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Sonst noch was? - Am Ende ist es egal

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  • 22. Januar 2023, 08:19 Uhr
  • Günter Weigel/SP-X
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Sonst noch was? Foto: SPX

Wer im Liegen auf dem Lastenrad Fußball guckt, ist selbst schuld. Außer, er hält dabei am Straßenrand und wird von einem Tesla übersehen. Das kann dann in einem Ford Mustang enden.

Die anderen sind schuld. Jedenfalls dann, wenn es um Verkehrsunfälle oder riskante Vorfälle im Straßenverkehr geht. Fast 60 Prozent der befragten deutschen Autofahrer sahen jedenfalls in den anderen Verkehrsteilnehmern jene Rüpel, die Unfälle oder gefährliche Situationen verursachen. Immerhin jeder Fünfte sah sich aber selbst als Risiko. Das nennt man wohl Selbsteinsicht.

Womit wir ohne lange Umwege bei Tesla wären. Wie wir einem Bericht der New York Times entnehmen konnten, sehen Elon Musk und seine Softwareentwickler zuerst einmal alle anderen als Risiko im Straßenverkehr; Risiken, die es mit Hilfe von intelligenter und lernender Software im Auto zu minimieren gilt.

Und ein kleines bisschen ist man aktuell auch noch selbst schuld an dem einen oder anderen Unfall, weil die Software eben noch nicht ganz ausgelernt hat. Etwaige Todesfälle seien dabei billigend in Kauf zu nehmen für das große Ganze, dass dermaleinst zu komplett sicheren Straßen führen werde. Aktuell verursacht die KI von Tesla wohl ungefähr einen Unfall pro Tag, viele davon lassen sich reproduzieren und manche Fehler wurden im Laufe der Zeit mit den allfälligen Updates auch tatsächlich schon behoben. Grundsätzlich ist der Kunde aber immer der Tester der Beta-Version und manch einer bezahlt dieses Privileg eben mit dem verfrühten Ableben im Dienst der guten Sache. Allerdings finden manche der Hinterblieben das nicht ganz so großartig. Jedenfalls stehen gerade ein paar Klagen an, auf deren Ergebnis wir sehr gespannt sind.

Eher unterhaltsam als spannend ist der Gesetzentwurf, den einige Abgeordnete im schönen Wyoming eingebracht haben. Der US-Staat hat zwar nur rund eine halbe Million Einwohner, dafür aber jede Menge Öl und Gas. Die Abgeordneten wollen deshalb per Gesetz den Verkauf von E-Autos bis 2035 schlichtweg verbieten. Und zwar weniger, weil E-Autos kein Öl verbrauchen, sondern als Retourkutsche. Senator Jim Anderson erklärte gegenüber ,,Cowboy State Daily" nämlich, er habe die Resolution eingebracht, ,,um gegen Verbote für den Verkauf neuer Autos mit Verbrennungsmotoren in Staaten wie Kalifornien und New York vorzugehen". Das wird die Autobranche mächtig beunruhigen.

Derweil ist es BMW gelungen, die großen Displayflächen in aktuellen Autos sinnvoll zu füllen. Man kann darauf jetzt Fußball gucken, was uns grundsätzlich freut, weil wir so auch unterwegs nicht auf die Spiele des FC Bayern verzichten müssten, wenn wir denn so ein Auto fahren würden. Aber erstens fahren wir gerade keinen 7er, schon gar nicht, während ein Spiel läuft und ohnehin gibt es ein paar Einschränkungen. Es wird alle 14 Tage nur ein Spiel gezeigt, dabei spielt die Liga jede Woche und aussuchen kann man sich das Spiel wohl auch nicht. Zudem klappt das Ganze nur im Stand. Dafür, liebe BMW-Lizenzeinkäufer, braucht man üblicherweise kein Auto mit Display, ein Tablet tut es auch und zeigt alle Spiele. Unseres jedenfalls.

Sogar außerhalb des Autos. Auch wenn man zum Beispiel mit einem Lastenrad in der Natur unterwegs ist. Wie derlei geht, hat gerade die Firma Space-Camper auf der CMT gezeigt. Ihr Lastenrad lässt sich so umgestalten, dass man darin oder besser gesagt, darauf übernachten kann. Das klappt sicher ganz toll, wir wollen es aber selbst lieber doch nicht ausprobieren. Wie uns überhaupt die diversen Liegeoptionen in Autos nur bedingt gefallen. Wir haben gerne mal Rücken.

Für die Phase des Daseins, wo einem final nichts mehr wehtut, hat dieser Tage ein britischer Auto-Veredler ein Auto mit Liegeoption vorgestellt. Der Mustang Mach-e als Zeremonienfahrzeug erinnert ein wenig an den Jaguar E-Type, den 1971 der leicht depressive Protagonist in ,,Harald und Maude" zu einem Leichenwagen umbaute. Wie es im Mustang mit dem Fußball gucken während der Fahrt oder im Stand klappt, wissen wir nicht. Wer Schuld hat auch nicht. Dem oder der Liegenden dürfte es sowieso egal sein. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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