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Auto kaufen, leasen oder finanzieren: Was lohnt sich mehr?

  • In RATGEBER
  • 11. November 2022
  • Redaktion
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Ein Auto direkt mit eigenem Geld bezahlen? Das können sich aber nur die wenigsten Menschen leisten. Es stellt sich also die Frage, wie das neue Fahrzeug finanziert wird.

Klassisch, über die Händlerfinanzierung? Per Kredit? Oder doch lieber per Leasing ohne Anzahlung? Entscheidend ist, was der Käufer erwartet.

Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, eines haben sie aber alle gemeinsam: Ein Vergleich hilft dabei, bares Geld zu sparen. Denn es gibt bei Leasing-, Finanzierungs- und Kreditangeboten erhebliche Unterschiede.

Autoleasing

Beim Autoleasing wird das Fahrzeug nicht gekauft, sondern gemietet. Wenn der Vertrag abgelaufen ist, wird das Auto zurück an den Händler gegeben. Dann kann ein neuer Wagen geleast werden. Die meisten Anbieter bieten das Programm mit einer Anzahlung, der sogenannten Sonderzahlung, an. Aber geht es auch ohne? Tatsächlich ja! Damit wird Autokäufern der Einstieg in den Vertrag erleichtert, auch wenn kein Grundkapital vorhanden ist. Wichtig ist, dass die monatlichen Raten im persönlichen Budget liegen.

Die Vorteile von Leasing:

• Der Fahrer hat immer einen Neuwagen zur Verfügung.
• Viele Leasingverträge inkludieren Versicherungen und Serviceleistungen. Da ist dann selbst der Ölwechsel im Preis inbegriffen.
• Leasing ist flexibel, denn die Bindungszeit liegt im Schnitt zwischen 2 und 4 Jahren. Wer gern das Auto wechselt, ist damit gut bedient.
• Freiberufler und Selbstständige haben die Möglichkeit, ihre Leasingraten von der Steuer abzusetzen – Stichpunkt Betriebsausgaben.

Die Nachteile von Leasing:

• Wer sein Fahrzeug gern besitzen möchte, ist mit Leasing schlecht beraten. Das Auto bleibt immer im Besitz des Händlers.
• Kratzer, Beulen und Schäden sorgen am Ende des Leasingvertrags für hohe Kosten bzw. Abzüge vom Gegenwert.
• Wenn sich die finanziellen Bedingungen ändern, muss ein Übernahmepartner für den Leasingvertrag gefunden werden. Eine Kündigung ist vor Ende der Laufzeit unmöglich.
• Die Kilometergrenze darf nicht überschritten werden, da sonst eine hohe Schlusszahlung wartet.

Leasing lohnt sich für alle, die gern flexibel bleiben und nur eine kurzfristige Bindung möchten. Wer hin und wieder ein neues Auto fahren möchte, hat dank Leasing nach kürzester Zeit die Möglichkeit dafür. Da es Leasingangebote auch ohne Anzahlung gibt, ist kein Grundkapital von Nöten. 

Autokauf per Kredit

34 % der Deutschen nehmen einen Kredit für Auto oder Motorrad auf, damit handelt es sich um den häufigsten Verwendungszweck. Die Konditionen für einen klassischen Autokredit bei der Hausbank sind oft günstig, da das Darlehen zweckgebunden vergeben wird. Das Auto wird als Sicherheit bei der Bank hinterlegt, natürlich nur in Form des Fahrzeugscheines. So kann die Bank ohne große Bedenken gute Konditionen anbieten. Ein Vergleich ist dennoch erforderlich, denn manchmal sind Direktbanken bedeutend günstiger als die großen, niedergelassenen Filialbanken.

Vorteile vom Autokredit:

• Günstige Konditionen und Barkaufmöglichkeiten beim Händler.
• Keine Anzahlung nötig, Rückzahlung erfolgt monatlich.
• Freiwillige Restschuldversicherung nimmt die Risiken des Kredits.

Nachteile vom Autokredit:

• Der Autokäufer ist nicht automatisch Besitzer des Fahrzeugs, es gehört der Bank.
• Wenn die Raten nicht mehr bedient werden können, ist das Auto weg.
• Ohne Vergleich sind die Konditionen meist zu hoch.
• Ein vorzeitiger Weiterverkauf des Autos ist während der Kreditlaufzeit ausgeschlossen.

