Ratgeber

Sind intelligente Autos ein Risiko für Hackerangriffe?

  • In RATGEBER
  • 22. Februar 2021
  • Redaktion
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@ noelsch (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Smarte Autos werden immer beliebter, ermöglichen sie doch unterwegs tolle Hilfe und Unterhaltung. Die Chancen, die solch ein intelligentes Auto bietet, sind natürlich sehr vielfältig und werden immer weiter ausgebaut. Nichtsdestotrotz können auch Hacker das System ausnutzen und je nach Fortschritt des smarten Autos auch enormen Schaden – körperlicher, materieller und finanzieller Art – anrichten.

Autoalarm als Sicherheitslücke

Die smarten Alarme in Fahrzeugen können ein großes Sicherheitsrisiko beherbergen. Bei dieser Sicherheitslücke sind es vorwiegend die IDORS-Probleme, die gefährlich werden können. So ist es Hackern möglich, den Alarm zu deaktivieren, mithilfe der GPS-Daten den Standort zu erhalten, Türen zu entriegeln und in einzelnen Fällen soll es ihnen sogar möglich gewesen sein, den Motor abzustellen.

Schlüsselanhänger als Problem

Die Key Fobs mit RFID-Empfänger werden sehr häufig für einen Relais-Angriff genutzt. So können die smarten Autos ganz einfach gekapert werden, indem das Signal des Schlüssels zum Auto erfasst wird und dieses entsprechend entsperrt werden kann. Und ist es einmal entsperrt, so kann man das Fahrzeug auch starten und klauen. Dieses Sicherheitsproblem haben aber nicht nur intelligente Autos, sondern alle Fahrzeuge, die durch eine solche Signalöffnung geöffnet werden können.

Mit OBD II Daten auslesen

Eigentlich hilft der On-Board-Diagnoseanschluss als Kommunikationsmöglichkeit zwischen Fahrzeugcomputer und Mechaniker. Da dieser Anschluss aber direkten Zugriff erhält, und dies durch das Umgehen von Sicherheitsmaßnahmen, ist es natürlich ein sehr einfacher Weg, um ein Fahrzeug zu hacken. Der OBD-Port ist in vielen Fahrzeugen bereits Standard, da auch immer mehr Elektronik verbaut wird.

Wie kann man das eigene Fahrzeug vor Hackerangriffen schützen?

Ein optimaler Schutz geht immer von Technik und Mensch aus. Wurde doch ein Tesla gehackt, weil der Fahrer eine App heruntergeladen hatte, die ihm ein Geschenk eines kostenlosen Essens im Nachbar-Restaurant vorgaukelte, in Wahrheit aber die Daten für die Tesla-App abfing. Aber auch die Technik selbst lässt einen manchmal im Stich und gerade hier muss der Mensch eingreifen und muss erneut die Oberhand über die Technik behalten.

Nutzen eines Virtual Private Networks

Es ist sehr einfach, sich mit einem VPN zu verbinden. Das Verschlüsseln einer Verbindung mit VPN hilft, während der WLAN-Verbindung das Netzwerk zu sichern. Das VP-Netzwerk verbirgt die eigene IP-Adresse und stellt eine sichere und verschlüsselte Verbindung her. So wird der Datenschutz gewährleistet und die Hacker können die Informationen nicht mehr so einfach abgreifen.

Deaktivieren von Nicht-genutzten Services

Ähnlich wie am Computer und Smartphone, sollten auch bei einem intelligenten Auto die Services deaktiviert werden, die man nicht benötigt. Wird das Bluetooth im Fahrzeug nicht genutzt, so sollte es auch nicht eingeschaltet sein. Je weniger Konnektivitätsanschlüsse aktiv (und offen) sind, desto weniger Angriffsfläche gibt es für Hacker.

RFID-Schlüssel mit Alufolie schützen

Bei Geldbörsen und Kreditkartenhaltern ist der RFID-Schutz schon sehr weit verbreitet. Beim Autoschlüssel vergessen viele diese Möglichkeit, obwohl es so einfach ist. Der Anhänger des Schlüssels muss einfach mit Aluminiumfolie abgedeckt werden und schon kann das Signal nicht mehr abgefangen werden.

Software up-to-date halten

Autohersteller stecken viel Zeit und Kraft in regelmäßige Software-Updates für ihre Fahrzeuge. Hier ist wichtig, dass man diese Updates als Fahrer auch nutzt und sie regelmäßig aufspielt. Entscheidend kann aber auch sein, wie Hersteller ihre Updates anbieten – auch dies sollte vor einem Kauf abgeklärt werden; jedes Mal in eine Werkstatt zu fahren, um ein Update zu erhalten, kann Zeit, Nerven und Geld kosten.

Fazit

Smarte Autos sind eine kleine Revolution und nicht nur Tesla ist hier einer der großen Sieger. Aber je mehr Elektronik verbaut wird und desto smarter ein Fahrzeug wird, desto einfacher ist es auch, Sicherheitslücken zu entdecken. Bei Fahrzeugen können die Lücken sehr gefährlich werden, wenn Eindringlinge sich ins System hacken, Daten klauen oder sogar die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen.

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