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50 Jahre Mazda Deutschland - Der Überlebenskünstler von Zimmer 323

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Mazda Modellprogramm 1973 im Uhrzeigersinn Mazda RX-3, 616, 818 Coupé, 818 Limousine, Mazda 1000 zweituerig, Mazda 1000 viertuerig Foto: Mazda

Mit japanischer Resilienz und fast schon kindlicher Freude an unkonventionellen Automobilen gelingt es Mazda, Krisen zu killen und Erfolge einzufahren. Seit 50 Jahren ist Mazda nun in Deutschland und macht möglich, woran andere scheitern: Wankelmotor, Roadster, Sechszylinder im E-Zeitalter, diese Japaner verblüffen.     

Deutschland im Jahr 2022: Covid, Krieg, Klimakrise, kein Medium ohne Horrormeldung. Ähnlich sieht es in der Automobilbranche aus, die mit Problemen der Chipkrise und der Transformation zur emissionsfreien Mobilität kämpft. Und trotzdem gibt es einen (relativ) kleinen japanischen Autobauer, der sich einen beispiellosen Optimismus auf die Fahnen geschrieben hat und den Deutschen seit genau 50 Jahren zeigt, wie Krisen gekillt werden und unkonventioneller Fahrspaß den Weg in die Zukunft weisen kann.

,,Y?koso Mazda" hieß es im Herbst 1972 im Düsseldorfer Hilton-Hotel, ein freundliches Hallo als Willkommensgruß an die aus Hiroshima angereisten Mazda-Manager, die sich hier zur Gründung der ersten europäischen Dependenz des japanischen Konzerns trafen. Bis dahin hatte Mazda in Europa nur private Importeure beliefert, den weltweit am meisten umkämpften deutschen Markt aber wollten die Strategen aus Fernost mit eigener Expertise erobern.

Wer wie Mazda nur Wochen nach der Hölle des Atombombenabwurfs auf die Heimatstadt Hiroshima im Jahr 1945 wieder Automobile produziert hatte, musste über eine besondere Motivation und kreativen Ingenieursgeist verfügen. Genau dieser Spirit trieb die Japaner dazu, zuerst den Wankelmotor des deutschen Lizenzgebers NSU als einziger Hersteller in Millionenauflage zu bringen, später mit dem MX-5 das tot geglaubte Roadster-Segment zu revitalisieren und heute mit neuen Sechszylindern im CX-60 auf Forderungen nach Verbrenner-Verboten zu antworten.

Vielleicht wäre anderen Marken bei diesen Zahlen die Feierlaune längst vergangen: Magere 1,2 Prozent Marktanteil verzeichnet die deutsche Neuzulassungsstatistik für Mazda im Jahr des Gold-Jubiläums. Nur gut ein Drittel des Wertes, den Mazda ab den 1980er Jahren erreichte, damals als die Marke darauf abonniert war, mit den Modellen 323 und 626 auch die Pole Position in den Importcharts zu besetzen. Schöne Erinnerungen, die kaum Trost spenden im Tal der Zulassungs-Tristesse, das die Japaner gegenwärtig durchfahren. Andererseits lohnt ein Blick in die Mazda-Geschichte, denn diese ist voller Beispiele, wie sich Mazda mit genial eigenwilligen Lösungen aus schwierigen Lagen auf neue Höhenflüge schoss.

Auf diese Art soll es heute das neue Flaggschiffmodell Mazda CX-60 richten, ein Crossover-SUV mit Premiumanspruch und unkonventioneller Technik. Zwar gibt es den CX-60 als Plug-in-Hybrid, vor allem aber mit neu entwickelten Reihensechszylindern als Benziner und Diesel, mithin einer Motorenspezies, von der sich andere Hersteller aktuell verabschieden. Mazda jedoch glaubt, diese voluminösen Verbrenner fit für eine nachhaltige Zukunft gemacht zu haben und damit jene Fahrfreude zu vermitteln, die für die Ingenieure der Marke seit jeher essenziell ist. Tatsächlich überrascht die Kundenresonanz: Mit mehr als 5.000 Vorbestellungen erreicht der CX-60 einen Rekordwert in der Geschichte von Mazda Deutschland.

