Der November ist der perfekte Monat, um tee- oder kaffeetrinkend eine innige Beziehung zu seinem Sofa aufzubauen. Für alle, die stattdessen Autofahren müssen, haben wir ein paar Tipps parat.
Für die kommenden Tage kündigen sich erste Vorboten des nahenden Winters an. Mancherorts sinken die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt. Hinzu kommen Schnee und Glätte. Autofahrer sollten darauf vorbereitet sein.
Der weit überwiegende Teil der in Deutschland zugelassenen Pkw wird noch vom klassischen Verbrennungsmotor angetrieben, der zum Winter hin nach einem Frostschutz-Check seiner Kühlflüssigkeit verlangt. Der Besuch einer Werkstatt ist dafür nicht zwingend nötig. Wer das Kühlsystem frostsicher machen will, kann mit einem Frostschutzmesser auch selbst nachmessen. Einfache Geräte zur Bestimmung der Frostschutzkonzentration kosten nur wenige Euro. Im Idealfall deckt der Frostschutz Temperaturen bis minus 40 Grad ab. Wird dieser Wert nicht erreicht, berechnet man anhand der auf dem Gebinde befindlichen Umrechnungstabelle das nötige Mischungsverhältnis und füllt das Frostschutzmittel entsprechend nach. Beim Kauf des Frostschutzmittels sollte man auf die Farbe der im Kühlsystem vorhandenen Flüssigkeit achten, da unterschiedliche Mittel sich oft nicht gut vermischen. Wichtig außerdem: Den Deckel zum Kühlmittel-Ausgleichsbehälter nur bei kaltem Motor aufdrehen, da sonst Verbrühungsgefahr besteht.
Darüber hinaus muss die Flüssigkeit zur Scheiben- und Scheinwerferreinigung frostsicher sein. Da sich hier der Frostschutzgehalt nicht über eine Messung ermitteln lässt, ist ein Komplettaustausch von Sommer- zu Wintermischung sinnvoll. Nach der Feststellung der Frostsicherheit durch die entsprechende Einfüllmenge bzw. dem entsprechenden Mischungsverhältnis (laut Beschreibung der Verpackungseinheit) empfiehlt es sich, die Reinigungsfunktion mehrfach zu betätigen, um die Flüssigkeit in den Leitungen und Düsen zu erneuern und hier ein Einfrieren zu verhindern. Anschließen kann es nicht schaden, noch einmal im Handbetrieb die Scheinwerfer zu säubern.
Die Scheibenwischer sollten ebenfalls ein wenig Fürsorge erhalten. Die Wischerblätter lassen sich gut mit einem weichen Tuch entlang der Gummilippe säubern. Zeigen sich dabei Risse oder andere physische Schäden, empfiehlt sich ein Tausch der Wischblätter. Falls diese aufgrund von Vereisung an der Windschutzscheibe haften, sollten sie erst nach dem Entfrosten betätigt und keinesfalls mit Gewalt gelöst werden, da sonst die Gummilippe Schaden nehmen kann. Präventiv empfiehlt es sich für Laternenparker, ein Stück Karton oder spezielle Folien unter die Scheibenwischer zu legen. Die Scheibe bleibt so eisfrei, was auch ein Festfrieren der Wischer verhindert.
Die Gummidichtungen in den Türen können durch Frost ebenfalls Schaden nehmen und in seltenen Fällen sogar die Türen festfrieren. Um beides zu verhindern, sollten die Dichtungsgummis nach einer Reinigung zusätzlich noch mit Hirschtalg, Vaseline oder spezielle Gummipflegemitteln eingerieben werden. Lässt sich das Auto noch klassisch nur per Metallschlüssel öffnen, sollte zum Winter hin das entsprechende Türschloss mit Grafitspray oder einem speziellen Öl gegen das Einfrieren geschützt werden. Wer das Türschloss nutzt, sollte im Winter einen Türschlossenteiser griffbereit mitführen.
Beachtung verdient auch die Starterbatterie. Zu Beginn der kalten Jahreszeit sollte geprüft werden, ob sie noch über genügend Spannung verfügt. Viele Werkstätten bieten diesen Service kostenlos an. Mit entsprechendem Ladegerät mit Prüffunktion oder Spannungsprüfer kann man diesen Check auch in Eigenregie durchführen. Die Prüfung sollte jedoch möglichst nicht direkt nach einer Fahrt geschehen, da die Batterie dann aufgeladen ist. Idealerweise wird das Messgerät nach einigen Stunden Ruhe an die Batterie angeschlossen. Zeigt das Prüfgerät einen Wert von 12,4 bis 12,7 Volt an, ist die Batterie in Ordnung. Liegt der Wert unterhalb von 12 Volt, empfiehlt sich der Batterietausch.
Frostige Temperaturen stellen selbst fitte Batterien vor besondere Herausforderungen. Das Heizen der Front- und Heckscheibe, Sitzheizung, Gebläse und Klimaanlage kann auch funktionstüchtige Batterien übermäßig stark belasten. Wer sein Fahrzeug startet, sollte daher möglichst diese Verbraucher zunächst ausgeschaltet lassen. Das gilt besonders für die Fahrzeuge, die nicht in einer warmen Garage stehen. Erst wenn der Motor läuft, werden diese Funktionen aktiviert. Wer nur kurze Strecken zurücklegt, sollte zudem bei kalten Temperaturen stromintensive Verbraucher wie die Heck- und Frontscheibenheizung nicht durchlaufen lassen. Am besten werden sie, nachdem sie ihren Dienst verrichtet haben, wieder ausgeschaltet. Wird das Auto im Winter nur für kurze Strecken genutzt, hat die Lichtmaschine meist nicht genügend Zeit hat, die Batterie während der Fahrt nachzuladen. Auch dies kann einen frühzeitigen Tod des Stromspeichers provozieren.
Nicht vergessen darf man natürlich die Reifen. Wenn das Fahrzeug nicht auf Ganzjahresreifen steht, sollte man sich um einen Satz Winterreifen kümmern, bevor der erste Schnee fällt. Sind Winterreifen vorhanden, sollte ihr Zustand geprüft werden. Unter anderem sollten diese über eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimeter verfügen.
Außerdem sollten im Winter einige praktische Dinge im Auto nicht fehlen. Dazu zählen etwa ein Eiskratzer, eine warme Decke und Handschuhe.