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Gebrauchtwagen-Check: Seat Arona - Fast alles im grünen Bereich

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Der Seat Arona nimmt mit seiner Länge von 4,14 Metern im VW-Konzern-Angebot zwischen VW T-Cross (4,11 Meter) und Skoda Kamiq (4,24 Meter) die mittlere Position ein Foto: Seat

Gut aussehend und zuverlässig? Diese Kombination tritt weder bei Menschen noch Autos immer zu. Und beim Seat Arona? Der TÜV kennt die Antwort.

Kleine Crossover wie der Seat Arona sind beliebt, bieten sie doch auf vergleichsweiser kleiner Grundfläche ordentliche Platzverhältnisse und sehen meist noch gut aus. Der kleine Spanier ist seit Ende 2017 auf dem Markt; die ersten Modelle mussten mittlerweile beim TÜV unter Beweis stellen, ob der schöne Schein auch die Prüfer überzeugt.

Karosserie und Innenraum: Der Seat Arona nimmt mit seiner Länge von 4,14 Metern im VW-Konzern-Angebot zwischen VW T-Cross (4,11 Meter) und Skoda Kamiq (4,24 Meter) die mittlere Position ein. Er baut wie seine Crossover-Konzernverwandtschaft und wie der Seat Ibiza auf die speziell für Kleinwagen ausgelegte A0-Variante des Modularen Querbaukastens auf. Seine Karosserieform erinnert an ein SUV - ohne allerdings besonders bullig zu wirken. Der Arona macht eher auf den netten und gut aussehenden Kumpel von nebenan, der auch mal beim Möbelschleppen mit anpackt. Das Platzangebot des Fünftürers fällt recht ordentlich aus, der Fahrer freut sich über einen leicht erhöhten Sitz. Das Kofferraumvolumen liegt bei 400 Liter, für einen Kleinwagen ein sehr ordentlicher Wert. Legt man die Rücksitzlehnen um, passen bis zu 1.280 Liter in den Gepäckraum. Die Rückbank lässt sich allerdings nicht verschieben.

Motoren und Antrieb: Der Arona wird ausschließlich mit Frontantrieb angeboten, Allrad gibt es nicht. Die Motoren sind aus dem Konzernregal bekannt. Zum Markstart gab es Benziner und Diesel. Die Selbstzünder, ein 1,6-Liter in den Ausbaustufen mit 70 kW/95 PS und 85 kW/115 PS, warten mit recht geringem Durst auf. Im Schnitt fließen hier zwischen 4 und 4,5 Liter durch die Leitungen. Die 95 PS-Version ist an ein manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt, alternativ gibt es eine Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Der 115 PS-Diesel verfügt über ein Sechsgang-Handschalter. Seit Mitte 2029 (115 PS) beziehungsweise Sommer 2020 hat Seat die Selbstzünder aus dem Programm genommen, Sparfüchse greifen nun zur seit Anfang 2019 verfügbaren Erdgasversion (TGI). Der 66 kW/90 PS starke TGI auf Basis des Dreizylinder-Turbo-Benziners verbraucht durchschnittlich 3,9 Kilogramm Erdgas.
Der Einliter-Dreizylinder ist zudem mit 95 PS und 115 (seit Ende 2020: 81 kW/110 PS) erhältlich. Sie begnügen sich im Schnitt mit 5 Litern. Wer es spitziger mag, greift zum 1,5-Liter-Vierzylinder mit 110 kW/150 PS. Der bleibt beim Spurt von 0 auf 100 km/h unter 10 Sekunden und schafft in der Spitze bis zu 210 km/h. Nominell verbraucht er ebenfalls 5 Liter. Der Top-Motor ist ab Werk mit einem Siebengang-DSG versehen, dieses steht beim 115 PS-Turbo alternativ zum Sechsgang-Handschalter zur Wahl. Beim kleinsten Benziner ist ein manuelles Fünfganggetriebe an Bord.

Ausstattung und Sicherheit: Gebrauchtwageninteressenten, die ein wenig Wert auf Komfort legen, lassen die Finger von Fahrzeugen der Einstiegsversions ,,Reference". Die ist sehr mager ausgestattet. Klimaanlage und Infotainmentsystem sind erst ab der nächst höheren Version ,,Style" an Bord. Das Komfortniveaus ,,Xcellence" kombiniert schicke Designdetails mit Wohlfühlfaktor an Bord. 17-Zoll-Alu-Felgen, Zweifarbenlackierung und Chrombesatz sowie Klimaautomatik, Ambientelicht oder ein schlüsselloser Zugang sind hier zu finden. ,,FR" setzt auf Sportlichkeit und bietet etwa Sportsitze, spezielle Stoßfänger und drei verschiedene Fahrmodi, darunter ,,Sport". Beim NCAP-Crashtest erzielte der Arona 2017 eine Fünf-Sterne-Bewertung. Ein Notbremsassistent ist immer an Bord, weitere Assistenten wie Tot-Winkel-Warner und Rückfahrkamera konnten Erstkäufer dazu buchen.

Qualität: Bei seinem ersten TÜV-Besuch hat der Arona einen guten Eindruck hinterlassen. Die Prüfkriterien Fahrwerk, Licht und Umwelt meisterte der Crossover ohne Fehl und Tadel. Einzig die Bremsbauteile wie Scheiben werden oft beanstandet. Gebrauchtwageninteressenten sollten daher auf sie ein Auge haben.

Fazit: Der kleine Spanier sieht gut aus, ist recht praktisch und eignet sich aufgrund der Länge für innerstädtische Parkplatzsuche. Allerdings müssen Interessenten mindestens 13.000 Euro in die Hand nehmen. Diese Exemplare weisen jedoch eine hohe Kilometerleistung auf. Wenig gefahrene Fahrzeuge kosten ab rund 16.000 Euro.

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