Und so ist es wieder einmal die andersartige Technik, die Mazda in die Zukunft führen könnte. Ganz wie im Jahr 1961, als Mazda die erste vertragliche Verbindung mit einem deutschen Unternehmen einging. Die bei NSU erworbene Kreiskolbenmotoren-Lizenz bewahrte Mazda damals vor dem Untergang, denn die Pläne der japanischen Politik ließen nur technisch kreative und exportorientierte Autobauer weiterleben. In Rekordzeit eliminierten Mazda-Techniker die von Wettbewerbern für unlösbar gehaltenen Dichtleistenprobleme der Wankelmotoren, und früher als NSU zeigte Mazda Anfang 1967 den Cosmo Sport 110S als erstes Serienauto mit Zweischeiben-Wankelmotor. Wie der NSU Ro 80 zog der Wankel-Mazda durch seine futuristische Formensprache alle Blicke auf sich, dies allerdings in den Konturen eines adrenalinhaltigen Supercars, das 1968 beim 84-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring brillierte. Plötzlich waren die standfesten und schnellen Rotarier aus Japan hierzulande in vieler Munde, zumal die Fachpresse mit dem Wankel-Großseriencoupé R100 versorgt wurde.

Im Herbst 1969 präsentierte sich Mazda in Frankfurt auf der Automesse IAA, und dennoch dauerte es weitere drei Jahre bis unter Geschäftsführer Masayuki Kirihara der Vertrieb startete. Seine erste Nacht verbrachte Kirihara 1972 im Düsseldorfer Hilton-Hotelzimmer mit der Glückszahl 323, steht doch die Drei in Japan auch für drei Himmelsgötter, die die Welt aus dem anfänglichen Chaos schufen. Für Mazda war es 1977 sogar der Typencode 323, der einen kometenhaften Aufstieg aus Scherben verkörperte. Was war geschehen?

Weltweit war Mazda seit Beginn der 1970er Kult, weil die Marke den Wankelmotor als Millionseller etablierte. Bei der IAA 1973 kam es sogar zum einzigartigen Messe-Duell von vier Rotariern: Mazda RX-3 und RX-4 maßen sich dort mit Citroen GS Birotor und NSU Ro 80. Wenige Wochen später folgte jedoch die erste Ölkrise, und für die verbrauchsintensiven Kreiskolben-Typen kam das Aus. Da konventionelle Mazda-Typen wie 1000/1300, 818, 616 und 929 mit simpler Fahrwerkstechnik deutschen Ansprüchen kaum genügten, erlebte der Konzern nun ähnliche Probleme wie Toyota oder Nissan mit ihren profanen, als ,,Reisschüsseln" belächelten Preisbrechern.

Was tun? Mazda entwickelte den kompakten 323 als preiswerte und legendär zuverlässige Alternative zum VW Golf und schickte dieses Auto 1977 auf einen 15.000-Kilometer-Härtetest von Hiroshima zur IAA-Premiere nach Frankfurt. Dieses Debüt galt als Sensation und der Mazda 323 positionierte sich später als erfolgreichstes japanisches Auto in Deutschland, das in kleiner Zahl auch in die DDR geliefert wurde. Dagegen setzte sich der größere Mazda 626 in den 1980ern als erster Japaner in Vergleichstests der Fachmedien gegen Mercedes durch. Und die Wankel-Fans? Wurden von Mazda weiter bedient, nun mit dem keilförmigen, verbrauchsoptimierten Sportcoupé RX-7, das globale Sensationserfolge gegen die Vierzylinder-Porsche 924/944 feierte. Nicht einmal heute kann Mazda vom Wankel lassen, ab 2023 wird der vollelektrische MX-30 mit einem Kreiskolbenaggregat zur Reichweitenverlängerung kombiniert.

Wer sich über so viel kostenintensive technische Exzentrik wundert, dem sei gesagt, dass sich für Mazda 1989 sogar das Risiko auszahlte, den ausgestorbenen Roadster wiederzubeleben. Der MX-5 wurde Trendsetter in Millionenauflage und hat inzwischen all seine Nachahmer überlebt. Mut lohnt sich für Mazda offenbar immer wieder.

Mitte der 1990er erlebte Mazda eine Phase, in der kaum noch etwas gelingen wollte, auch Xedos-Premiummodelle verfingen nicht. Auf zu neuen Ufern mit kindlicher Neugierde, entschieden 2002 die kreativen Köpfe in Hiroshima und holten Fahrspaß und Verkaufserfolg durch dynamische Massenmodelle vom Mazda2 bis zum Mazda6 zurück, obwohl sich damals andere Asiaten auf Biedermänner beschränkten. Seit 2012 sind es die ausdrucksstarken Formen des Kodo-Designs, mit denen Mazda auch im SUV-Umfeld Flagge zeigt. Nicht immer klappt der eigenwillige und kostspielige Mazda-Weg, aber das ist für die Ingenieure nur Antrieb, es besser zu machen - auch im Jubiläumsjahr des Deutschlandstarts.



