Automobilindustrie

Tageszulassungen bedrohen das Neuwagen-Geschäft

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  • 30. September 2014, 12:50 Uhr
  • Wolfgang Peters (vm)

Junge Autos aus zweiter Hand werden immer billiger, und die Restwerte der Gebrauchten am Markt stürzen ab. Gleichzeitig gerät das Neuwagen-Geschäft durch attraktive Alternativen von jungen Gebraucht-Autos stärker unter Druck als je zuvor. Das sind nach den Ergebnissen einer Studie des Schwacke -Mutterkonzerns EurotaxGlass's International die Folgen der aggressiven Verkaufstaktik von Neuwagenhändlern und Autoherstellern. Sie versuchen seit Jahren mit sogenannten Tages-Zulassungen, Vorführwagen und Verkäufen aus dem Mietwagen- und Leasinggeschäft ihre Verkäufe und Zulassungszahlen zu verbessern oder sogar zu manipulieren.

Deshalb sinken laut Schwacke die Gebrauchtfahrzeug-Restwerte spürbar und führen zu hohen finanziellen Risiken im Flottengeschäft. Denn die sinkenden Restwerte müssten im Großkunden und Leasinggeschäft ausgeglichen werden. Die aktuelle Studie beziffert den daraus entstehenden, möglichen Schaden allein für die Hersteller in Deutschland im Flottengeschäft auf bis zu 428 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren.

Bei manchen Marken übersteigt die Quote der Kurzzeit-Zulassungen an den gesamten Zulassungszahlen bereits die 50-Prozent-Marke. Laut der Schwacke-Studie sind junge Gebrauchtwagen aus den Flotten der Mietwagenanbieter eine gute Alternative zum Neuwagen. Auch dadurch geraten die Neuwagenpreise stärker unter Druck. Die Hersteller sollten ihr Verhalten bei den Kurzzeit-Zulassungen überprüfen. Denn sinkende Restwerte schadeten dem Marken-Image.

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