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Tradition: 60 Jahre Strandautos - Spaßmobile, die Lust auf Meer machen

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  • 25. Juli 2016, 12:04 Uhr
  • Wolfram Nickel/SP-X

Heute sind es fröhliche Freizeitgefährte wie der Citroen E-Méhari und der VW Beetle Dune, die ein Grinsen ins Gesicht aller Sonnenhungrigen zaubern. Tatsächlich avancierten die Strandautos aber schon in den 1950er Jahren zum Accessoire der Surfer und der High Society. Gleich ob Fiat Jolly, Mini Moke, Citroen Méhari oder VW Buggy.

Sommer 1956 an der Riviera: Es war heiß, die Sonne brannte und die Strände von San Remo bis Saint Tropez zogen die Menschenmassen geradezu magnetisch an. Darunter nicht wenige Multimillionäre, die auf ihren Mega-Yachten durchs Mittelmeer kreuzten und denen es an nichts zu fehlen schien. Außer an einem schicken automobilen Beiboot für den Land- bzw. Strandgang, wie der legendäre Automobildesigner Pininfarina und Gianni Agnelli, der Enkel des Fiat-Gründers Giovanni Agnelli, fast zeitgleich feststellten.

Gefragt war ein kleiner, verführerischer und doch praktischer Hingucker, ganz so wie der gerade in Mode gekommene Strand-Bikini. Pininfarina präsentierte deshalb in Paris den Fiat 600 Eden Roc. Basierend auf dem originellen Microvan Fiat Multipla sollte der als vollkommen offenes Cabrio - ohne Türen und Verdeck - konzipierte Kunststoffflitzer die Schönen und Reichen zum Beachclub chauffieren. Ein unwiderstehliches Strandauto, befand sogar Henry Ford II in Detroit und ließ sich den Eden Roc liefern.

Dagegen animierte Agnelli die Carrozzeria Ghia zum Bau der fröhlichen Fiat 500 und 600 Jolly, die bis nach Amerika Sand aufwirbelten. Echte automobile Motorboote fürs Meer waren ab 1959 die deutschen Amphicars, während Mini Moke, Citroen Méhari, Renault 4 und Rodeo in den 1960er und 1970er Jahren zusätzlich als Nutzfahrzeuge dienten. Letztlich brillierten sie aber ebenfalls als Lieblinge des Jetsets und als unkonventionelle Spaßmobile, so wie die Flut der Buggies auf VW-Käfer-Basis. Heute ist es der batteriebetriebene Citroen E-Méhari, der die Idee des leichten Surfboard-Shuttles wiederbelebt, während der VW Beetle Dune an die Tradition der Dünenrenner erinnert.

Tatsächlich war es vor 60 Jahren deutlich leichter, legal durch Dünen- und Strandterrains zu fahren. Aber auch heute finden sich für das abwaschbare E-Mobil von Citroen oder den höher gelegten Beetle Dune noch Autostrände an europäischen Küsten, um im Meer dort geparkter konventioneller Pkw bunte Akzente zu setzen. Die goldene Ära der stylishen Sommer-Sonne-Strandfahrzeuge der schillernden Fifities und Swinging Sixties lässt sich jedoch nicht mehr zurückholen.

Damals, als die Beachcars zum unverzichtbaren Accessoire von Jetset, Playboys, Hippies, Surfern, Industriemagnaten, Fürsten und Königen wurden. Gleich ob Aristoteles Onassis, Fürstin Gracia Patricia von Monaco oder Beatrix, die angehende Königin der Niederlande, sie alle setzten ebenso wie die US-Leinwandmegastars Mae West, Mary Pickford, John Wayne und Yul Brynner sowie US-Präsident Lyndon B. Johnson auf das Flair von Fiat Jolly, Gamine & Co. mit ihren rustikalen Korbsesseln, luftigen Segeltuchdächern und bootsähnlichen Plastikrümpfen.

Ein globaler Trend, made in Italy. Gianni Agnelli, ausgewiesener Ferrari-Fan und bereits Fiat-Vizepräsident, liebte nicht nur seine Yachten und Schwimmausflüge vom Hubschrauber aus, sondern auch die kleinen Heckmotor-Minis 600 und 500 Nuova, die er deshalb von Ghia zu perfekten Beachtoys für Badegänge und Bistrobesuche umbauen ließ. Was Agnelli - von vielen als ,,wahrer König Italiens" betrachtet - für gut befand, war sofort en vogue. Auch in Amerika, wohin Agnelli regelmäßig reiste. So flutete eine Welle feiner und origineller Strandautos von Karosserieschneidern wie Fissore, Vignale und Michelotti zuerst die automobilen Modemessen in Turin und Paris, dann die Cote d'Azur und schließlich Catalina Island vor Kaliforniens Küste.

