Motorsport

George Russell meint, die Formel 1 müsse von Strecken wie dem Singapur GP lernen

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@ Photo by Sebastian Pociecha on Unsplash

Anfang Oktober kehrte die Formel 1 nach drei Jahren Pause in die asiatische Metropole Singapur zurück. Nachdem die Rennen 2020 und 2021 aufgrund der Coronapandemie ausfielen, strömten am diesjährigen Wochenende mehrere Hunderttausend Fans an die Strecke. Mit 302.000 Zuschauern wurde sogar ein neuer Rekord für Singapur aufgestellt. Wegen der widrigen Wetterverhältnisse war das Rennen zwar durchaus spannend, dennoch gab es am Ende von der Fahrerseite Kritik. Besonders Mercedespilot George Russell kritisierte die Strecke, da auf dieser zu wenige Überholmöglichkeiten vorhanden seien.

Die Vorzeichen vor dem Rennen auf dem Marina Bay Street Circuit ließen einen spannenden Wettkampf erwarten. Wegen eines Unwetters konnte der Grand Prix erst eine Stunde später gestartet werden. Der zu erwartende Reifenpoker mit Start auf Intermediates und Wechsel auf Slicks während des Rennens ließ auf spannende Zweikämpfe und viele Überholmanöver hoffen. Die eigentliche Spannung entstand im Zuge des Wettkampfes dann eher aufgrund mehrerer Safety Car und Virtual Safety Car Phasen. Richtig saubere Überholmanöver gab es im Laufe des Großen Preis von Singapur wenige.

Da die Formel 1 erst zu Beginn der Saison das Reglement deutlich geändert hat, um in erster Linie die Möglichkeiten für enge Zweikämpfe und Überholvorgänge zu erhöhen, fällt die Bilanz des GP ernüchternd aus. Während George Russell die wenigen Überholmanöver mit dem Layout der Strecke begründete, hingen diese eher mit dem Zustand des Asphalts zusammen. Da der viele Regen den Großteil des Grips von der Straße gewaschen hatte und es wegen der Feuchtigkeit schwer war, für ein Überholmanöver die Ideallinie zu verlassen und DRS erst spät im Rennen zugelassen war, kamen viele negative Faktoren zusammen. So war es wohl auch der Frust, der aus Russell, der als 14 und somit Letzter in die Wertung steht, sprach.

Für den jungen Briten ist das Jahr durchaus frustrierend. Zwar liegt der in der Gesamtwertung vor seinem eigenen Teamkollegen Lewis Hamilton, doch ist seine Premierensaison bei Mercedes auch die Erste seit mehr als einem Jahrzehnt, bei der Mercedes sich schon früh aus dem Titelrennen verabschieden musste. Gegen Verstappen im Red Bull, der laut den Sportwettenexperten von bwin schon als sicherer Weltmeister gilt, konnte Mercedes dieses Jahr nicht gegenhalten. Zudem liegen auch noch Ferrari Pilot Charles Leclerc und Verstappen-Teamkollege Sergio Perez in der Gesamtwertung vor Russell.

Die Kritik des jungen Mercedespiloten ist durchaus berechtig. Der neutrale Zuschauer hatte sich mehr von dem Grand Prix auf dem Marina Bay Street Circuit erhofft. Wegen der wenigen Überholvorgänge direkt am Streckenlayout zu zweifeln, ist wohl ein falscher Schluss. Bei der letzten Ausgabe 2019 gab es drei DRS-Zonen und 118 Überholmanöver – eine Anzahl, die auf jeder Strecke für große Spannung und Unterhaltung sorgen würde. So sind die Aussagen von Russell nicht unbedingt berechtigt. Die wenigen Überholvorgänge sind wohl dem Wetter und den daraus folgenden Streckenbedingungen zuzurechnen. Sicher wird es bei der Ausgabe 2023 wieder deutlich mehr Überholmanöver geben.

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