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Panorama: Werksabholung Mercedes G-Klasse in Graz - Dreck lass nach

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Selbstabholer zahlen drauf: 3.000 Euro kostet die Tour Foto: Mercedes-Benz

Von wegen blitzblank polierter Lack: Wer seine neue G-Klasse im Werk in Graz abholt, der erlebt eine Schlammschlacht sondergleichen.  

Es staubt, der Schotter fliegt im weiten Bogen und das brackige Wasser steht kniehoch - und ausgerechnet hier soll die G-Klasse ihre Jungfernfahrt machen: Wer zur Werksabholung des Geländewagens nach Graz kommt, der braucht starke Nerven. Denn nicht nur, dass er stolze 3.000 Euro bezahlen muss, wenn er dem Hersteller den Weg abnimmt und seinen Neuwagen selbst nach Hause fährt. Nein, er erlebt auch, wie die Entwickler den hartgesottensten aller Geländewagen mit Stern kurz vor der Auslieferung noch einmal richtig ran nehmen - und er dabei dreckiger wird, als man es einem Auto mit sechsstelligem Preisschild sonst je zumuten würde.

,,Damit haben wir ein ,,Muss" für jeden G-Klasse Enthusiasten kreiert", sagt Peter Schoren, der Produktmanagement und Vertrieb der G-Klasse leitet. ,,Hier erleben Fans hautnah, wofür die Ikone gebaut wurde - die anspruchsvollsten und extremsten Herausforderungen. Von 100% Steigung bis hin zu 35 Grad Schräglage und bei Wasser- und Schlammdurchfahrten zeigt sich der G im G-Class Experience Center von seiner wildesten Seite."  

Los geht das Erlebnis für zwei Personen, das - EU hin und Schengen her - aufgrund arg komplizierter Steuerregeln bislang nur deutsche Endkunden buchen können, mit einer Übernachtung und einem Abendessen in der Grazer Innenstadt, bevor ein exklusiver Shuttle die Kunden am Morgen danach auf die Rückseite des Grazer Flughafens bringt. Dort, wo noch bis vor ein paar Jahren die österreichischen Luftstreitkräfte ihre Piloten trainiert haben, hat Mercedes vor knapp fünf Jahren ein einzigartiges Experience Center aufgebaut, das allein der G-Klasse gewidmet ist. Auf 100.000 Quadratmetern ist ein Spielplatz entstanden, in dem sich der seit jetzt 40 Jahren gebaute Bestseller aus dem Werk am anderen Ende der Stadt von seiner besten Seite zeigen kann.

Deshalb gibt es hier im dichten Wald nicht nur den Offroad-Parcours, der fast ein wenig an Dschungelpisten in Afrika oder Südamerika erinnert. Es gibt auch einen gewaltigen Schotterhügel mit extremen Steigungen und Treppen, auf dem die G-Klasse zum Gipfelstürmer wird. Es gibt eine asphaltierte Handlingstrecke, auf der die G-Klasse mit brüllendem Auspuff und quietschenden Reifen beweisen kann, dass sie mittlerweile auch auf der Straße eine gute Figur macht und das AMG-Logo nicht nur eine Art zweites Preisschild ist. Und vor allem gibt es den ,,Iron Schöckl" - eine stählerne Berg- und Talbahn, die all jene Herausforderungen nachahmt, die der Grazer Hausberg am Horizont für die Prototypen aus der Entwicklung bereithält. Denn seit dem ersten Tag sind die Ingenieure der G-Klasse dort immer und immer wieder auf den diversen Pisten hinauf zum Gipfel unterwegs, um neue Details, kommende Technologien wie derzeit zum Beispiel den Elektroantrieb zu erproben und die Qualität abzusichern.

Wie die ihren Weg ins Fahrzeug finden, das erleben die Kunden bei einer Werksführung, bevor es in der G Base noch einen Imbiss gibt - stilvoll serviert auf eigenem G-Klasse-Geschirr, das bei den Gästen so begehrt ist, dass Mercedes es über kurz oder lang ins Zubehörprogramm aufnehmen muss, wenn sie in Graz nicht ständig Ersatzbeschaffung betreiben und ihre solvente Kundschaft des - nun ja - Diebstahls bezichtigen wollen. Frisch gestärkt geht es dann in den zweiten Teil des Tages, wo die G-Klasse im Schlamm suhlt und ordentlich Staub fressen muss, bevor der Ausflug an die G-burtsstätte des Klassikers endlich in jenem Glas-Kubus endet, in dem der Neuwagen zur Übergabe bereitsteht.

Zwar erleben die Kunden die G-Klasse im Experience-Center in all ihren Facetten und vielleicht zum ersten und einzigen Mal auch im harten Geländeeinsatz. Doch auch bei der wahrscheinlich schmutzigsten Neuwagen-Übergabe der Welt bleibt der Glanz natürlich nicht auf der Strecke, versprechen die Schwaben. Denn für alle Demofahrten nehmen sie hier Prototypen und Vorserienfahrzeuge. Und wenn die eigene G-Klasse am Ende des Programms im Glaskasten zur Übergabe bereitgestellt wird, dann sieht sie aus, wie sich das für diesen Anlass geziemt - und glänzt wie am ersten Tag.

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