Beflügelt wurde der Bau der maritimen Minis durch das seit Anfang der 1950er Jahre grassierende Fiberglas-Fieber. Leichtgewichtige und rostresistente Plastikkarosserien ließen sich nun billig produzieren und auch über Kleinstwagenchassis stülpen. Weshalb die spaßigen Strandautos schnell nicht nur von Fiat kamen, sondern auch von anderen Micro-Car-Produzenten. Darunter die englischen Hersteller Meadows (Frisky Sport), die italienische Carrozzeria Frua (etwa Volkswagen Sun Valley oder Glas 1004 Ranch), die spanische Fiat-Tochter Seat (600 Savio), der niederländische Kleinwagenspezialist Daf (Kini) und nicht zu vergessen die kaum zu überschauenden Vielfalt von VW-Buggy-Bausätzen verschiedener europäischer und amerikanischer Anbieter.

Autos mit sonnigen Sonderkarosserien, deren Neuwagenpreise durchaus ambitioniert waren. Dafür bleiben diese Sunnyboys ewig begehrenswert, wovon ihre Wertsteigerungen zeugen. So erzielen Fiat Jolly inzwischen Versteigerungserlöse von bis zu 250.000 Dollar und Pininfarinas Eden Roc wird sogar schon für über 650.000 Dollar gehandelt.

So kostspielig sind die Amphibienfahrzeuge des Konstrukteurs Hanns Trippel nicht. Vorgestellt 1959 und mitfinanziert durch den Industriellen Harald Quandt gingen die land- und wassertauglichen Amphicars 1960 in Serie, allerdings endete die Produktion schon 1963 nach nur rund 3.900 Fahrzeugen. Mit Preisen ab 10.500 Mark (fast so viel wie zwei Opel Rekord) waren die vierrädrigen Wellenreiter schlicht zu teuer, weshalb sich der Abverkauf trotz massiver Preissenkungen bis 1965 hinzog. In jenem Jahr zog Australien gerade eine Fabrik hoch, in dem der britische Austin Mini Moke in Lizenz gebaut werden sollte. Das genügsame ,,Eselchen" war unter Surfern und Sandfans bereits Kult und startete nach einer wenig erfolgreichen Karriere im Militärdienst durch, um endgültig unsterblich zu werden. Tatsächlich schaffte es der Moke im 21. Jahrhundert über Umwege sogar bis nach China, wo er kopiert wurde, um dann von dort aus als Bausatz in seine britische Heimat verkauft zu werden.

Was für die Engländer der Moke, waren für die Franzosen Méhari und R4 Plein Air. Im Mai 1968, einer Zeit, die von Rebellion, aber auch von Freiheit und Unbekümmertheit bestimmt war, debütierte der Citroen Méhari im noblen Deauville. Explizit als Fahrzeug zum Transport von Heuballen oder Surfbrettern, das sich dank frugaler Kunststoffkarosserie vom Bauern oder Beachboy mit dem Schlauch reinigen ließ. Zwar basierte der fast 20 Jahre lang gebaute Méhari auf dem 2 CV, er war aber von Beginn an wesentlich poppiger lackiert. Und mit einem Verdeck ausgestattet, das sich bis zum Karosseriegürtel abnehmen ließ. Genau damit begeisterten auch die Rodeo, die Renault auf Basis der Typen R4 und R6 baute. Vorausgegangen waren Sinpar-Allradversionen des R4 und der offene Renault 4 Plein Air. Während es die Renault Rodeo auch in Deutschland zu großer Popularität brachten, konnte der Citroen Méhari wegen seiner brennbaren Karosserie aus ABS-Kunststoff nur per Einzelzulassung eingeführt werden.

Nachdem Cabriolets in den 1980er Jahren fast ausstarben und auch Strandautos bis auf kleine Geländegänger wie den Suzuki LJ (Eljot) selten wurden, besannen sich um die Jahrtausendwende viele Marken der emotional aufgeladenen Beachcars. Meist blieb es bei Concept Cars wie dem Seat Marbella Playa, einige gingen aber auch in Serie. Etwa der Subaru Baja, ein Allrad-Pick-up für Surfer und Beachcomber. Ein Hype blieb jedoch aus. Ob dieser heute von Modellen wie Citroen E-Méhari und Volkswagen Beetle Dune losgetreten werden kann?

