Vernetzung

Projekt "Drive C2X": Das vernetzte Autofahren

Noch immer schreckt das Wort "Vernetzung" die Autofahrer auf. Nicht wenige denken bei diesen "intelligenten" Systemen in ihrem Auto zunächst an Überwachung und Datenklau. Doch die Befürworter behaupten: Diese moderne Technik verbessert die Verkehrssicherheit und sorgt für ein entspanntes und ökonomisches Autofahren. Das hat jetzt das Projekt "Drive C2X" mit dem vernetzten Autofahren auf europäischer Ebene in Feldtests untersucht. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für die europaweite Einführung dieser Technik liefern. Die Projektkosten belaufen sich auf insgesamt 18,6 Millionen Euro, die Europäische Union hat sich mit 12,4 Millionen Euro beteiligt.

Wichtigste Erkenntnis von "Drive C2X": Hochgerechnet auf eine theoretische Ausstattungsquote von 100 Prozent könnte beispielsweise die Funktion Verkehrszeichenassistent/-warnung im Durchschnitt 13 Prozent aller Verkehrsunfälle vermeiden. Die Funktion Wetterwarnung würde zu etwa 5 Prozent weniger Verletzten im Straßenverkehr führen, so der vorgestellte Forschungsbericht. Ob diese Zahlen in Theorie und Praxis letztlich übereinstimmen, darf zumindest bezweifelt werden.

"C2X" steht für "Car to X". Und wie funktioniert die Car-to-X-Kommunikation? Bei dieser Technik werden Straßenbetreiber, Infrastruktur, Fahrzeuge und Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer miteinander vernetzt. Das soll eine effiziente und auch sichere Fahrt ermöglichen. So werden die Verkehrsteilnehmer in Verbindung mit Fahrerassistenz-Systemen beispielsweise über Hindernisse auf der Straße, Gefahrenbremsungen vorausfahrender Wagen oder über die Verkehrslage an der nächsten Baustelle informiert.

Die Untersuchungen zeigten eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern. In den Tests reagierten alle Fahrer wie erwartet auf die Informationen und Warnungen des Systems. Die Funktionen Verkehrszeichenassistent/-warnung (IVS) und Wetterwarnung (WW) haben das größte Potenzial zur Vermeidung schwerer Unfälle beigetragen. Mehr als 750 Autofahrer testeten in den vergangenen Monaten in Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden und Deutschland die Anwendungen.

Die Technik der Car-to-X-Kommunikation habe unter Alltagsbedingungen und im Simulationslabor unter Extrembedingungen ihre Tauglichkeit bewiesen, betonte Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). "Wir gehen davon aus, dass mit wachsender Durchdringung der Flotten immer mehr Funktionen nutzbar sein werden - gerade was Sicherheit, Komfort, Effizienz und Verkehrsfluss angeht." Voraussetzung dafür sei ein einheitlicher Standard der Infrastruktur und eine breite Markteinführung der fahrzeugseitigen Komponenten. Und bis das soweit ist, wird munter weiter getestet.

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