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Alpine A110 - Gelungene Reinkarnation

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  • 13. Dezember 2017, 10:39 Uhr
  • Michael Specht/SP-X

Die Alpine A110 ist wieder da. Vier Jahrzehnte nach der Ur-Alpine packen die Ingenieure die besten Zutaten aus der Firmengeschichte in ein kleines frisches Sportcoupé.

Kenner der Szene kriegen bereits bei dem Kürzel eine Gänsehaut. Die Original-Alpine A110 zählte, obwohl in 15 Jahren nur rund 7.000 Mal gebaut, zu den berühmtesten Sportwagen überhaupt, klein, leicht, schnell und puristisch. Den Mythos hat nicht zuletzt der Motorsport beflügelt. Die französische Flunder, nur 3,85 Meter kurz, driftete sich schnell in die Herzen der Fans, gewann 1971 und 1973 im Rallye-Trimm sogar die berühmte ,,Monte" und wurde 1973 zugleich Weltmeister. Wer heute eines jener historischen Exemplare besitzt, darf sich mehr als glücklich schätzen.

Nun steht quasi der Enkel an der Startlinie, mit gleichem Namen wie einst. Er ist eine moderne Interpretation des Originals, nicht zu viel Retro, aber wesentliche Elemente beibehalten. Die Entwicklung der A110 begann auf einem weißen Blatt Papier. Ganz oben im Lastenheft stand ,,geringstes Gewicht in der Klasse". Gleichzeitig sollte die volle Alltagstauglichkeit gewährleistet sein. Das komplette Auto wiegt lediglich 1.103 Kilogramm. Die Karosserie besteht aus Aluminium, ebenso das Fahrwerk. Hinter den Sitzen arbeitet ein 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 185 kW/252 PS in Kombination mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Auch einen Fahrmodus-Schalter gibt es. Gewählt werden kann zwischen Normal, Sport und Race. Richtung Sport stellt die Elektronik dann alles ein bisschen schärfer. Die Anzeigen im Display ändern sich, die Gänge drehen länger aus, das Gaspedal reagiert spontaner, das ESP lässt ein wenig Drift zu und aus dem Auspuff entweicht etwas mehr Lärm. Es gibt allerdings keinen künstlichen Soundverstärker, wie es bisweilen andere Hersteller machen. Einzige Einschränkung für die Alltagstauglichkeit könnte allenfalls die Gepäckkapazität sein. Bedingt durch die Mittelmotor-Konzeption gibt es zwei Kofferräume. Vorne passen 100 Liter, hinten 96 Liter hinein. Für zwei bis drei Reisetaschen reicht das allemal.

Hergestellt wird die Alpine A110 wie früher im französischen Dieppe. Im nächsten September soll die Produktion der ,,Premiére Édition" abgeschlossen sein. Dann beginnt der Bau der normalen Modelle. Sie haben etwas weniger Ausstattung, keine Schalensitze, andere Räder und werden rund 55.000 Euro kosten. Wer vor seiner Bestellung eine Probefahrt machen möchte, braucht allerdings Geduld und muss unter Umständen längere Wege in Kauf nehmen. Über Deutschland verteilen sich gerade einmal 13 Showrooms, in denen eine Alpine A110 steht.

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