Wichtige Modelle und Motorisierungen:
Fiat 600 Eden Roc (ab 1956) mit 0,6-Liter-Vierzylinder-Motor (14 kW/19 PS), Vmax 95 km/h.
Fiat 600 Jolly (ab 1957) mit 0,6-Liter-Vierzylinder-Motor (14 kW/19 PS bzw. 16 kW/22 PS), Vmax 95 bzw. 100 km/h.
Fiat 500 Jolly (ab 1957) mit 0,5-Liter-Zweizylinder-Motor (10 kW/13,5 PS), Vmax 90 km/h bzw. (ab 1958) mit 0,5-Liter-Zweizylinder-Motor (13,5 kW/18 PS), Vmax 95 km/h.
Frisky Sport Convertible (ab 1958) mit 0,3-Liter-Zweizylinder-Zweitakt-Motor (12 kW/16 PS), Vmax 90 km/h.
Fiat 600 Marinella (ab 1958) mit 0,6-Liter-Vierzylinder-Motor (16 kW/22 PS), Vmax 100 km/h.
Amphicar 770 (ab 1961) mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Motor (28 kW/38 PS), Vmax 120 km/h.
Citroen Méhari (ab 1968) mit 0,6-Liter-Zweizylinder-Motor (21 kW/28 PS), Vmax 97 km/h, bzw. mit 0,65-Liter-Zweizylinder-Motor (25 kW/34 PS), Vmax 120 km/h.
Glas 1004 Ranch (1964) mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Motor (31 kW/42 PS), Vmax 135 km/h.
Fiat 600 Giungla Savio (ab 1965) mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Motor (21 kW/29 PS), Vmax 110 km/h.
Seat 600 Savio (ab 1966) mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Motor (21 kW/29 PS), Vmax 110 km/h.
Fiat 500 Vignale Gamine (ab 1967) mit 0,5-Liter-Zweizylinder-Motor (13,5 kW/18 PS), Vmax 95 km/h.
Daf Kini (1967) mit 0,8-Liter-Zweizylinder-Motor (25 kW/34 PS), Vmax 120 km/h.
Renault 4 Plein Air (ab 1968) mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Motor (19 kW/26 PS), Vmax 110 km/h.
Renault 4 Rodeo (ab 1970) mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Motor (25 kW/34 PS), Vmax 100-105 km/h.
Renault 6 Rodeo (ab 1972) mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Motor (33 kW/45 PS), Vmax 120 km/h.
Fiat 127 Scout von Fissore (ab 1974) mit 0,9-Liter-Vierzylinder-Motor (33 kW/45 PS), Vmax 130 km/h.
Renault 5 Rodeo (ab 1981) mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Motor (33 kW/45 PS), Vmax 115 km/h.
Seat Marbella Playa (ab 1991) mit 0,9-Liter-Vierzylinder-Motor (33 kW/45 PS), Vmax 130 km/h.
Subaru Baja (ab 2002) mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Boxer (115 kW/156 PS), Vmax 180 km/h.
Volkswagen Beetle Dune (ab 2016) mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Motor (110 kW/150 PS), Vmax 200 km/h bzw. mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Motor (162 kW/220 PS), Vmax: 226 km/h bzw. mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel (110 kW/150 PS), Vmax: 200 km/h.
Citroen E-Méhari (ab 2016) mit E-Motor (50 kW/68 PS), Vmax: 110 km/h.

