Politik & Verkehr

Kommentar: Der explosive Diesel

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Peter Schwerdtmann. Foto: Auto-Medienportal.Net

Wieder einmal ist es der Dieselkraftstoff, der trotz seines niedrigen Flammpunkts die Ampelkoalitionäre zum Explodieren zu bringen scheint. Dabei gibt es eigentlich einen Grund zur Freude. Denn endlich können die Verantwortlichen dem Dieselöl den Platz zuweisen, der ihm wegen seines Einflusses auf das Klima zukommt. So etwas wird in diesen Tagen gern über den Preis gesteuert. Warum nicht auch beim Diesel?

Ein Dieselmotor verbraucht im Vergleich zum Benziner etwa ein Fünftel weniger Kraftstoff, emittiert also auch entsprechend weniger vom klimaschädlichen Kohlendioxid. Sollte sich das nicht eigentlich jetzt auszahlen? Müsste der Fahrer eines Diesels nicht bei Kraftstoffkosten und Kfz-Steuer um ein Fünftel günstiger davonkommen als einer, der sich für einen Benziner entschieden hat?

Schon heute ist die Luft, die den Dieselmotor verlässt, besser als die, die er angesaugt hat. Und wenn er bald auch noch mit klimaneutralem, aus Strom hergestelltem Diesel betrieben werden könnte, müsste man eigentlich die Benziner verbieten, wenn die dann nicht auch schon mit klimafreundlichem e-Fuel betrieben werden würden. Doch auch dann bleibt dem Diesel der Vorteil von rund 20 Prozent erhalten. Also: Gerechtigkeit für den Diesel jetzt!

Was für eine naive Forderung in diesen Tagen, in denen kein Politiker dazu bereit sein wird, allseits abgehakte Symbole wieder anzurühren. Neues zu Tempo, Diesel, Verbrenner - jetzt kein Thema. Vielleicht später einmal. (aum/Peter Schwerdtmann)

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