Chronik:  
1920: Am 30. Januar erfolgt die Gründung der Toyo Cork Kogyo Co. Ltd. (wörtlich übersetzt: Manufaktur des Ostens) in Hiroshima, aus der später die Mazda Motor Corporation hervorgeht
1921: Der Industrielle Jujiro Matsuda wird Präsident der Toyo Cork Kogyo und transformiert das Unternehmen zum Maschinenbauspezialisten nachdem der Markt für Korkersatz zusammenbricht
1930: Als erstes Fahrzeug entsteht ein Dreirad-Transporter, von dem 30 Prototypen in einen Feldversuch gehen, ehe im Folgejahr die Serienproduktion dieses Mazda-GO beginnt
1940: Mazda präsentiert einen zweitürigen Pkw, dessen Serienfertigung durch den Zweiten Weltkrieg verhindert wird
1945: Am 6. August wird Hiroshima durch einen Atombombenabwurf verwüstet, aber schon im Dezember läuft bei Mazda die Nachkriegsproduktion an
1958: Erstes vierrädriges Serien-Fahrzeug der Marke ist der Lastwagen Romper
1960: Am 23. Mai geht der Mazda R360 Coupé als erster Mazda-Pkw in Produktion. Die japanische Regierung reguliert den Automarkt und fordert Mazda zu einer Fusion mit einem anderen Unternehmen auf. Kiichiro Matsuda, Sohn des Unternehmensgründers, weigert sich, reist nach Deutschland und schließt mit dem Autobauer NSU einen Lizenzvertrag zur Entwicklung und Produktion von Kreiskolbenmotoren. Bereits im November präsentiert Mazda einen Prototypen des ersten eigenen Wankelmotors
1963: Auf der Tokyo Motor Show präsentiert Mazda bereits ein Fahrzeug mit weltweit erstem Zweischeiben-Kreiskolbenmotor während NSU den Wankel Spider nur mit Einscheiben-Wankel vorstellt. Der neue Mazda Familia in stilprägendem Bertone-Design entwickelt sich zum Bestseller in der unteren Mittelklasse. Als Mazda 1000/1300 sind die Typen in zweiter Generation ab 1974 auch in Deutschland lieferbar
1965: Mit der britischen Firma Perkins Services N.V. arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung von Dieselmotoren, die zweite Kooperation in Europa. Parallel werden Kontakte zu potenziellen Importeuren in Westeuropa geknüpft, um den Vertrieb von Mazda Fahrzeugen auf die Räder zu stellen. Eine erste Logistikorganisation wird im Hafen von Antwerpen eingerichtet, wo Fahrzeuge aus Hiroshima ankommen und auf Züge oder Lkw verladen werden sollen. Diese Struktur erleichtert später den Start von Mazda Deutschland
1967: Mazda startet den Export nach Europa, ein Jahr später erfolgt die Gründung von Mazda Motor Europe. Im ersten vollen Verkaufsjahr 1967 setzt Mazda in drei europäischen Ländern 2.688 Fahrzeuge ab. Bis 1972 steigt diese Zahl auf jährlich 50.000 Einheiten in nun bereits 18 Ländern. Im Mai 1967 debütiert der futuristische Mazda Cosmo Sport 110 S als weltweit erster Serienwagen mit Zwei-Scheiben-Kreiskolbenmotor und damit noch vor dem NSU Ro 80
1968: Der Mazda Cosmo Sport 110S brilliert beim 84-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, der Beginn der Motorsportaktivitäten von Mazda. Als globaler Wankelbotschafter macht das R100 Coupé die Marke Mazda auch in der deutschen Fachpresse bekannt
1969: Im September werden auf der Frankfurter IAA mögliche Mazda Modelle für den deutschen Markt gezeigt, der Vertriebsstart für das Folgejahr angekündigt mit dem Mazda 1200 zu Preisen ab 7.250 Mark, dann aber verschoben
1971: Von der Europazentrale in Belgien aus wird die Gründung von Mazda Deutschland vorbereitet