Chronik Strandautos:
1956: Die europäische Strandauto-Bewegung startet in Italien mit dem von Pininfarina gezeichneten Fiat 600 Eden Roc. Basierend auf dem originellen Microvan Fiat 600 Multipla soll der mit niedriger Gürtellinie als vollkommen offenes Cabrio - sogar ohne Türen und Verdeck - konzipierte Eden Roc die Schönen und Reichen an den Strand chauffieren. Das Interieur und die Frontscheibe erinnern an das Design schicker Motorboote. Nachdem der Fiat Eden Roc auf dem Pariser Salon für Furore sorgte, ließ sich der hellauf begeisterte Henry Ford II ein Fahrzeug nach Detroit liefern. Aber nicht nur der moderne Fiat Multipla mutiert durch Ghia zum Beachcar, auch der bereits angejahrte Renault 4 CV wird von den Italienern geöffnet und mit Korbsesseln ausstaffiert  
1957: Die Carrozzeria Ghia entwirft den Jolly auf Fiat-500-Basis. Vorgestellt wird der Fiat 500 Jolly auf dem Turiner Salon - und begeistert die Massen so sehr, dass die fröhlichen Mini-Strandautos in den Folgejahren fast unverzichtbares Accessoire aller reichen Riviera-Besucher werden. Auf dem Genfer Salon debütiert der Fiat Spiagetta (,,Strand"), gezeichnet von Giovanni Michelotti für Vignale. Der Spiagetta nutzt die Technik und Plattform des Fiat 600 Multipla und ergänzt das Konzept des vorausgehenden Fiat 600 Eden Roc um ein festes, fast freischwebendes Dach, das lediglich durch zwei hintere Stangen und den Frontscheibenrahmen mit dem offenen Kunststoff-Auto verbunden ist. Schicke Weißwandreifen und Chromräder verleihen Prestige   
1958: Der Fiat 600 Marinella debütiert auf dem Turiner Salon. Entworfen von Fissore, basiert der Marinella mit Kunststoffkarosserie auf dem Multipla. Im offenen Interieur verfügt er über Korbsitze. Ebenfalls in Turin steht der Fiat 500 Spider mit Einstiegsöffnungen, die Türen entbehrlich machen. Entworfen wurde der Fiat 500 Spider von Giovanni Michelotti für den Karosseriebauer Savio. Der englische Micro-Car-Hersteller Meadows präsentiert den offenen Zweisitzer Frisky Sport Convertible mit Kunststoffkarosserie, der sofort in Serie geht. Das nur 350 Kilogramm wiegende Fahrzeug wird bis 1961 gebaut
1959: Auf dem Genfer Salon zeigt Konstrukteur Hanns Trippel sein Amphibienfahrzeug Eurocar Alligator, das spätere 4,50 Meter lange Amphicar. Der Großindustrielle Harald Quandt unterstützt Trippel und dessen Partner, die amerikanische Amphicar Corporation, bei der Serienlegung, die zunächst in Lübeck-Schlutup startet und später in Berlin erfolgt. Der Jeep Gala basiert auf dem Jeep DJ-3 und wird in zeitgeistigen Pastelllackierungen und in bonbonfarbenem Interieur für Ferienanlagen in Acapulco, Mexiko, und in den USA angeboten
1960: Auf dem Turiner Salon zeigt Fissore einen facegelifteten Fiat 600 Marinella mit neuer Frontpartie. Volkswagen liefert mit seinem Transporter T1 in den USA ein Kultfahrzeug, der von Pietro Frua gebaute Volkswagen Sun Valley versteht sich als passendes stylisches Strandauto. Surfboard auf dem feststehenden Dach gehört dazu, ansonsten erinnert der auf dem Genfer Salon vorgestellte Frua-Volkswagen optisch an die Beachcars auf Fiat-Basis
1962: Der britische Austin Mini Moke debütiert zunächst als Militärfahrzeug für die britischen und amerikanischen Streitkräfte, findet aber vor allem private Käufer. Bis 1968 werden knapp 15.000 Einheiten gebaut, dann endet die britische Fertigung des auf dem Kleinwagen Mini basierenden Luftikus. 1966 neuer Produktionsstart des Moke (,,Eselchen") in Australien bei British Leyland (bis 1982) und schließlich auch in Portugal als Moke California bzw. Cagiva Moke (1980 bis 1993)
1964: Der Glas 1004 Ranch nutzt die innovative Technik des in Dingolfing gebauten Glas 1004 und überträgt ansonsten die Idee des Mini Moke. Gezeichnet und gebaut wurde der Glas Ranch von Pietro Frua, seine Weltpremiere ist auf dem Turiner Salon. Als Erfinder des Dune-Buggys gilt der Kalifornier Bruce Meyers, der Kunststoffkarosserien auf VW-Käfer-Fahrgestelle und Technik montiert
1965: Shellette Jolly auf Basis des Fiat 850 Spider, realisiert von Michelotti
1966: Seat überrascht mit mehreren vom Karossier Savio entwickelten Sonderversionen des Kleinwagens Seat 600, dabei ein Strandwagen
