Motorsport

Die erste Frau in der Formel 1 seit 30 Jahren?

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Claire Williams war im Team ihres Vaters von 2013 bis 2020 stellvertretende Teamchefin Bild: George Russell bei Williams (2019) @ ID 19645751 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Blickt man aktuell ins Fahrerfeld der Formel 1, stellt man fest, dass alle zwanzig Autos von Männern gefahren werden. Doch das war längst nicht immer so. Im Laufe der Geschichte gab es in der Tat auch Frauen, die in der Königsklasse des europäischen Motorsports versucht haben, Fuß zu fassen.

Zuletzt waren es allerdings eher die Frauen hinter der Boxenmauer, die das Geschehen prägten. Dabei denkt man wohl sofort an Monisha Kaltenborn bei BMW Sauber oder Claire Williams, die im Team ihres Vaters von 2013 bis 2020 stellvertretende Teamchefin war.

Qualifikation als hohe Hürde

Bereits 1958 war mit Maria Teresa de Filippis eine erste Frau am Steuer eines Formel-1-Boliden. Sie beendete das Rennen in Belgien auf dem beachtlichen zehnten Platz. Damals berechtigte dieser Platz allerdings im Gegensatz zu heute noch nicht zu einem Punkt in der WM. Genau genommen gewannen alle Frauen zusammen in der Formel 1 noch keinen ganzen Punkt. Lella Lombardi beendete den GP von Spanien 1975 als Sechste, was damals gewöhnlich für einen Punkt reichte. Doch weil das Rennen abgebrochen werden musste, ohne dass drei Viertel der Renndistanz gefahren waren, wurde selbst dieser eine Punkt noch halbiert.

Später erwies sich immer wieder die Qualifikation als zu hohe Hürde für die Frauen in der Formel 1. Das war nicht etwa fehlenden Fähigkeiten der Fahrerinnen zuzuschreiben. Vielmehr saßen sie ganz einfach in weniger konkurrenzfähigen Autos. In einem Feld, das zu Beginn eines Wochenendes Anfang der 90er-Jahre noch rund 30 Autos zählte, gehörte es denn auch zum Tagesgeschäft, dass sich einige Autos nicht für das Rennen qualifizieren konnten. Die bei Betway Online Wetten erwähnten Divina Galicia (1976 und 1978), Desiré Wilson (1980) und Giovanna Amatis (1992) nahmen so zwar an Grand-Prix-Wochenenden teil, nicht aber an den tatsächlichen Rennen. Dafür waren sie jeweils im Qualifying zu langsam gewesen.

Erfolg in anderen Serien als Basis?

Blickt man über die Randsteine und Leitplanken der Formel 1 hinaus, fallen einem immer wieder Rennfahrerinnen auf, denen man zumindest eine Chance in der Formel 1 gönnen würde. Aus deutscher Sicht gilt dies natürlich für Sophia Flörsch, die aktuell in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft engagiert ist und dort mit einem Audi gegen zahlreiche Männer und eine weitere Frau fährt. Diese andere Frau ist die Engländerin Esmee Hawkey. In der DTM haben es immerhin auch schon mehrere Frauen in die Punkte und aufs Podium geschafft. Ellen Lohr gewann 1992 in Hockenheim sogar ein DTM-Rennen.

Ein Beispiel können sich die beiden DTM-Pilotinnen an einer Fahrerin aus den USA nehmen. Danica Patrick gilt als die unumstritten beste amerikanische Rennfahrerin aller Zeiten. Sie hat 2008 in Motegi sogar ein Rennen der renommierten und mit der Formel 1 vergleichbaren IndyCar-Serie gewonnen. Dazu kommen einige Podiumsplätze und drei Pole Positions bei den IndyCars. Später zog es Patrick zu den in Nordamerika noch ein wenig beliebteren NASCAR-Rennen. Dort vermochte sie zwar nie ein Rennen zu gewinnen, schaffte es aber in der NASCAR Cup Series und in der NASCAR Xfinity Series je siebenmal in die ersten zehn Positionen und stand je einmal auf der Pole Position. Ob das in der Formel 1 je einer Frau gelingen wird?

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