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Sicherheitspaket für Niesmann-Luxusliner - Mehr Assistenzsysteme und mehr Autarkie

  • In AUTO
  • 11. Juli 2019, 12:30 Uhr
  • Michael Lennartz

Auf die Airbags folgen nun neue Assistenzsysteme im Sixpack: Luxus-Hersteller Niesmann und Bischoff setzt beim neuen Reisemobil-Jahrgang 2020 auf eine Verbesserung der Sicherheitsfeatures für das Flaggschiff Flair.

Fahrer- und Beifahrer-Airbags für Luxus-Reisemobile im Liner-Format weit jenseits der 100.000-Euro-Marke sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Sind sie aber nicht. Zumindest nicht mit einem Iveco Daily als Basis-Fahrzeug, der gerne für die Schwergewichte auch über fünf Tonnen verwendet wird. Einzig und allein bei Niesmann und Bischoff, Edelmanufaktur aus dem Imperium der Erwin-Hymer-Gruppe, gehören die lebensrettenden Luftsäcke seit dem vergangenen Jahr zur Standardausrüstung, weil das Unternehmen aus Polch bei Koblenz sich aufwendige, eigene Crashtests leistete.

Zum neuen Jahrgang erhält der Flair als Flaggschiff im Niesmann-Portfolio ein Fahrsicherheits-Paket, das es nur optional gegen 5.990 Euro Aufpreis gibt und keine teuren Investitionen erforderte. Denn mit dem Sixpack aus Notbremsassistent, Abstandsregeltempomat, aktivem Spurhalter, ESP mit Seitenwindassistent, Traktionshilfe Plus mit Bergabfahrhilfe und Reifendruckkontrollsystem handelt es sich um jene elektronischen Helferlein, die mit der neuesten Generation des Iveco Daily eingeführt wurden. Ermöglicht wird der Mehrwert in punkto Sicherheit durch das in den Frontstoßfänger eingebaute Radarsystem, die Kamera hinter der Windschutzscheibe und die serienmäßige elektromechanische Servolenkung. Neu und serienmäßig an Bord ist die elektrische Parkbremse und das in der Instrumententafel zentral platzierte Farbdisplay.

Erweitert wird die Flair-Familie zudem um den neuen Grundriss 920 LW. Hier bietet der 9,27 Meter lange Luxusliner zum Modelljahr 2020 neben Einzelbetten im Heck ein besonders großes XXL-Bad mit breitem Waschtisch, großem Spiegelschrank und einem großen Unterschrank mit zwei Auszügen. Mit dem serienmäßigen 180-PS-Iveco-Diesel beginnt die Preisskala für den 7,2-Tonner bei 175.220 Euro. Insgesamt wird der Flair nun in elf Varianten ab 167.320 Euro angeboten.

Auch die Arto-Baureihe in der 5-Tonner-Klasse auf Basis des Fiat Ducato bekommt einen neuen Grundriss. Der 77 E als beliebtestes Modell aus der Arto-Riege mutiert in der 40 Zentimeter längeren Variante 82 E vom Zwei- zum Dreiachser und nutzt den zugewonnenen Raum für eine deutlich größeres Bad und einen raumhohen Kleiderschrank. Der 8,33 Meter lange Arto 82 E kostet dann mindestens 111.990 Euro.

Sieben der insgesamt 14 Arto-Grundrisse können zudem mit den immer beliebter werdenden Face-to-Face-Sitzgruppen geordert werden. Die beiden gegenüberliegenden Längsbänke schaffen mehr Bewegungsfreiheit und ein großzügigeres Raumgefühl. Das Längssofa auf der Fahrerseite bildet dann mit der Küche eine gerade Linie. Natürlich profitiert die Arto-Baureihe auch von den Veränderungen beim neuen Fiat Ducato, den Euro-6d-temp-Motoren und der Option auf die 9-Gang-Wandler-Automatik. Einstiegsmodell ist der Arto 72 L ab 99.700 Euro.

Auch dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit will Niesmann und Bischoff mit einem neuen Autarkie-Paket noch besser gerecht werden. Dabei handelt es sich um drei Bord-Batterien, die statt der üblichen Gel-Batterien auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus setzen. ,,Bei einem durchschnittlichen Verbrauch mit Licht, Fernseher, Reiseföhn, Wasserpumpe oder Lüftung sind beispielsweise neun Tage Stromautarkie gegeben", erklärt Geschäftsführer Hubert Brandl."

Die Batterien, die beim Arto mit einer Kapazität von 300 Amperestunden und beim Flair mit 400 Ah arbeiten, sind nicht nur leistungsstärker, sondern auch 50 Prozent leichter und verfügen laut Niesmann und Bischoff über eine längere Lebensdauer. Statt etwa 400 Ladezyklen bei herkömmlichen Batterien seien mit den Lithium-Akkus rund 5.000 Ladevorgänge möglich.

Bei Arto und Flair ist das Autarkie-Paket für 8.990 Euro erhältlich. Beim teilintegrierten Smove, der dritten Niesmann-Baureihe (ab 80.920 Euro), die mit ihren vier Varianten unverändert ins neue Modelljahr geht, werden für zwei 100-Ah-Akkus 6.640 Euro extra berechnet. Der Ladevorgang kann auch per App gesteuert oder überwacht werden.

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