1972: Am 23. November erfolgt die Gründung der Mazda Motors Deutschland GmbH mit Handelsregistereintrag in Düsseldorf, die erste nationale Vertriebsgesellschaft in Europa. Dazu war Masayuki Kirihara von Mazda Japan nach Düsseldorf geschickt worden, denn Deutschland war ihm nicht unbekannt. Schon 1963 hatte er NSU besucht, und die Dynamik eines Landes im Nachkriegs-Wirtschaftswunder erinnerte ihn an seine japanische Heimat. Weniger als ein Jahr nach Gründung zieht Kirihara mit seiner deutschen Mazda-Importzentrale von Düsseldorf ins 15 Kilometer entfernte Hilden um
1973: Am 1. März erfolgt der Mazda-Vertriebsstart in Deutschland, zum Startaufgebot zählen die Modelle 616, RX-3 und 818. Im September debütiert auf der IAA als designiertes Spitzenmodell für den europäischen Markt der Mazda RX-4 mit Kreiskolbenmotor bzw. das Parallelmodell 929 mit Hubkolbenmotor. Während der RX-4 im Zuge der Energiekrise von 1973/74 doch nicht importiert wird, startet der 929 vier Jahre später auch in Deutschland. Im ersten Verkaufsjahr verfehlt Mazda mit 458 Einheiten das selbstgesteckte vierstellige Ziel klar
1975: Auf der Frankfurter IAA debütiert der Gran Turismo RX-5 als Vorbote einer neuen Generation von Modellen mit Kreiskolbenmotor, in Deutschland bleibt er wegen schwülstiger Formen im US-Stil ein Außenseiter
1977: Mit einer Marathon-Tour von Hiroshima zur Frankfurter IAA demonstriert der Mazda 323 sein Potential im Golf-Segment. Ende des Jahres sind insgesamt 15.400 Mazda-Neuzulassungen zu vermelden. Tatsächlich zählt der 323 in den 1980er Jahren zu den meistverkauften importierten Kompaktklassemodellen in Deutschland und sogar die DDR ordert daraufhin in Japan ein Kontingent Mazda 323
1978: Die neue Mazda-626-Mittelklasse und der keilförmige RX-7 mit Wankelmotor entwickeln sich auf Anhieb zu globalen Bestsellern, in Deutschland kann sich der Porsche-924-Konkurrent RX-7 allerdings nur mit Mühe durchsetzen
1980: Mazda Deutschland zieht in größere Räumlichkeiten im Leverkusener Stadtteil Hitdorf
1982: Wie im Vorjahr ist der Mazda 323 das meistverkaufte japanische Auto in Deutschland
1983: Der Mazda 626 gewinnt als erster Japaner einen Vergleichstest gegen ein Mercedes-Modell. Die Modelle 323 und 626 zählen hierzulande zu den meistverkauften Importmodellen. Die Marke Mazda übernimmt erstmals die Pole Position unter den japanischen Anbietern auf dem deutschen Automobilmarkt
1984: Toyo Kogyo benennt sich um in Mazda Motor Corporation. Mit der Mazda E-Serie kommen erstmals Transporter aus Hiroshima nach Deutschland
1985: Als in Deutschland der Einbau von Katalysatoren vorgeschrieben wird, hat Mazda gute Karten. Durch die Katalysator-Expertise in Japan und den USA ist diese Technik für den Hersteller kein Neuland, bereits seit 1984 treffen erste Mazda-Kat-Modelle in Deutschland ein
1987: Das Mazda RX-7 Cabriolet debütiert als weltweit erstes Kreiskolbenmodell mit Verdeck
1988: Automatisierung bewirkt, dass jeder Händler in Deutschland innerhalb von 24 Stunden im Besitz eines bestellten Ersatzteiles ist. Der Mazda 626 ist in dritter Generation Pionier einer elektronisch geregelten Allradlenkung
1989: Der Mazda MX-5 debütiert im Februar. Ein Jahr später beginnt der offizielle Import nach Deutschland. Während die anderen klassischen und bezahlbaren Roadster fast ausgestorben sind, gelingt es Mazda, dieses Segment zu revitalisieren und vom MX-5 weit mehr als eine Million Einheiten zu verkaufen. In Deutschland erreicht Mazda mit rund 90.000 Neuzulassungen erstmals 3,2 Prozent Marktanteil   
