagen lagen die Preise nur im Januar und Februar 2021. Seit März kosten Gebrauchtwagen durchschnittlich über 22.000 Euro – Tendenz deutlich (!) steigend. Im August 2021 lag der Durchschnittspreis für einen Gebrauchtwagen sogar erstmals im Jahr 2021 über 23.000 Euro. Fahrzeug- und Finanzexperten gehen nicht davon aus, dass dieser Trend kurzfristig gebrochen wird.

Von Januar bis August 2021 sind Elektroautos im Vergleich am teuersten geworden. Die Preissteigerung lag bei 14,6 Prozent. Autogas-Fahrzeuge folgten mit einem Plus von 10,7 Prozent. Doch es gibt auch günstige Autogas-Modelle am Markt. Der Dacia-Sandero funktioniert mit Autogas und liegt in der Anschaffung unter 11.000 Euro. Benziner (+ 7,6 Prozent) und Hybridautos (+ 8,5 Prozent) lagen im Mittelfeld. Gerade die Auswahl an Hybridfahrzeugen steigt rasant an. Ford bringt den S-Max und den Galaxy als Hybrid auf den Markt; auch der Kia Sorento wird mittlerweile als Plug-in-Hybrid angeboten.

Darüber hinaus zeigen sich auch regionale Unterschiede. In Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern stiegen die Gebrauchtwagenpreise um mehr als zehn Prozent. In Hamburg, Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und im Saarland lag die Preissteigerung zwischen fünf und sechs Prozent.

Warum ist die Nachfrage trotz steigender Preise ungebrochen?

Die Antwort liegt in den Kreditkonditionen, die aktuell offeriert werden, und die für Verbraucher mehr als interessant sind. Während die Einkaufspreise für Privatpersonen steigen, fallen die Kreditzinsen buchstäblich in den Keller. Wer heute einen Autokredit aufnimmt oder so die Möglichkeit ergreift, ein Auto, einen Van, ein Motorrad oder ein Quad günstig zu finanzieren mit Smava, der muss durchschnittlich sechs Prozent weniger Kreditzinsen bezahlen als noch vor der Corona-Pandemie. Doch auch in einer anderen „Zeitrechnung“ sind die Kreditkonditionen aktuell positiv zu bewerten. Sie liegen beispielsweise gerade mal halb so hoch wie noch im Jahr 2013.

Was ist beim Kreditvergleich zu beachten?

Wirklich günstig werden die Kreditzinsen aber nur für diejenigen, die diesen wichtigen Tipp beherzigen: Das Kreditangebot des Autohändlers muss nicht das günstigste Angebot sein. Stattdessen können vor allem diejenigen Kreditschnäppchen machen, die Kredite vergleichen. Die Praxis sieht jedoch so aus, dass aktuell die Mehrheit derer, die ein Fahrzeug finanzieren – in der Praxis werden etwa zwei Drittel der Neufahrzeuge und etwa die Hälfte der Gebrauchtwagen per Kredit finanziert – Fahrzeug und Kredit direkt aus einer Hand „kaufen“, also direkt beim Autohändler.

Das bedeutet auch: Mit dem Kaufvertrag werden dem Käufer zwei oder drei Kreditangebote vorgelegt, die der Autohändler von seinen Finanz-Kooperationspartnern erhält. Nicht nur die Auswahl ist dann für den Autokäufer und Kreditnehmer gering; auch die Zinsen können im Vergleich zu Autokrediten von unabhängigen Finanzpartnern höher ausfallen. Dasselbe Manko hat übrigens die Option, sich bei einer Bank, beispielsweise nur bei der Hausbank, ein Kreditangebot unterbreiten so lassen. Die Auswahl ist gering; es gibt keine Vergleichsangebote. Diese lassen sich jedoch gerade heutzutage schnell und einfach online abrufen.

Wie viel günstiger kann die Autofinanzierung nach einem Kreditvergleich werden?

Dass ein Kreditvergleich sich wahrlich lohnen kann, zeigen die Auswertungen dazu, was günstigere Kreditzinsen preislich bedeuten. Um bis zu 80 Prozent können Kreditzinsen sich unterscheiden, die über Kreditportale angeboten werden. Angenommen der Gebrauchte, der finanziert werden soll, kostet etwa 25.000 Euro, bedeutet dieser Kreditzinsunterschied Mehrkosten von über 9.000 Euro, bei einer Laufzeit des Kredits von sechs Jahren. Bei einem Neuwagen, der im Schnitt über 36.000 Euro kostet, liegen die Preisunterschiede allein aufgrund der Kreditzinsen bei über 13.000 Euro.

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