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Reisemobilisten auf Traumtour nach Peking - Entwicklungshilfe für China

Die Messe Düsseldorf veranstaltet in Peking seit sieben Jahre die stetig größer werdende Ausstellung ,,All in Caravaning' und hat jetzt 39 Teilnehmer von Düsseldorf aus zu einer Traumtour ins Land des Lächelns geschickt.

Die aktuell stattfindende Shanghai Motorshow demonstriert gerade eindrucksvoll, wie binnen 30, 40 Jahren aus einem Land der Fahrradfahrer ein gigantischer Automarkt entstanden ist, der sich aufschwingt, der größte dieser Welt zu werden. Dagegen ist die Reisemobil- und Caravan-Szene in China zwar noch ein zartes Pflänzchen, aber auch sie wächst und wächst, wie die Entwicklung der Messe ,,All in Caravaning" belegt, die vom 23. bis 25. Juni in Peking stattfindet.
 
So wie die Messe Düsseldorf als Veranstalter des Caravan-Salons eine zentrale Rolle spielt, fungiert die in Shanghai ansässige Messe-Tochter im Reich der Erben Maos als eine Art Entwicklungshelfer in Sachen wohnmobiler Freizeitgestaltung und organisiert seit sieben Jahren die ,,All in Caravaning".
 
Was 2011 auf nicht einmal 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche mit kaum 50 Ausstellern und 2.000 Besuchern begann, hat sich mittlerweile auf ein Areal von weit über 30.000 Quadratmetern ausgedehnt. Und zu den 650 Ausstellern aus aller Welt gehören natürlich auch bekannte deutschen Marken wie Hymer, Knaus, Hobby, Dethleffs, Fendt, LMC und Reimo sowie Zulieferer- und Zubehörfirmen wie Dometic, Eberspächer, Truma oder Thule. Bis zu 25.000 Besucher werden auf der Messe erwartet.
 
Um die Aufmerksamkeit stärker auf das Land des Lächelns zu richten, hat die Messe Düsseldorf jetzt 39 Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz in 21 Reisemobilen und einem Caravan-Gespann auf eine Traumtour nach Peking geschickt. Die zehnwöchige Reise führt von Düsseldorf über Polen, Litauen, Lettland, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und die Seidenstraße nach Peking.
 
Mit der 13.000 Kilometer langen Route will die Messe Düsseldorf den Bogen vom Caravan-Salon zur All in Caravaning schlagen, denn die Reisegruppe soll nicht nur pünktlich zum Ausstellungsbeginn am 23. Juni an Ort und Stelle in Peking sein, sondern wird nach einer Würdigung als Caravaning-Pioniere auf einer anderen Route auch wieder den Rückweg nach Deutschland antreten. Spätestens zur Eröffnung des Düsseldorfer Caravan-Salons am 27. August werden die China-Reisenden wieder in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zurückerwartet.
 
Schwerpunkt der vom Mainzer China- und Caravan-Experten Kostya Abert geleiteten Tour ist natürlich das bevölkerungsreichste Land der Erde selbst. Die Reisenden sollen eigene Erfahrungen sammeln. Ob sich die Infrastruktur tatsächlich stetig verbessert, die Zahl der Campingplätze steigt.
 
Die Reiseplanung für interessierte Reisemobilisten zu ähnlichen Trips wird ja allein dadurch erschwert, dass Ausländer einen chinesischen Führerschein brauchen und demzufolge hohe bürokratische Hürden zu bewältigen sind. Ein Umstand, der ja auch dem Mietgeschäft nicht gerade dienlich ist.
 
Für die Hersteller sieht die Ausgangslage in China natürlich wesentlich besser aus. Zumindest die Großen der Branche wittern ihre Chance auf gute Geschäfte. Die Hymer-Gruppe oder auch Hobby und Fendt zählen zu den Aktivposten. Der slowenische Hersteller Adria hat sogar bereits eine Partnerschaft mit der Brilliance-Auto-Group geschlossen. Die stark exportlastige deutsche Caravan-Industrie muss sich in Zukunft also nicht ausschließlich auf Europa beschränken und kann sich für eine Zeit wappnen, in der sich hierzulande der Boom vielleicht irgendwann etwas abschwächt. Aktuell gibt es dazu allerdings nicht den Hauch eines Anzeichens.

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