1990: Im Frühling startet der Deutschlandvertrieb des MX-5. In Oberursel bei Frankfurt wird ein europäisches Mazda-Entwicklungszentrum eröffnet. Im Zuge der Wiedervereinigung wächst Deutschland um 18 Millionen Einwohner. Der Aufbau eines Händlernetzes in den neuen Bundesländern wird deshalb bei Mazda zur wichtigsten Aufgabe. Im gleichen Jahr würdigt Mazda die Öffnung des Ostens mit einem Event. Mit 6 Fahrzeugen (323, 626 und E2000) fährt ein Team aus Deutschen, Russen und Japanern die 15.000 km lange Strecke von Hiroshima nach Leverkusen quer durch die ehemalige Sowjetunion. Der Mazda Gissya ist das erste in Deutschland (Oberursel) entwickelte Mazda-Concept-Car, dies mit Wankelmotor, Vierradlenkung und Allradantrieb
1991: Die Mazda Neuzulassungen in Deutschland erreichen mit 112.965 Einheiten ihren Allzeit-Höchststand. Als erster japanischer Hersteller gewinnt Mazda den Langstreckenklassiker von Le Mans und dies mit dem Typ 787B mit Vierscheiben-Wankelmotor
1992: Lexus als Nobeltochter von Toyota und Xedos als Premiumdivision von Mazda sorgen für Aufsehen in Deutschland. Auf dem Genfer Salon debütiert das Mazda-Premiummodell Xedos 6, gefolgt 1995 vom Xedos 9 mit revolutionärem Miller-Cycle-Motor
1997: Der in der ersten Hälfte des Jahrzehntes sehr schwierige deutsche Automarkt macht auch Mazda zu schaffen. Nun aber startet Mazda eine Modelloffensive und greift 1999 wieder erfolgreich nach dem ersten Platz unter den japanischen Automobilunternehmen in Deutschland
1999: Mazda Premacy als erster Kompaktvan und Mazda MPV als großer Van
2000: Mazda Motor Europe (MME) siedelt sich gleich neben Mazda Deutschland in Leverkusen-Hitdorf an
2002: Mit dem im Vorjahr kommunizierten Slogan ,,Zoom-Zoom" beginnt bei Mazda ein neuer Aufschwung. Dazu zählt eine Modelloffensive, die mit dem Mazda6 beginnt und fortgeführt wird vom kompakten Mazda3, dem kleinen Mazda2, dem Kompaktvan Mazda5, dem SUV Mazda CX-7 und dem Mazda RX-8 mit Kreiskolbenmotor
2006: Mazda RX-8 mit Wasserstoffantrieb auch für den europäischen Feldversuch Leasingprogramme
2012: Die neue Designsprache Kodo und effiziente Skyactiv-Motoren werden im SUV Mazda CX-5 eingeführt
2014: Der Mazda MX-5 geht in vierte Generation, als Parallelmodell gibt es bis 2019 den Fiat 124 Spider. Der kleine Mazda CX-3 ergänzt das SUV-Portfolio
2017: Mazda und Toyota künden ein Joint Venture an, das u.a. bei der Entwicklung von Elektroautos und vernetzten Fahrzeugen zusammenarbeitet. Mazda Classic - Automobil Museum Frey wird in Augsburg eröffnet als größtes Mazda-Museum außerhalb Japans
2018: Der Mazda3 mit Skyactiv-X-Motor vereint als erster die Vorteile von Benzin- und Dieselmotoren
2019: Neu ist der Mazda CX-30 mit coupéartigen Linien. Debüt des batterieelektrischen Mazda MX-30, der 2020 seinen deutschen Markstart feiert. Das Jahrzehnt geht für Mazda Deutschland mit einem guten Ergebnis zu Ende. 71.630 Neuzulassungen sind das beste Jahresergebnis der abgelaufenen Dekade, kommen aber noch nicht an die fast 90.000 Einheiten von 1989 heran
2022/2023: Mazda feiert seinen 50. Geburtstag auf dem deutschen Markt bis Anfang kommenden Jahres mit verschiedenen Events und neuen Produkten. Dabei der Mazda CX-60 als Flaggschiff, der eine Höherpositionierung der Marke ermöglichen soll und mit neuen Reihensechszylindern im Wettbewerbsumfeld von Vierzylindern und E-Motoren bestätigt, dass die Japaner weiterhin eigene Wege gehen. Mehr als 13.000 europäische Vorbestellungen für den CX-60 kommuniziert Mazda, davon allein 5.000 Einheiten in Deutschland, mehr als bisher jedes andere Mazda-Modell erzielen konnte. Auch der vollelektrische Mazda MX-30, künftig mit einem neuen Kreiskolbenmotor als Reichweitenverlängerer, betätigt die unkonventionelle Vorgehensweise des Herstellers. Das ambitionierte Marktanteilsziel von Mazda in Deutschland beträgt 2,0 Prozent, aktuell sind es nur 1,2 Prozent

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