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Rückruf-Studie - Immer noch viele Nachbesserungen

Auch nach dem Abflachen der Takata-Rückrufwelle mussten erneut Millionen Autos zur Nachbesserung in die Werkstatt.

Die Zahl der Pkw-Rückrufe hat sich im vergangenen Jahr reduziert. Trotzdem bleibt die Quote hoch, wie eine Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach ergeben hat. Demnach wurden 2017 im Referenzmarkt USA über 25,5 Millionen Pkw zur Nachbesserung beordert, knapp halb so viele wie noch im Vorjahr. Trotzdem entspricht die Zahl der zurückgerufenen Fahrzeuge 147 Prozent des US-Neuwagenmarkts. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 291 Prozent.

Wichtigste Gründe für einen Rückruf waren mit einem Anteil von 31 Prozent weiterhin die fehlerhaften Takata-Airbags. Insgesamt betrafen mehr als 44 Prozent der sicherheitsrelevanten Mängel am Fahrzeug 2017 den Insassenschutz. Die höchste Rückrufquote hatten BMW mit 588 Prozent, Mazda mit 407 Prozent und Mitsubishi mit 405 Prozent. Bei der absoluten Zahl der Fahrzeuge lag Fiat Chrylser mit 4,87 Millionen vor  Hyundai und Honda.

Gründe für das hohe Rückrufniveau sind die steigende technische Komplexität der Fahrzeuge, immer kürzere Entwicklungszyklen, der erhöhte Kostendruck und die Gleichteilestrategie vieler Hersteller, durch die Fehler immer gleich mehrere Modelle betreffen. CAM-Leiter Stefan Bratzel wertet das Ergebnis der Studie als Zeichen für ein bedenkliches Qualitätsniveau in der Branche. Das Qualitätsmanagement müsse vor dem Hintergrund neuer technischer Anforderungen sowie einer wachsenden Sensibilität der Öffentlichkeit eine deutlich höhere Relevanz in Automobilunternehmen erlangen, so der Experte.

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