Alle mal mitsingen: „Alle Jahre wieder, kommt das…“. Nee, Weihnachten kommt zwar auch, aber es dauert bis dahin noch ein paar Tage. Bis dahin kommt aber schon mal die zugehörige Jahreszeit mit den üblichen Folgen.
Diese Woche gabs Schnee in Teilen von Deutschland, oder, wie ein lokaler Nachrichtenkanal postete „Spass uff der Gass“. Es ist immer wieder erstaunlich, wie flach die Lernkurve mancher Autofahrer ausfällt, wenn es um die passende Bereifung geht. Bei einigen Speditionen spricht man sogar weniger von einer Kurve, als von einer abschüssigen Strecke.
Das gilt auch für jenen Busunternehmer, dessen Fahrer den Schulbus nebst Kindern in den Straßengraben manövrierte, weil es ein wenig rutschig war. Jedenfalls genügen wenige Lkw, um viel befahrene Bundesstraßen im ländlichen Raum nebst Ausweichstrecken zum Stillstand zu bringen. Und das nur, weil man die Korrelation zwischen Wettervorhersage und Fahrzeugausrüstung nicht hinbekommt, so rein intellektuell.
So füllen sich dann die Newsspalten der lokalen Warnkanäle mit Verkehrsbehinderungen durch Unfälle, querstehende Autos und Lkw, die den kleinsten Hügel nicht hochkommen. Zum Glück gingen wenigstens alle Unfälle - zumindest in unserer Region - ohne ernsthafte Verletzungen aus. Wenn sich jetzt jemand rausredet, dass er ja gerne schon auf Winterreifen gewechselt wäre, aber die Werkstatt einfach keine Termine mehr gehabt hätte, mag das zwar sein, aber dann lässt man das Auto eben mal stehen. Es steht am Ende ja sowieso – entweder auf dem Parkplatz oder im Straßengraben.
Dort landete auch ein E-Auto, was die bergenden Abschlepper gleich dazu veranlasste, vorsichtshalber auch die Feuerwehr zu rufen. Man weiß ja nie. Dabei weiß zumindest der TÜV inzwischen, dass E-Autos in Summe ungefähr genau zuverlässig oder eben unzuverlässig sind wie andere Autos auch, nur die Art der festgestellten Mängel unterscheidet sich. So stellen sich im Laufe des Autolebens eher Punkte wie Radaufhängungen oder Federungen als Schwächen heraus, und nicht etwa die elektrischen Teile. Das schlechteste geprüfte Modell kommt übrigen von unserem Freund Elon. Der hätte also eigentlich noch andere Dinge zu erledigen als den Hilfsclown im amerikanischen Staatszirkus zu geben. Aber wir schweifen ab.
Die Batterien sind übrigens kein Thema im realen E-Auto-Alltag. Anders als an den Stammtischen erzählt, halten die sogar besser und altern weniger als es die eigenen Hersteller erwartet haben. Nach etlichen Jahren und Laufleistungen von 200.000 Kilometern und mehr lag bei 7.000 untersuchten Fahrzeugen die Batterie noch bei gut 90 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit. Wenn sich das mal bis an die letzten Stammtische rumgesprochen hat, sollte die deutsche Verkaufsdelle in Sachen Stromautos wieder ausgebügelt sein.
Dann wäre es noch schön, wenn die vielen angedachten kleinen Autos denn auch kämen. Wir prognostizieren nämlich, dass die aktuell vorgestellten großen SUVs und Power-Crossover mit 500 PS und mehr nicht wirklich das Zeug zum Massenauto haben werden. Das wiederum sollte sich vielleicht mal an den Vorstandsstammtischen herumsprechen, wenn es denn derlei gibt. Wir sind jedenfalls gespannt, wie sich auf diesen Ebenen die Lernkurven entwickeln. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.