Der Autokredit ist gut geeignet, wenn eine langfristige Einkommenssicherheit besteht. Bei einem teuren Neuwagen kann die Rückzahlung über mehrere Jahre abgetragen werden. Wer allerdings auf Flexibilität setzt, bindet sich mit einem Kredit zu lange. Weder kann das Auto während der Rückzahlungsphase verkauft werden, noch ist ein regelmäßiger Wechsel möglich.

Händlerfinanzierung

Auch direkt beim Händler ist eine Finanzierung des gewünschten Fahrzeugs möglich. Sie funktioniert ähnlich wie der klassische Ratenkredit, allerdings ist der Autohändler mit einer bestimmten Bank verbunden. Der Vertrag muss dann über genau diese Bank abgewickelt werden und das macht sich bei den Konditionen bemerkbar.
Geringe Zinsen gibt es meist nur, wenn es sich um ein ganz bestimmtes Modell handelt, für das gerade Werbung gemacht wird. Ansonsten ist die Händlerfinanzierung oft deutlich teurer als ein klassischer Ratenkredit bei der Bank.

Vorteile der Händlerfinanzierung:

• Einfache Beantragung direkt beim Autohändler vor Ort.
• Für bestimmte Modelle sind günstige Zinsen möglich.
• Alternative 3-Wege-Kredit beim Autokauf abschließbar.

Nachteile der Händlerfinanzierung:

• Bei den meisten Automodellen sind die Konditionen schlechter als beim Ratenkredit.
• Am Ende der 3-Wege-Finanzierung ist eine Anschlussfinanzierung nötig (außer bei Rückgabe).
• Keine Vergleichsmöglichkeiten, da der Händler an eine Bank gebunden ist.

Die Händlerfinanzierung ist für alle Autokäufer geeignet, die sich nicht viel Stress machen möchten. Bequemer Abschluss direkt beim Händler vor Ort, ohne aufwendige Vergleiche.

Durch die 3-Wege-Finanzierung wird ein leasingähnliches Modell geboten, bei dem der Käufer das Auto am Ende der Laufzeit zurückgeben kann. Hier entstehen aber oft höhere Kosten als beim Leasing selbst. Wer es bequem mag und nicht auf das Sparpotenzial schauen möchte, ist mit dieser Variante der Finanzierung gut bedient.

Auto in bar bezahlen

Das Auto in bar zahlen ist nicht immer möglich. Allein 233 Euro gaben die Deutschen 2018 für ihr Auto aus, da bleibt oft nicht genug Geld, um einen Sparpuffer beiseitezulegen. Bei einem Gebrauchtwagenkauf ist es manchmal aber doch möglich, die Kosten komplett zu bezahlen und dann lassen sich auch satte Rabatte aushandeln. Beim Neuwagenkauf in fünfstelliger Höhe ist und bleibt der Barkauf aber eine Seltenheit.

Vorteile vom Barkauf:

• Rabatte von bis zu 10 % beim Händler möglich.
• Keine monatliche Belastung durch Raten, sondern direkt volle Bezahlung.
• Auto kann nach Wunsch jederzeit weiterverkauft werden.
• Das Auto ist direkt im Besitz des Käufers.

Nachteile vom Barkauf:

• Keine inkludierten Versicherungs- und Serviceleistungen.
• Nicht jeder Händler ist bereit, im Preis herunterzugehen.
• Das Bargeld fehlt möglicherweise an anderer Stelle.

 Der Barkauf eignet sich für jene, die ihr Auto sicher behalten wollen. Es geht direkt beim Kauf in den eigenen Besitz über und es entstehen keine Folgekosten durch Raten. Dafür aber das gesamte Ersparte einzusetzen, kann ein Risiko sein. Wenn unvorhergesehene Situationen eintreten, fehlt das Geld womöglich an anderer Stelle.

Fazit: Für die richtige Bezahlungsart entscheiden

Es gibt nicht „die eine“ Bezahlungsmethode für jeden. Beim Autokauf ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu beachten. Flexible Menschen setzen auf Leasing, Sparfüchse bezahlen ihren Gebrauchtwagen lieber Bar. Ein umfangreicher Vergleich hilft dabei, die richtige Methode zu finden.

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