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Fahrerkarten auslesen zum Schutz der Fahrer und Verkehrsteilnehmer

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@ Robfoto (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Die Europäische Union hat die Vorschrift zur Erfassung der Lenkzeiten mit digitalen Fahrtenschreibern erlassen, weil es wichtige Gründe dafür gibt.

Zum einen wird damit sichergestellt, dass der Fahrer am Steuer nicht übermüdet ist und anschließend einen Unfall baut. Zum anderen wird damit ein gesunder Wettbewerb unter den konkurrierenden Logistikunternehmen gefördert. Denn übermäßig lange Arbeitszeiten können somit von den Fahrern nicht abverlangt und keine Mitbewerber benachteiligt werden.

Fahrtenschreiber als Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten

Jedes Unternehmen muss sich ein EG-Kontrollgerät anschaffen, um die Software Fahrerkarte auslesen zu können. Diese Fahrtenschreiber sind auch in jedem LKW fix installiert, damit der Lenker zu Beginn der Fahrt seine Fahrerkarte in das Gerät steckt. Somit werden ab Antritt der Fahrt automatisch alle relevanten Informationen aufgezeichnet.

Bereits in den1950er Jahren gab es analoge Fahrtenschreiber, also Fahrtenbücher in denen Lenker alle Daten aufschreiben mussten. Unfälle wegen Übermüdung am Steuer haben sich in der Vergangenheit gehäuft. Grund dafür: Lastwagenfahrer mussten ihre Waren zu einer bestimmten Zeit liefern und es gab Abschläge, wenn sie dies nicht schafften.

Das bedeutete sehr oft Stress pur und verlorene Fahrzeiten wurden somit oft nachgeholt, indem es zur Verletzung der Ruhezeitbestimmungen kam. Mit den digitalen Kontrollgeräten ist die Überwachung um vieles besser möglich. Werden die Zeiten trotzdem überschritten, können bei einer Polizei- oder Zollkontrolle hohe Bußgelder oder sogar Freiheitsstrafen verhängt werden.

Wie geht das Fahrerkarte auslesen vor sich?

Mindestens alle 28 Tage müssen Fahrerkartendaten regelmäßig erfasst und ausgewertet werden. Pro Fahrwoche hat ein Fahrer zumindest 45 Stunden Ruhezeit am Stück einzuhalten. Mit einem angeschlossenen digitalen Fahrtenschreiber kann sich ein Unternehmer in sein webbasiertes Flottenmanagement-Software einloggen und alle aktuellen Werte seiner Fahrer einsehen.

Die Software kann dementsprechend eigerichtet werden, sodass der Unternehmer eine Benachrichtigung erhält, falls die Übertragung nicht konform ist. Eine sogenannte Fahreridentifikationsfunktonalität macht es leicht festzustellen, wer wann gefahren ist. Es ermöglicht Flottenmanagern, fahrerbasierend auf individuelle Leistungs- und Einhaltungsanforderungen zu managen.

Das Wissen um den aktuellen Einhaltungs-Status der Fahrer, kann Disponenten helfen die Aufträge schneller und genauer zuzuordnen. Das alles basiert auf aktuelle Informationen, die über das webbasierte Programm verfügbar sind.

Kann der Fahrer selbst auch die Fahrerkarte auslesen?

Natürlich kann jeder der ein eigenes Auslesegerät und die dazugehörige Software besitzt, seine Daten selber auslesen. Nur ist er für den Kauf dieses Geräts selber verantwortlich und er muss es auch selber bezahlen.

Auf jeden bringt ein eigenes Kontrollgerät einige Vorteile mit sich. Unter anderem hat man einen Überblick über die Lenk- und Ruhezeiten, den Überstundennachweis und einen Nachweis beim Finanzamt für die Steuerklärung.

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