News

Harley-Davidson Roadster - Macht ihrem Namen Ehre

  • In NEWS
  • 3. Mai 2016, 15:08 Uhr
  • Ulf Böhringer/SP-X

Neue Fahrwerksqualität mit größerer Schräglagenfreiheit: Die Roadster ist die sportlichste der Sportster-Schwestern.

Tropez. Harley-Davidson krönt seine Sportster-Baureihe mit der neuen Roadster-Variante (ab 12.705 Euro), die sich besonders reduziert und dadurch auch sportlicher gibt. Die für eine Harley Sportster neue Fahrwerksqualität verdankt sie unter anderem einer Upside-down-Telegabel an der Front und neuen hinteren Federelementen. Letztere sorgen in Verbindung mit etwas mehr Federweg für eine mit bis zu 31 Grad spürbar größere Schräglagenfreiheit, so dass diese Sportster-Version ihrem Namen deutlich mehr Ehre macht als ihre Schwestern.
 
Motor, Rahmen und der 12,5 Liter-Tank in seiner charakteristischen Sportster-Form entsprechen auch bei der neuen Roadster dem Grundprinzip dieser Baureihe. 1.202 Kubikzentimeter beträgt der Hubraum des Langhubers, 49 kW/67 PS die Leistungsausbeute. Wer flott unterwegs sein möchte, muss viel schalten, um die Drehzahlmessernadel möglichst stets zwischen 3.000 und 4.500 Umdrehungen halten zu können. Wem entspanntes Cruisen liegt, der wird gut bedient: Ab 1.500 U/min nimmt der V2 sauber Gas an und gibt sich auch recht kultiviert.
 
Die Roadster lässt sich erfreulich zügig um Kurven steuern, solang diese nicht Haarnadel-Niveau erreichen - bis der forsche Fahrer dann doch durch laut kratzende Fußrasten daran erinnert wird, dass auch diese Harley kein Racer ist. Die verbesserten Federbeine wie auch die Upside-down-Gabel mit progressiven Federn verrichten ihre Arbeit ordentlich; kurze, harte Stöße mögen beide jedoch nicht - und des Fahrers Hände bzw. Bandscheiben ebenso wenig. Die Dreischeiben-Bremsanlage mit serienmäßigem ABS erfüllt ihren Dienst unauffällig.
 
Prima funktionieren die selbstrückstellenden Blinker, sehr gut gelöst ist die Bedienlogik der Lenkerschalter. Das schlüssellose (Keyless-) Startsystem, erstmals in einer Sportster verwendet, funktioniert ebenfalls astrein. Danebengegangen ist allerdings die Gestaltung des neuen Zentralinstruments, das nur bei voll draufknallender Sonne oder bei Dunkelheit ablesbar ist. Ein noch größeres Ärgernis sind die Fahrerfußrasten: Erstens fehlt ihnen eine Feder, die sie vor dem unbeabsichtigten Hochklappen bewahrt, zweitens ragen sie exakt an jenem Platz so weit nach außen, dass es beim Anhalten stets höchster Konzentration bedarf, um den Fuß sicher auf dem Boden zu platzieren.
 
Die Roadster ist Mitglied von Harley-Davidsons 2008 eingeführter Dark-Custom-Familie. Darunter sind Motorräder zu verstehen, die einerseits nicht mehr aufweisen, als man zum Fahren wirklich braucht, die aber andererseits zugleich vielerlei optische Veränderungen erlauben. Mit einem Preis von - je nach Lackierung - 12.705 bis 13.285 Euro verlangt Harley-Davidson nicht wenig Geld für ein Bike, das in dieser Konfiguration nur in diesem Jahr angeboten werden kann, denn es ist noch nicht nach der neuen Euro-4-Emissionsnorm homologiert.
 
 
 
 
 
 
 
 

STARTSEITE