1967: Auf dem Pariser Salon feiert Vignales Fiat 500 Gamine im Retrostil der 1930er Jahre Premiere und Marktstart. Bis 1970 werden vom Vignale Gamine rund 800 Einheiten gebaut. Der unter Virginio Vairo entworfene Zweisitzer überträgt die Strandauto-Idee auf das Roadstersegment und findet weltweites Interesse. In Deutschland ist er über den Otto-Versand, Hamburg, erhältlich für 3.980 Mark. Tatsächlich ist der Gamine hierzulande das erste in großer Stückzahl ausschließlich per Versandhandel verfügbare Auto. Schon am Jahresanfang auf dem Amsterdamer Salon debütiert der Daf Kini. Ein von Michelotti entworfenes Strandauto mit offener und türenloser Kunststoffkarosserie, das für die Fondpassagiere ein kleines Sonnenfaltdach an einer Überrollbügelattrappe aufhängt. Die Technik liefert der neue Kleinwagen Daf 44. Der Daf Kini wurde bereits 1966 gezeichnet und wird im Folgejahr dem niederländischen Königshaus zum Geburt des Thronfolgers geschenkt. Der Name des Sohnes von Königin Beatrix und Prinz Claus wurde auf den vorderen Kotflügel graviert. Der heutige König Willem-Alexander ist tatsächlich mit seinen Eltern und Familienhund zum Strandvergnügen gefahren, dokumentiert auf zeitgenössischen Fotos
1968: Am 16. Mai debütiert in Deauville, Frankreich, der Citroen Méhari, designt von Jean-Louis Barrault. Der 3,53 Meter lange offene Kunststoffwagen erhält in Deutschland keine allgemeine Betrieberlaubnis wegen nicht feuerfester Karosserie aus ABS-Kunststoff, eine Einzelabnahme ermöglichte aber die Zulassung von Importfahrzeugen. Der Méhari wird zunächst ,,Dyane 6 Méhari" genannt unter Bezug auf das technische Basisfahrzeug. Der Name Méhari ist in Nordafrika die Bezeichnung für ein Dromedar. Wie dieses genügsame, ausdauernde Tier sollte der Méhari nicht nur Freizeitmobil, sondern auch Nutzfahrzeug sein und etwa Strohballen befördern. Renault enthüllt im selben Jahre den Renault 4 Plein Air. Zwischen 1968 und 1973 werden vom belgischen Karossier Apal rund 5000 Fiberglas-Karosserien für Buggies produziert, darunter der Apal Buggy und der Apal Rancho, die alle auf dem Volkswagen Käfer basieren
1970: Als direkter Konkurrent zum Citroen Méhari startet der bis 1980 gebaute Renault 4 Rodeo
1972: Renault bietet mit dem 6 Rodeo eine leistungsstärkere Version seines Strandwagens an
1974: Fiat 127 Scout von Fissore wird als Jagd- und Strandauto vorgestellt als Weiterentwicklung eines schon 1971 gezeigten Konzepts
1979: Der Citroen Méhari wird in einer 4x4-Version lieferbar
1981: Der Renault 5 Rodeo wird Nachfolger des Renault 6 Rodeo, der zuletzt noch mit 1,3-Liter-Motor ausgeliefert wird
1983: Die Surfer- und Strandautoszene der 1980er Jahre beliefert Citroen mit Sondermodellen des Méhari, den Typen Méhari Plage und Méhari Azur  
1987: Produktionsauslauf des Citroen Méhari nach 144.953 Einheiten
1988: Die Carrozzeria Savio präsentiert den Freely auf dem Turiner Salon, der die Technik des Fiat Panda 4x4 nutzt  
1991: Auf der Frankfurter IAA enthüllt Seat den Marbella Playa als Crossover-Strandauto zwischen Pick-Up und Cabrio mit Dachreling für Surfbretter und vorderem Targadach
2001: Opel präsentiert auf der Frankfurter IAA die Studie Frogster als Funmobil, das auf dem Opel Agila basiert. Eine Serienfertigung erfolgt aber nicht - im Unterschied zum bereits zwei Jahre vorher gezeigten Citroen Pluriel, der ein ähnliches Konzept verfolgt
2002: Abgeleitet von der im Jahr 2000 vorgestellten Studie STX führt Subaru das Serienmodell Baja ein, einen Pick-up mit Pkw-Genen für Surfer, Beachcomber und Lifestyle-bewusste Kunden, vor allem in den USA
2007: Der Mini Moke wird als Kopie in China produziert und als Kit-Car auch in Europa vertrieben. Seit 2012 als eMK6 mit Elektroantrieb auch in Frankreich
2011: Als Strandfahrzeugversion des Kleinstwagens Up zeigt Volkswagen den VW Buggy Up, der aber nur eine Studie bleibt
2014: In Thailand wird eine neue Interpretation des Mini Moke lanciert
2016: Im August erfolgt die deutsche Markteinführung des Volkswagen Beetle Dune. Außerdem Vertriebsstart für den 3,81 Meter langen Citroen E-Méhari mit E-Motor und Lithium-Polymer-Akkus

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